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Zeitgeschichte - fesselnd und lebendig erzählt - eine Hommage an einen besonderen Menschen Wer und was war Dietrich Bonhoeffer? Diese Biografie macht den Zeitgenossen Bonhoeffer sichtbar und erzählt sein Leben im Spiegel der Weimarer Republik und des nationalsozialistischen Deutschland. Josef Ackermann, Publizist und Historiker, berichtet vom Kampf Bonhoeffers im Widerstand und der schmerzlichen Konsequenz: Am 9. April 1945 ermordeten ihn die Nazis im KZ Flossenbürg. Erstmals werden die Prozesse gegen seine Mörder und die Nachkriegskonflikte um die Person Bonhoeffers in einer Biografie nachgezeichnet.…mehr

Produktbeschreibung
Zeitgeschichte - fesselnd und lebendig erzählt - eine Hommage an einen besonderen Menschen
Wer und was war Dietrich Bonhoeffer? Diese Biografie macht den Zeitgenossen Bonhoeffer sichtbar und erzählt sein Leben im Spiegel der Weimarer Republik und des nationalsozialistischen Deutschland. Josef Ackermann, Publizist und Historiker, berichtet vom Kampf Bonhoeffers im Widerstand und der schmerzlichen Konsequenz: Am 9. April 1945 ermordeten ihn die Nazis im KZ Flossenbürg. Erstmals werden die Prozesse gegen seine Mörder und die Nachkriegskonflikte um die Person Bonhoeffers in einer Biografie nachgezeichnet.
Autorenporträt
Josef Ackermann, Dr. phil., Historiker und Publizist, lehrte sieben Jahre an der Universität Ankara/Türkei. Zahlreiche Publikationen über zeitgeschichtliche Themen in Buchform, überregionalen Zeitungen und im Rundfunk. Seit über 25 Jahren engagiert er sich in der Europäischen Bewegung. Zuletzt als Landesvorsitzender der Europa-Union Niedersachsen und als Vizepräsident des Niedersächsischen Rates der Europäischen Bewegung. Zahlreiche Auszeichnungen für seine Tätigkeiten, u. a. das Bundesverdienstkreuz. Der Autor lebt in Göttingen.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 15.04.2006

Märtyrer
Dietrich Bonhoeffers Leben

Der wohl bedeutendste protestantische Theologe des 20. Jahrhunderts wird von Christen aller Konfessionen inzwischen als Märtyrer gewürdigt und verehrt. Seine Lebensgeschichte wird von Josef Ackermann - als enger Freund der Familie Leibholz seit seiner Jugend mit Dietrich Bonhoeffer vertraut - eindringlich und anschaulich geschildert. Was Bonhoeffer dem katholischen Christen bedeuten kann, drückt in einem Geleitwort zu dieser Biographie Kardinal Lehmann aus, wenn er im Rückgriff auf Papst Johannes Paul II. betont, im "Ökumenismus der Glaubenszeugen" scheine der "Weg zur Einheit" auf. Offen bleibt dabei, ob die Gemeinsamkeit im Glauben auch die Einheit der christlichen Konfessionen bedeuten muß. Bonhoeffer steht gewiß für beide Perspektiven. Kardinal Lehmann erinnert indirekt daran, daß sich katholische und evangelische Christen in der Haft gegenseitig ermöglichten, das Abendmahl zu feiern. Dies berichtete auch Eberhard Bethge, der nach wie vor unerreichte Biograph des Regimegegners und Theologen Bonhoeffer, aus der Haftanstalt an der Lehrter Straße. Was Bonhoeffer bedrängte, belastete und quälte, macht Ackermann allerdings nicht immer deutlich. So wird der erste im Kampf der Bekennenden Kirche Ermordete, Friedrich Weißler - ein getaufter Jude und konservativer Jurist, der als Justitiar der Bekennenden Kirche wirkte und ohne Zweifel auch ein aus dem Glauben leidender Zeitgenosse Bonhoeffers war -, blaß geschildert und lediglich als "einer der Verhafteten" von 1936 bezeichnet, obwohl er wegen der Mitwirkung an einer Denkschrift der Bekennenden Kirche der Gestapo ausgeliefert worden war. Weißler wurde aus Furcht vor weiteren Nachstellungen der Gestapo preisgegeben.

Im Schlußkapitel macht der Verfasser deutlich, wie lang der Weg der Anerkennung in der Nachkriegszeit war. Der bayerische Landesbischof Meiser etwa lehnte es acht Jahre nach der Ermordung Bonhoeffers ab, an der Enthüllung einer Gedenktafel teilzunehmen, die an der Pfarrkirche Flossenbürg angebracht worden war. Bonhoeffers Widerstand sei lediglich politisch begründet gewesen, begründete er sein Fehlverhalten. Hier scheint die eigentliche innerkirchliche Herausforderung auf, die Bonhoeffer fast auch zu einem Märtyrer innerhalb seiner Kirche werden läßt. Das sollte nicht vergessen werden. Vielleicht macht es sogar die Nachlebenden in ihrer vereinnahmenden Bonhoeffer-Begeisterung etwas bescheidener.

PETER STEINBACH

Josef Ackermann: Dietrich Bonhoeffer - Freiheit hat offene Augen. Eine Biographie. Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh 2005. 304 S., 22,95 [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 30.01.2006

Ein Mensch
Die Facetten Bonhoeffers
Dietrich Bonhoeffer war ein Kind seiner Zeit. Er wetterte, auch in den USA, gegen den Versailler Vertrag, in dem Deutschland die Alleinschuld am Ersten Weltkrieg gegeben wurde. Er ließ sich vom Schlagwort beeindrucken, dass Deutschland ein „Volk ohne Raum” sei. Und er knickte ein, als seine kirchlichen Vorgesetzten ihm abrieten, beim Tod des jüdischen Schwiegervaters seiner geliebten Zwillingsschwester im April 1933 die Traueransprache zu halten.
All diese Schwächen verschweigt Josef Ackermann in seiner eindrucksvollen Bonhoeffer-Biografie nicht. Ebenso klar wird freilich auch, dass Bonhoeffer sich keineswegs vereinnahmen ließ. Er bekämpfte mutig die nazifreundlichen „Deutschen Christen”, den „Arier-Paragraphen”, der getaufte Juden aus der evangelischen Kirche warf, und er warnte schon 1933 vor dem Missbrauch des „Führer-Idols”. Er half seinem Schwager Hans von Dohnanyi, eine Gruppe von Juden über die Schweizer Grenze zu bringen. Und schließlich knüpfte er Kontakte zu seinen Freunden im Ausland, um die Basis für die Nach-Hitler-Zeit zu legen. Er schreckte auch nicht vor dem Tyrannenmord zurück und unterstützte entsprechende Vorbereitungen. Am 9. April 1945 wurde Bonhoeffer gemeinsam mit vier weiteren Widerstandskämpfern (unter ihnen Wilhelm Canaris und dessen Stabschef Hans Oster) im KZ Flossenbürg hingerichtet.
Dem Autor ist seine Absicht gelungen, ein „leicht lesbares Buch” zu schreiben, in dem auch die wesentlichen historischen Ereignisse vermittelt werden. Er macht ebenso die peinliche Haltung vieler und namhafter Kirchenoberer im Dritten Reich und auch noch danach deutlich und er schildert das Trauerspiel um die juristische Rehabilitierung Bonhoeffers. Die Biografie ist auch und gerade jüngeren Lesern zu empfehlen.
RALF HUSEMANN
JOSEF ACKERMANN: Dietrich Bonhoeffer - Freiheit hat offene Augen. Eine Biographie. Gütersloher Verlagshaus 2005. 304 Seiten, 22,95 Euro.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Eine Dienstleistung der DIZ München GmbH
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

" "Eindringlich und anschaulich" findet Peter Steinbach die vorliegende Schilderung der Lebensgeschichte Dietrich Bonhoeffers. Steinbach vermerkt die tiefe Vertrautheit des Autors Josef Ackermann mit seinem Thema und anerkennt das Geleitwort Kardinal Lehmanns, das auszudrücken vermöge, "was Bonhoeffer dem katholischen Christen bedeuten kann". Wenn auch Ackermann im Schlußkapitel deutlich macht, "wie lang der Weg der Anerkennung in der Nachkriegszeit war", so bleibt allerdings doch Eberhard Bethge für den Rezensenten "der nach wie vor unerreichte Biograf" Bonhoeffers: Denn was Bonhoeffer bedrängte, belastete und quälte, so Steinbach, mache Ackermann nicht immer deutlich.

© Perlentaucher Medien GmbH"