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2 Kundenbewertungen

Jemen hautnah: Die großen Auf- und Umbrüche in der arabischen Welt erregen weltweit Aufmerksamkeit, doch der eigentliche Kampf findet im Verborgenen statt - in der Familie. Während Latifa gegen ihren Willen verheiratet wird, geht die 15-jährige Hanna freiwillig die Ehe mit einem reichen Saudi ein. Aischa wehrt sich gegen die herrische Schwiegermutter, und Sausan muss ihr Studium abbrechen, als ihre Bekanntschaft mit einem Kommilitonen auffliegt. Malika dagegen schreibt kritische Zeitungsartikel, was sie bald in Schwierigkeiten bringt ... Die Geschichte fünf junger Frauen mit unterschiedlichen…mehr

Produktbeschreibung
Jemen hautnah: Die großen Auf- und Umbrüche in der arabischen Welt erregen weltweit Aufmerksamkeit, doch der eigentliche Kampf findet im Verborgenen statt - in der Familie. Während Latifa gegen ihren Willen verheiratet wird, geht die 15-jährige Hanna freiwillig die Ehe mit einem reichen Saudi ein. Aischa wehrt sich gegen die herrische Schwiegermutter, und Sausan muss ihr Studium abbrechen, als ihre Bekanntschaft mit einem Kommilitonen auffliegt. Malika dagegen schreibt kritische Zeitungsartikel, was sie bald in Schwierigkeiten bringt ... Die Geschichte fünf junger Frauen mit unterschiedlichen Schicksalen, doch vereint durch einen gemeinsamen Traum: Sie alle kämpfen um Selbstfindung und individuelle Freiheit ...
Autorenporträt
Jasmin Adam zog es nach dem Studium der Anglistik und Islamwissenschaft weit in die Welt hinaus: Mehr als 10 Jahre lebte sie mit Mann und vier Kindern im Nahen Osten und auf der Arabischen Halbinsel, wo sie mit verschiedenen NGOs in der Entwicklungszusammenarbeit tätig war und einen Schatz an Erfahrungen sammeln konnte. Seit 2010 wohnt Jasmin Adam wieder in einem Dorf nahe Freiburg. Dort widmet sie sich in ihrer Freizeit mit Begeisterung dem kreativen Bearbeiten ihrer schillernden Eindrücke. "Felsenmond".
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 16.10.2015

Träume
leben
Fünf Mädchen im Jemen gegen
den gesellschaftlichen Kodex
Was wäre, wenn ich in einem fremden Land geboren wäre, in eine andere Kultur hinein, eine andere Familie? Ein verlockendes Gedankenspiel, das manche Vierzehnjährige bei uns zum Träumen bringt. Oder zum Schaudern, wenn sie im Fernsehen Bilder aus einer arabischen Stadt sieht, mit Frauen, die bis auf die Augen verschleiert sind. Die Autorin Jasmin Adam hat mit ihrer Familie zehn Jahre im Jemen gelebt. Sie baut in ihrem ersten Jugendroman Felsenmond Brücken in die uns fremde Welt, erzählt kenntnisreich und spannend vom Leben der jungen Frauen, deren Wege sich hier kreuzen.  
  Sie kommen aus dem Dorf oder aus der Stadt und verfolgen ganz unterschiedliche Pläne: Hanna strebt das Glück durch die Heirat mit einem reichen Mann aus Saudi-Arabien an, Latifa fügt sich in eine Zwangsverheiratung, Malika stürzt sich in das Studium und Aisha lehnt sich gegen die tyrannische Schwiegermutter auf. „Der Wunsch frei zu sein, seine Begabungen zu entdecken und zu entfalten, zu lieben und geliebt zu werden“, wie es in dem Buch heißt, verbindet die Menschen überall auf der Welt. Ist etwas falsch an diesem Wunsch? Sicher nicht, aber die Traditionen der jemenitischen Gesellschaft und die Enge und Hartherzigkeit in einigen Familien machen es jungen Frauen schwer. Nicht nur ihnen, denn auch junge Männer leiden unter dem strengen Kodex, nach dem sie ihre Schwestern kontrollieren und immer stark und überlegen sein müssen. Kommt „Schande“ über die Familie, so bedeutet das den gesellschaftlichen Tod für alle – in einer Kultur, in der man nur durch die Solidarität mit den anderen überleben kann. Und „Schande“ heißt schon, als 14jährige Ziegenhirtin im Dorf bei einem Unwetter Schutz unter einem Felsenvorsprung zu suchen, wo schon der gleichaltrige Nachbarjunge mit seiner Herde ist. Oder mit einem Studienkollegen am Telefon die Hausaufgaben auszutauschen und ein freundliches Wort zu wagen.
  Die Erzählung ist vielschichtig und differenziert, es werden keine schnellen Verurteilungen ausgesprochen. Es gibt auch großzügige Väter, die ihre Töchter unterstützen, aber auch Mütter und Schwägerinnen, die der 16jährigen jungen Ehefrau eines „unbedeutenden“ jüngeren Bruders das Leben zur Hölle machen. Die Hackordnung unter den Frauen einer Großfamilie besteht genauso wie eine unglaubliche Solidarität. Sie ermöglicht es, unerwartete Besucher großzügig zu bewirten und Hochzeiten oder Geburten zu Festen zu machen. Es gibt sie, die Lebensfreude, den Zusammenhalt unter Freundinnen und Schwestern und auch die große Liebe, von der Mädchen bei uns wie im Jemen träumen! Unsere Vorstellungen, wie das Zusammenleben in einer Ehe zu sein hat und wie „sich verlieben“ aussieht, werden dabei auf den Kopf gestellt. Die Intensität der Gefühle füreinander, das Glück, die Verzweiflung und die Hoffnung jedoch sind gleich. So ist dieses Buch eine Einladung zu Toleranz und zum nachdenklichen Infragestellen unserer Bilder von einer so anderen, fremden Kultur.   Als das Buch geschrieben wurde, bestand die Hoffnung auf Veränderungen durch den „Arabischen Frühling“, auch im Jemen. Hoffen wir auf ein Ende des Bürgerkrieges und darauf, dass Mädchen wie Latifa, Sausan, Hanna, Malika und Aisha ihre Träume leben können. (ab 12 Jahre)
REGINA RIEPE
  
Jasmin Adam: Felsenmond – Fünf Mädchen im Jemen. cbj 2015. 320 Seiten, 8,99 Euro.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
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"Jasmin Adam baut Brücken in die uns fremde Welt, erzählt kenntnisreich und spannend." Süddeutsche Zeitung

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Regina Riepe gefällt der erste Jugendroman von Jasmin Adam über fünf Mädchen im Jemen, er sei "kenntnisreich und spannend" erzählt. Darüber hinaus lobt die Rezensentin die Differenziertheit des Buches, es würden keine vorschnellen Urteile gefällt. Die Intensität der Gefühle junger Frauen auf der Schwelle zum Erwachsenwerden gleichen sich auf der ganzen Welt, ist sich Riepe sicher, nur die gesellschaftlichen Vorstellungen von Liebe und Ehe würden sich unterscheiden. Deshalb gerät "Felsenmond" in den Augen der Kritikerin zu einer "Einladung zu Toleranz" sowie zum "nachdenklichen Infragestellen unserer Bilder von einer so anderen, fremden Kultur."

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