Marktplatzangebote
5 Angebote ab € 2,26 €
  • Gebundenes Buch

Eines Tages wacht Ricki in seinem Bett auf und hat genug. Draußen herrscht schon seit einer halben Ewigkeit eisige Kälte, der Winter will und will einfach nicht aufhören. Es schneit von morgens bis abends und die Temperaturen bleiben unermüdlich in den Minusgraden. Da beschließt Ricki, ein ernstes Wort mit dem Winter zu reden. Doch als er in Zarminski ankommt, der kältesten Stadt der Welt, und im Hotel der vier Jahreszeiten nach dem Winter fragt, ist keine Spur von ihm zu sehen. Da ist nur ein Vogel, der behauptet, dass er die Kälte nicht fürchtet, und verdächtig nach einem Pinguin aussieht…mehr

Produktbeschreibung
Eines Tages wacht Ricki in seinem Bett auf und hat genug. Draußen herrscht schon seit einer halben Ewigkeit eisige Kälte, der Winter will und will einfach nicht aufhören. Es schneit von morgens bis abends und die Temperaturen bleiben unermüdlich in den Minusgraden. Da beschließt Ricki, ein ernstes Wort mit dem Winter zu reden. Doch als er in Zarminski ankommt, der kältesten Stadt der Welt, und im Hotel der vier Jahreszeiten nach dem Winter fragt, ist keine Spur von ihm zu sehen. Da ist nur ein Vogel, der behauptet, dass er die Kälte nicht fürchtet, und verdächtig nach einem Pinguin aussieht ... Eine herrlich verschneite Wintergeschichte mit vielen bunten Bildern.
Nominiert für den Kinder- und Jugendliteraturpreis 2002!
Autorenporträt
Zoran Dvenkar wurde 1967 in Krizevci, Jugoslawien, geboren und zog 1970 als Dreijähriger mit seinen Eltern nach Berlin. Seit 1989 arbeitet Zoran Drvenkar als freier Schriftsteller und lebt heute in Potsdam.
Für seine Romane, Gedichte und Kurzgeschichten erhielt er mehrere Literaturstipendien. 1999 erhielt er den Oldenburger Kinder- und Jugendbuchpreis für seinen Roman "Niemand so stark wie wir", den Science-Fiction-Preis der Berliner Festspiele für seine Erzählung "Die Alte Stadt" und 2001 wurde er mit "Im Regen stehen" für den Deutschen Jugendliteraturpreis in der Sparte Jugendbuch nominiert. Sein neuestes Buch ist der spannande Krimi "Cengiz & Locke".
Martin Baltscheid wurde 1965 in Düsseldorf geboren. Er studierte an der Folkwang-Schule in Essen Kommunikationsdesgin. 1996 wurde er für den Max & Moritz-Preis als bester deutscher Comiczeichner nominiert. Er hat zahlreiche Bilderbücher illustriert und geschrieben, außerdem Theaterstücke, Hörspiele, Trickfilme und eine CD-ROM für Kinder veröffentlicht.
Rezensionen
Rickie weiß, was er will...
... und tut es auch! Jetzt hat er hat genug, mehr als genug von der eisigen Kälte, die sich seit einem Jahr über die Stadt legt. So steht Rickie eines Morgens auf, verabschiedet sich von seinen Eltern und macht sich auf die Suche nach dem großen Übeltäter - dem Winter!
Witzig und frech erzählt
Wo wohnt der Winter? "Am besten, ich frage im Reisebüro nach", denkt Rickie. Auf dem Weg dorthin trifft er einen Taxifahrer, der ihn in einer verwegenen Fahrt zum Bahnhof bringt. Und mit dem einzigen Zug, der noch fährt, geht´s direkt nach Zarminski, dem kältesten Ort der Welt. Hier lebt nur noch ein seltsamer Vogel, der einem Pinguin ziemlich ähnlich sieht und eine Faschings-Verkleidung trägt. Es ist der Vogel, der die Kälte nicht fürchtet.
"Irgendeine Idee, wo ich den Winter finden kann?" fragt ihn Rickie. Der Vogel weiß Bescheid und führt in in das Hotel der vier Jahreszeiten. Doch bis Rickie den Winter findet und mit ihm ein ernstes Wort reden kann, muss er erst die listigen Tricks des Vogels durchschauen...
Der einzige Vogel, der die Kälte nicht fürchtet ist ein modernes Märchen mit einem selbstbewussten Jungen in der Rolle des Helden. Im Verlauf der Geschichte sorgen die witzig-ironischen Dialoge und Verwechslungs-Szenen für eine gehörige Portion Komik und Farbigkeit, die die Illustrationen von Martin Baltscheid noch unterstreichen. Zum Schluss entpuppt sich der Vogel, der die Kälte nicht fürchtet, als eine tragikomische Figur. Damit ist Zoran Dvenkar ein überzeugendes Märchen gelungen, das sogar ohne den typischen Bösewicht auskommt, und so noch reizvoller ist.
(Birgit Kuhn)
…mehr

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 04.12.2001

Retter der Jahreszeiten
Zoran Drvenkar erzählt, warum es auch wieder Frühling wird

Wenn Ricki nicht so ein schlaues Kerlchen wäre, dann wäre es niemals mehr Frühling geworden, und der einzige Vogel, der die Kälte nicht fürchtet, wäre Alleinherrscher über die Stadt Zarminski. Der einzige Vogel, der die Kälte nicht fürchtet, ist gar kein Vogel, sondern ein Pinguin in einer Art Indianerverkleidung. Als der Junge Ricki auf das seltsame Tier trifft, watschelt es gerade einsam durch die klirrende Kälte Zarminskis, schmeißt Konfetti und feiert Fasching.

Die beiden finden sich auf Anhieb unsympathisch. Jeder von ihnen hat einen langen Weg zurückgelegt, um mit seinem besonders wichtigen Anliegen an den kältesten Ort der Welt zu kommen, wo Frühling, Sommer, Herbst und Winter im "Hotel der vier Jahreszeiten" logieren. Ricki hatte den ewigen Winter, seine inzwischen 38 Schneemänner und die apathischen Erwachsenen gründlich satt und begann auf eigene Faust nach den Ursachen für das Ausbleiben des Frühlings zu suchen. Der Pinguin seinerseits hatte es satt, nicht fliegen zu können. Er wollte ein richtiger Vogel sein. Deshalb hat er sich über Umwege eine feste Stelle als offizieller Vize-Vogel (nach Schnee-Eule und Schnee-Ente) beim Winter verschafft. Nun trägt er voller Stolz den Titel "der einzige Vogel, der die Kälte nicht fürchtet".

Was nun Rickis Suche nach dem Winter angeht, so übernimmt der Pinguin sofort das Kommando. Es wird Klartext geredet. Sein Wissen über den Aufenthaltsort des Winters gibt er nur gegen Bezahlung preis. Alles weitere sind blöde Fragen. Ricki läßt sich auf den Handel ein, merkt aber schnell, daß der kostümierfreudige Pinguin gar kein Interesse am positiven Ausgang einer Suchaktion zu haben scheint, die das Frühlingserwachen zum Ziel hat. Mit plumpen Ablenkungsmanövern versucht er, Ricki daran zu hindern, der Wahrheit auf die Spur zu kommen. Doch Ricki läßt sich nicht täuschen.

Ohne es zu wollen, betreibt er damit die Demaskierung des Gernegroß als einen gefühlskalten Einzelgänger und Egoisten. Das spröde Verhältnis zwischen den beiden Figuren wird nicht in Wärme und Freundschaft aufgeweicht. Zoran Drvenkar beweist mit diesem Kinderbuch Verantwortungsgefühl für die Sprache, einen feinen Sinn für das breite Spektrum kindgemäßer Klangfarben und sicheres Gespür für Komik. Ein Glücksfall sind auch die Illustrationen von Martin Baltscheit, die, ob eisblau schattiert oder volltönend bunt und warm, die poetische Farb- und Bildkraft des Textes einfangen. Daraus ist ein wunderschönes Buch geworden, das alles in einem ist - Bilderbogen, Märchenerzählung und Abenteuergeschichte mit Witz.

INA LANNERT

Zoran Drvenkar: "Der einzige Vogel, der die Kälte nicht fürchtet". Carlsen Verlag, Hamburg 2001. 93 S., geb., 22,- DM. Ab 5 J.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
…mehr

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 07.11.2001

Ricki und der komische Vogel
Ein modernes Märchen über den Winter
Ricki beschloss, etwas zu unternehmen.” Dass Kinder sich von den Erwachsenen in schwierigen Situationen im Stich gelassen fühlen, und dass die Starken unter ihnen die Lösung der Probleme schließlich selbst in die Hand nehmen, ist ein altes Motiv in der Kinderliteratur. Es nutzt sich auch nicht ab, denn je komplizierter und schwieriger die Welt der Erwachsenen wird, desto dringender brauchen Kinder Bücher, deren Helden sich etwas trauen und eigene Wege finden. Aber weil man über Helden der Kästner’schen Machart heutzutage nicht mehr schreiben kann angesichts von Terror und Gewalt, erzählt Zoran Drvenkar uns lieber ein Märchen: das Märchen vom Winter, der nicht aufhören will und die Menschen mit seiner eisigen Kälte lähmt und quält.
Während die Erwachsenen sich an die Kälte gewöhnen, haben die Kinder langsam genug. „Wie viele Schneemänner konnte man bauen, ohne sich dabei dumm vorzukommen?” Und so macht sich Ricki, stellvertretend für alle Kinder, auf den Weg um „ ein Wörtchen mit dem Winter zu reden”. Aber erst muss er ihn mal finden, und das ist gar nicht so einfach. In der kältesten Stadt der Welt namens Zarminski begegnet ihm schließlich ein merkwürdiger bunter Vogel, der ihn mit Konfetti und „Helau!” begrüßt. Er stellt sich als „der einzige Vogel, der die Kälte nicht fürchtet” , vor und behauptet, er wisse, wo der Winter zu finden sei. Freundlich ist er nicht gerade, doch schließlich führt er Ricki – gegen Bezahlung, versteht sich – „zum Hotel der vier Jahreszeiten”, wo dieser Frühling, Sommer und Herbst in tiefem Schlaf vorfindet. Der gesuchte Winter allerdings bleibt verschwunden. Fast wäre Ricki unverrichteter Dinge wieder abgereist, doch zum Glück kommt er dem „einzigen Vogel, der die Kälte nicht fürchtet”, gerade noch rechtzeitig auf die Schliche. Wer Zoran Drvenkars Bücher kennt, weiß, dass er uns mehr erzählen will, als nur ein poetisches Märchen. Kälte ist ein Motiv, das wir auch in anderen Büchern von ihm finden. So geht es in seinem Kinderroman Der Winter der Kinder um ein Kind, das so sehr friert, dass „in seinem Körper Winter herrscht”, und in touch the flame ist es die Kälte des Vaters, an der Lukas zu zerbrechen droht. „Ich hasse Eis”, sagt er und kauft sich eine große Portion, nach deren Genuss er endlich weinen kann.
Zoran Drvenkar schreibt gegen die Kälte an. Er wäre wohl selbst gerne „Der einzige Vogel, der die Kälte nicht fürchtet”. Diese Sehnsucht versteckt er hinter seinen herrlich komischen Dialogen, wunderbaren Sprachbildern und Figuren wie diesem skurrilen Vogelwesen, das dem Illustrator Martin Baltscheit so gut gelungen ist, dass man sich die Geschichte um Ricki und den verrückten, verkleideten Pinguin sofort als Theaterstück vorstellen kann. (ab 8 Jahre)
HILDE ELISABETH MENZEL
ZORAN DRVENKAR: Der einzige Vogel, der die Kälte nicht fürchtete. Mit Bildern von Martin Baltscheit. Carlsen 2001. 96 Seiten, 22 Mark.
Illustration aus Zoran Drvenkar: Der einzige Vogel, der die Kälte nicht fürchtete.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.diz-muenchen.de
…mehr

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Das Kind als Problemlöser - für Hilde Elisabeth Menzel ist das ein altes, aber vitales Motiv der Kinderliteratur. Nur könne man, schreibt die Rezensentin, eben heut nicht mehr Helden a la Kästner hernehmen, weshalb ihr der Einfall des Autors opportun erscheint, lieber ein Märchen zu erzählen, das Märchen vom Winter, der nicht aufhören will, vom Winter, der nervt. Im Buch also macht sich der unerschrockene kleine Held auf, dem Winter die Meinung zu sagen. Doch ist das nicht alles, wie Menzel glaubt: "Wer Zoran Drvenkars Bücher kennt, weiß, dass er uns mehr erzählen will, als nur ein poetisches Märchen". Zum Beispiel, dass er selber gern furchtlos wär gegen die Kälte. Diese Sehnsucht verstecke der Autor hinter seinen "herrlich komischen Dialogen, wunderbaren Sprachbildern und Figuren", wie einem skurrilem Vogelwesen, den unsre Rezensentin vom Illustrator derart gelungen ins Bild gesetzt findet, das sie sich die ganze Geschichte sofort als Theaterstück vorstellen kann.

© Perlentaucher Medien GmbH