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This book offers a framework for analyzing the increased economic integration of countries which is mainly driven by multinational enterprises. They compete with other companies from different countries on many markets and through various channels. The book starts by discussing the stylized facts of the role of multinational enterprises in the globalization process in order to derive an empirical picture which is met as closely as possible by the theoretical framework. This theoretical framework which stands in the tradition of the proximity-concentration literature allows analyzing the…mehr

Produktbeschreibung
This book offers a framework for analyzing the increased economic integration of countries which is mainly driven by multinational enterprises. They compete with other companies from different countries on many markets and through various channels. The book starts by discussing the stylized facts of the role of multinational enterprises in the globalization process in order to derive an empirical picture which is met as closely as possible by the theoretical framework. This theoretical framework which stands in the tradition of the proximity-concentration literature allows analyzing the effects of the globalization process on market structures, trade patterns, and welfare. The analysis shows that globalization induces various changes that imply much more chances than risks.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 27.12.2005

Chance oder Schicksal
Multinationale Unternehmen in der Globalisierung

"Globalisierung ist eine Chance und kein Schicksal" - so lautet das Fazit, das Jörn Kleinert in seiner Arbeit zieht. Das wird kaum jemandem umwerfen. Selbst die Attac-Anhänger haben mittlerweile andere Reibebäume gefunden als solche glattpolierten Statements. Was soll das Ganze also? Nun, hier hat sich ein in Außenwirtschaftstheorie versierter Wissenschaftler hingesetzt, um nüchtern die Dynamik der weltwirtschaftlichen Integration zu untersuchen. Dabei steht die Intensivierung der Wirtschaftsbeziehungen zwischen den OECD-Ländern im Mittelpunkt, die vor allem durch drei Entwicklungen deutlich wird: den stetigen Ausbau des internationalen Handels, den Anstieg der Kapitalströme und den stark zunehmenden Transfer von Wissen.

Kleinert stellt einen Modellrahmen vor, den er aus der Theorie multinationaler Unternehmen ableitet, da diese als Treiber der Globalisierung fungieren. So sind multinationale Unternehmen an 80 Prozent des globalen Handels beteiligt, tätigen die meisten Direktinvestitionen und sind für einen großen Teil des grenzüberschreitenden Transfers von Wissen und Technologie verantwortlich. Als Ausgangspunkt für sein Modell wählt Kleinert einen "Proximity-Concentration"-Ansatz, den er mit einer komplexeren Produktionsstruktur und dem Evolutionskonzept der "neuen ökonomischen Geographie" anreichert. Nach dem Proximity-Concentration-Ansatz unterliegen multinationale Unternehmen bei ihren Standortentscheidungen einem "Trade-off" zwischen der geographischen Nähe zu den Kunden und einer Konzentration der Produktion, welche die begehrten Skaleneffekte ermöglicht. Aus diesen Überlegungen, in denen auch Distanzkosten eine Rolle spielen, entwickelt der Autor ein statisches Gleichgewichtsmodell mit zwei Ländern, zwei Sektoren und dem immobilen Faktor Arbeit. In diesem Modell bestimmen Unternehmen und Konsumenten die Preise und Mengen sowie die Entscheidungen über Marktein- oder -austritt und über die optimale Strategie der Belieferung des Auslandsmarktes. Der Autor erweitert in der Folge sein Grundmodell, zum Beispiel durch die Annahme spezifischer Zwischenprodukte in der Produktion der Endprodukte. Er kommt so zu einem Ergebnis, das von den üblichen Proximity-Concentration-Modellen abweicht: Für sehr hohe und sehr niedrige Distanzkostenniveaus sind Exporte profitabler, bei mittleren Niveaus kann es zur Gründung von ausländischen Tochterunternehmen kommen. Indem Kleinert immer wieder die Modellierung variiert, gelingt es ihm, unterschiedliche Globalisierungsmuster abzubilden. In Summe führt Globalisierung zu Wohlfahrtssteigerungen, wenn die Staaten an der stärkeren Integration auch teilhaben können (was nur bei fallenden Distanzkosten möglich ist) und wenn der Wettbewerb auf den Märkten hochgehalten wird (da eine zu geringe Zahl von Unternehmen zu Wohlfahrtsverlusten führt).

Jörn Kleinert weist zudem auf eine entscheidende Bedingung hin, damit die Globalisierung nicht als Schicksal über die beteiligten Volkswirtschaften hereinbricht, sondern als Chance zur Wohlstandsmehrung genutzt wird: die ständige Anpassung an sich fortwährend ändernde Bedingungen des Wettbewerbs. Die Frage ist nur, ob die betroffenen Staaten zwar untereinander vernetzt, aber dennoch - in eingeübter Weise den eigenen Vorteil anstrebend - damit nicht überfordert sind. Dann wäre die Globalisierung tatsächlich mehr Schicksal als Chance.

HEINZ K. STAHL.

Jörn Kleinert: The Role of Multinational Enterprises in Globalization. Verlag Springer, Berlin 2005, 211 Seiten, 74,85 Euro.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Dass Jörn Kleinert in seiner Studie zu dem Ergebnis kommt, dass die Globalisierung mehr Chancen als Risiken birgt, überrascht den Rezensenten Heinz K. Stahl zwar nicht besonders, aber wie der Wirtschaftswissenschaftler dies tut, ringt ihm Respekt ab. Kleinert untersuche die Dynamik der weltwirtschaftlichen Integration und erkläre dafür die Standortentscheidungen multinationaler Konzerne mithilfe eines modifizierten Proximity-Concentration-Ansatzes und der Berechnung von Distanzkosten, was der Rezensent sehr erhellend findet. Als Ergebnis dieser Untersuchung hebt Stahl auch hervor, dass Globalisierung nur zur Wohlstandsmehrung genutzt werden könne, wenn sich die beteiligten Volkswirtschaften ständig dem veränderten Wettbewerb anpassten.

© Perlentaucher Medien GmbH