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Dialog statt Militärputsch, Demokratie statt neuer Diktatur, Wahrheitskommission statt Strafgericht: Friedvoll führte Mandela die Schwarzen Südafrikas in die Freiheit.
- Mit einem Vorwort von Nadine Gordimer
In fünf Akten zeichnet Jack Lang die Biographie eines Mannes, der längst zum Mythos geworden ist. Früh zum entschiedenen Kämpfer für die Rechte der Schwarzen geworden, verbrachte Mandela 27 Jahre als Gefangener auf der Häftlingsinsel Robben Island, doch alle Schikanen haben ihn nicht brechen können. Als freier Mann und als Staatsmann gelang es ihm, Südafrika ein neues Gesicht zu…mehr

Produktbeschreibung
Dialog statt Militärputsch, Demokratie statt neuer Diktatur, Wahrheitskommission statt Strafgericht: Friedvoll führte Mandela die Schwarzen Südafrikas in die Freiheit.

- Mit einem Vorwort von Nadine Gordimer

In fünf Akten zeichnet Jack Lang die Biographie eines Mannes, der längst zum Mythos geworden ist. Früh zum entschiedenen Kämpfer für die Rechte der Schwarzen geworden, verbrachte Mandela 27 Jahre als Gefangener auf der Häftlingsinsel Robben Island, doch alle Schikanen haben ihn nicht brechen können. Als freier Mann und als Staatsmann gelang es ihm, Südafrika ein neues Gesicht zu geben und Schwarz und Weiß miteinander zu versöhnen. Dank seiner charismatischen Ausstrahlung und seinem Mut zum Dialog auch mit ehemaligen Gegnern konnte er verhindern, dass der Bruch mit dem System der Apartheid in ein Chaos der Gewalt mündete. 1993 erhielt er den Friedensnobelpreis.
In fünf Akten zeichnet Jack Lang die Biographie eines Mannes, der längst zum Mythos geworden ist. Früh zum entschiedenen Kämpfer für die Rechte der Schwarzen geworden, verbrachte Mandela 27 Jahre als Gefangener auf der Häftlingsinsel Robben Island, doch alle Schikanen haben ihn nicht brechen können. Als freier Mann und als Staatsmann gelang es ihm, Südafrika ein neues Gesicht zu geben und Schwarz und Weiß miteinander zu versöhnen. Dank seiner charismatischen Ausstrahlung und seinem Mut zum Dialog auch mit ehemaligen Gegnern konnte er verhindern, dass der Bruch mit dem System der Apartheid in ein Chaos der Gewalt mündete. 1993 erhielt er den Friedensnobelpreis.Dialog statt Militärputsch, Demokratie statt neuer Diktatur, Wahrheitskommission statt Strafgericht: Friedvoll führte Mandela die Schwarzen Südafrikas in die Freiheit.
Autorenporträt
Jack Lang
(geb. 1939) war 1971-1981 Professor für Internationales Recht, außerdem von 1963 bis 1977 Leiter des Internationalen Festivals des Theaters von Nancy sowie von 1972 bis 1974 Intendant des Théatre National de Chaillot. Bekannt wurde er auch international als Kulturminister in den 80er und 90er Jahren, der u.a. die Buchpreisbindung in Frankreich wieder einführte (droit Lang). 2000 bis 2002 war er französischer Bildungsminister.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 05.08.2006

Einfallslose Lobhudelei
Nelson Mandelas Leben aus französisch-sozialistischer Perspektive

Nelson Mandela gilt als die Lichtgestalt der südafrikanischen Unabhängigkeitsbewegung. Nun hat Jack Lang eine Biographie vorgelegt, die der deutschen Leserschaft den späteren südafrikanischen Präsidenten näher vorstellen möchte. Dies gelingt aber nur sehr unvollkommen. Denn Lang, unter François Mitterrand zunächst französischer Kulturminister und später Bildungsminister, hat mit der Lebensbeschreibung Mandelas zugleich auch ein Buch über sich selbst geschrieben. Das ist nicht weiter verwunderlich, denn Lang ist ein möglicher Kandidat der Sozialistischen Partei für die französischen Präsidentschaftswahlen 2007. Im Zuge der Lebensbeschreibung Mandelas läßt er daher auch immer einfließen, welchen positiven Einfluß die französische Linke auf die Entwicklung auf dem afrikanischen Kontinent gehabt habe, während der französischen Rechten, nicht zuletzt Jacques Chirac, schamlose Untätigkeit beziehungsweise Gleichgültigkeit vorgeworfen wird. Das mag so sein oder auch nicht, aber muß man ein solches Buch, das ganz offensichtlich wesentlich auf eine französische Leserschaft ausgerichtet ist, unbedingt ins Deutsche übersetzen oder gar kaufen?

Nadime Gordimer, die "Grande Dame" der südafrikanischen Literatur, hat dem Werk ein Vorwort beigesteuert, dem man die Sorge anmerkt, etwas zu stark für die politischen Zwecke des Präsidentschaftskandidaten instrumentalisiert zu werden: Es handle sich zwar "keineswegs um eine Hagiographie", doch sei das "ganze Buch von echter Ehrerbietung vor der Größe" der Persönlichkeit Mandelas geprägt. En passant erwähnt Gordimer im folgenden Satz, daß Langs Buch "keinerlei kritische Absicht" verfolge. Dieser Eindruck der Literaturnobelpreisträgerin trügt nicht: Die Mandela-Biographie von Lang ist eine Nacherzählung, die sich - neben den Memoiren Mandelas - im wesentlichen auf zwei Werke stützt: erstens auf die Erinnerungen des südafrikanischen Erzbischofs Desmond Tutu und zweitens auf die bis heute umfassendste Biographie, die der britische Journalist, Bewunderer und Weggefährte Anthony Sampson im Jahr 1999 vorgelegt hat, die freilich als "offizielle" Biographie eine zu große Nähe zu seinem Protagonisten verrät. Demgegenüber ist die selbstverliebte Schrift aus der Feder von Lang ein Rückschritt, der allerdings feuilletonistisch aufbereitet daherkommt.

Mandelas Lebensweg wird wie in einem Theaterstück in fünf Akten nachgezeichnet, was zwar etwas bemüht wirkt, aber zweifellos an Langs langjährige Verdienste als Intendant und Theaterexperte erinnern soll. Die ersten Lebensjahre Mandelas, der 1918 als durchaus privilegierter Sohn eines Thembu-Häuptlings zur Welt kam, verliefen unspektakulär. Noch als er das renommiere Fort-Hare-College in der östlichen Kapprovinz besuchte, blieb er bestrebt, sich als "Black Englishman" in das Kolonialsystem einzuordnen. Als Jurastudent gelangte er nach Johannesburg und wurde in die zunehmend politisierte Atmosphäre Südafrikas der Nachkriegszeit gezogen. Dort schloß er sich nach einem Flirt mit der Kommunistischen Partei dem Afrikanischen Nationalkongreß (ANC) an. Während in Südafrika seit 1949 das Apartheid-System installiert wurde, geriet Mandela, inzwischen Rechtsanwalt, immer stärker in Konflikt mit der regierenden Nationalpartei. Von Gandhis Politik des "zivilen Ungehorsams" war er fasziniert, ohne allerdings von der damit verbundenen Passivität letztlich überzeugt zu sein; die Lektüre der marxistischen Klassiker erschöpfte ihn zwar, aber er erkannte das Potential, das die schwarzen Afrikaner im Kalten Krieg aus dem Kampf der Ideologien schöpfen konnten. Die Kampagnen Mandelas führten seit 1956 zu Anklagen wegen Hochverrates und immer wieder neuen Einkerkerungen - die Haft Mandelas, der in seiner Gefängniszelle auf der Insel Robben Island zum Symbol des ANC gegen die Herrschaft der Apartheid wurde, dauerte Jahrzehnte. 1985 lehnte Mandela die ihm angebotene Freilassung ab, weil er die Forderung nach Beendigung des Apartheid-Systems nicht gewährleistet sah.

Der ANC hatte sich seit den sechziger Jahren zunehmend radikalisiert. Die Anlehnung an die kommunistischen Diktaturen des Ostblocks und der Stellvertreterkrieg auf dem afrikanischen Kontinent waren zu diesem Zeitpunkt für die Regierungen der Vereinigten Staaten und Großbritanniens keine glaubwürdige Alternative. Wenige Monate nach dem Fall der Berliner Mauer und dem Ende des Kalten Krieges erlangte Mandela im Februar endgültig die Freiheit wieder und wurde nach den demokratischen Wahlen 1994 südafrikanischer Präsident.

Anstatt jedoch an dieser Stelle die tragischen Verknüpfungen nationaler und internationaler Politik zu problematisieren, erzählt Lang holzschnittartig und oberflächlich die Heldensaga eines siegreichen ANC, der die Mächte des Bösen schließlich überwunden habe. Die Menschenrechtsverletzungen des ANC in den sechziger und siebziger Jahren und ihre Folgen werden gleichsam en passant erwähnt, und die brutale Intervention des ANC in Angola wird in ähnlicher Weise übergangen. Mandelas Opportunismus als bloßes Taktieren zu interpretieren ist jedenfalls allzu simpel. Die einfallslose Lobhudelei ist um so ärgerlicher, als Lang sich redselig und geradezu penetrant als eine Zentralinstanz für die universellen Menschenrechte in der Nachfolge der Französischen Revolution zu präsentierten versucht. Hierzu hätten jedoch mehr aufgeklärte Kritik und auch eine intensivere Beschäftigung mit den Zeitumständen gehört. Beispielsweise hätte sowohl der Anteil der nicht dem ANC verbundenen Kräfte in Südafrika als auch die Rolle der Regierung Frederik de Klerk stärker beleuchtet müssen, die in einer prekären Übergangsphase das gewaltlose Ende des Apartheid-Regimes mit herbeigeführt haben. Auf eine wirklich überzeugende Biographie Mandela muß noch gewartet werden. Um das Buch von Jack Lang kann man am Büchertisch bis dahin getrost einen Bogen machen.

JOACHIM SCHOLTYSECK.

Jack Lang: Nelson Mandela. Ein Leben von Freiheit und Versöhnung. Verlag Artemis & Winkler, Düsseldorf/Zürich 2006, 229 S., 19,90 [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 21.11.2006

Mut und Menschlichkeit
Der erstaunliche Nelson Mandela
Fast steht der Prachtband dem bescheidenen Auftreten des Politikers entgegen. Das Hochglanzkaschierte passt nur bedingt auf das Leben dieses Mannes, dem es immer um die Würde aller ging. Es wurde der Traum „Alle Menschen werden Brüder” wahr, als am 11. Februar 1990 um 16 Uhr aus dem Tor des Victor-Verster-Gefängnisses Nelson Mandela, damals 71, und seine Frau Winnie Hand in Hand herauskamen. Hinter ihm lagen 27 Jahre Apartheid-Haft, Demütigungen und Entbehrungen. Aber Mandela schaffte es, so ganz ohne Hass und Rache diese Haft zu überstehen.
Wer immer zu Wort kommt in diesem Buch, kann erstaunliche Dinge erzählen. Der weiße Gefängniswärter Christo Brand, der 1979 nach Robben Island kommt, empfindet den Gefangenen wie einen väterlichen Freund. Immer wieder fragt Mandela ihn statt nach der Politik nach seiner Familie. Als Brand einmal seinen Sohn mitbringt, will Mandela ihn gleich in seine Arme nehmen. Was kann das Kind für das Apartheidsystem?
Das Buch ist in drei Teile gegliedert. Der erste behandelt die Herkunft des Häuptlingssohnes 1918 bis zum Rivonia-Prozess 1964, in dem Mandela zu lebenslanger Haft verurteilt wurde. Der zweite Teil die Gefängnis-Zeit bis 1990, der dritte die Gegenwart bis heute. Die größte Sorge hatte das Unterdrücker-Regime, dass der Mann im Gefängnis sterben könnte. Denn dann wäre es wohl zu einem Bürgerkrieg gekommen.
Der schönste Text Kofi Annans ist seine Erinnerung an die letzte Rede, die Mandela als Staatspräsident vor der UN-Generalversammlung hielt: „Die Leute fragen mich oft, was ein Einzelner angesichts von Ungerechtigkeit, Konflikten, Menschenrechtsverletzungen bewegen könne. Ich antworte, in dem ich an Mandelas Mut, seine Beharrlichkeit, Würde und Großzügigkeit erinnere.”
Der ehemalige französische Kulturminister Jack Lang beschreibt das Leben des „politischen Genies” in fünf Akten eines Dramas, das in den ersten drei Akten das Zeug zu einer griechischen Tragödie hatte, dann aber zu einem Drama der Befreiung mutierte. Der Autor schont den Leser nicht. Er führt ihn in die Verliese der verrohten Geheimpolizei. Ein junger Mann vom Ost-Kap wird durch einen Schuss in den Kopf getötet. Vier Unteroffiziere der Polizei werfen ihn auf einen Scheiterhaufen, zünden ihn an. „Während es brannte, saßen wir daneben, tranken und hatten ein Barbecue, das wir am Feuer aufgebaut hatten . . .”
Mandelas Haftdauer war unglaublich lang. Er musste auf Robben Island seinen 50. dann seinen 60., dann auch seinen 70. Geburtstag feiern. Feiern? Am 31. Januar 1985 ist der Moment, an dem dieser verstockte, dann auch noch durch eine verdrehte religiöse Überlieferung gestählte Premierminister Pieter Willem Botha ein Angebot macht. Er erklärt sich bereit, Mandela freizulassen, wenn dieser „bedingungslos auf Gewalt als politisches Instrument verzichtet”.
Mandela gibt seine Antwort öffentlich so bekannt, dass die ganze Welt es sehen kann. Seine Tochter Zindzi geht am 10. Februar 1985 in das überfüllte Fußballstadion von Soweto und liest die Botschaft vor: „Mein Vater sagt: Ich bin überrascht von den Bedingungen, welche die Regierung mir auferlegen will. Ich bin kein gewalttätiger Mensch. Erst als uns keine anderen Formen des Widerstandes mehr zur Verfügung standen, wandten wir uns dem bewaffneten Kampf zu.” Die Menge schweigt einen Moment, dann singen alle die schöne Nationalhymne „Nkosi Sikelel’i Afrika”.
Man will ihm im Gefängnis eine Freude machen. Brigadier Munro fragt ihn danach. Mandela sagt: „Panteen blau”, ein Haarwasser, dessen Werbung er in einer Zeitschrift gesehen hatte. Es gibt aber diese Flasche mit dieser Farbe nicht mehr. Ein Soldat darf aber nicht versprechen, was er nicht halten kann. Die Nachfrage nach „Panteen blau” ist auf Grund dieser Anekdote so groß, dass die Firma in Deutschland sich entschließt, die Produktion wieder aufzunehmen.
Mandela bekommt den Friedensnobelpreis mit Frederik de Klerk. Alle kritisieren die Stockholmer Preisbehörde. Doch Mandela lobt den Mut seines Co-Laureaten. Und er sagt all den Millionen, die das nicht verstehen wollen: „Um mit einem Gegner Frieden zu schließen, muss man mit ihm zusammenarbeiten, und der Gegner wird dein Freund.” Gewählt wird am 27. April 1994. Die gute Nachricht kommt aus Südafrika: Alle können wählen, mit der gleich wichtigen Stimme, der Gold-und-Kohle-Magnat Oppenheimer hat die gleiche Stimme wie das schüchterne schwarze Dienstmädchen. Die Apartheid hat eine quälende Wahrheit. Zumal für uns Deutsche, so Jack Lang: „Was die im Land der Dichter und Denker sich ausbreitende Nazi-Barbarei aufgezeigt hatte, wurde in Südafrika neu bebildert.” Der Versöhnungsbotschaft des Nelson Mandela hat Jack Lang ein gutes Buch geschenkt.
RUPERT NEUDECK
Mike Nicol
Mandela
Das Porträt. Mit einem Vorwort von Kofi Annan und einer Einleitung von Desmond Tutu. Knesebeck-Verlag in Zusammenarbeit mit PQ Blackwell, München 2006. 355 Seiten, 41,83 Euro.
Jack Lang
Nelson Mandela
Ein Leben für Freiheit und Versöhnung. Vorwort von Nadine Gordimer. Artemis-Winkler-Patmos, Düsseldorf 2006. 230 Seiten, 19,80 Euro.
Eine griechische Tragödie, die zu einem Drama der Befreiung mutierte
„Um mit einem Gegner Frieden zu schließen, muss man mit ihm zusammenarbeiten”, sagt Mandela.
Reuters
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Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension

Einen nicht ganz ungetrübten Eindruck hat diese Mandela-Biografie des ehemaligen französischen Kulturministers Jack Lang bei Rezensent Andreas Eckert hinterlassen. Seiner Ansicht nach nämlich schrammt das Buch "knapp an einer Hagiografie" vorbei. Auch stört ihn Langs ausgiebiges Eigenlob in Sachen Antiapartheidspolitik und die Schönfärbung von Mitterands "insgesamt katastrophaler Afrikapolitik". Trotzdem scheint das Buch insgesamt lesenswert zu sein, was es Eckert zufolge einerseits seinem eleganten Aufbau als "Drama in fünf Akten" und andererseits einer überwiegend gelungenen und stellenweise "glänzenden" Einführung in die jüngere Geschichte Südfafrikas und Mandelas Rolle im Kampf gegen die Apartheid verdankt. Die biografischen Fakten stützen sich dem Eindruck des Rezensenten zufolge allerdings fast ausschließlich auf Anthony Sampsons bereits vor einigen Jahren publizierte Biografie. Langs Buch dagegen empfiehlt er vor allem Lesern, die mit der Thematik weniger vertraut sind und für die es deshalb tatsächlich Neues enthält.

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