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Die Kommunikationskultur des Mittelalters prägte eine Form der visuellen Öffentlichkeit, die von mannigfaltigen Bildern, Formeln, Herrschafts- und Hoheitszeichen beherrscht war. Als ein zentrales Element dieser Zeichensprache fungierten 'Devisen' - persönliche Erkennungszeichen, in denen visuelle und sprachliche Elemente kombiniert und zu einem Motto verdichtet wurden. Simona Slanicka analysiert in ihrer Untersuchung den vielfältigen Gebrauch derartiger Devisen am Hof des burgundischen Herzogs Johann ohne Furcht (1371-1419) und beschreibt detailliert ihren medialen Einsatz in Herrschaftskonflikten als »Krieg der Zeichen«.…mehr

Produktbeschreibung
Die Kommunikationskultur des Mittelalters prägte eine Form der visuellen Öffentlichkeit, die von mannigfaltigen Bildern, Formeln, Herrschafts- und Hoheitszeichen beherrscht war. Als ein zentrales Element dieser Zeichensprache fungierten 'Devisen' - persönliche Erkennungszeichen, in denen visuelle und sprachliche Elemente kombiniert und zu einem Motto verdichtet wurden. Simona Slanicka analysiert in ihrer Untersuchung den vielfältigen Gebrauch derartiger Devisen am Hof des burgundischen Herzogs Johann ohne Furcht (1371-1419) und beschreibt detailliert ihren medialen Einsatz in Herrschaftskonflikten als »Krieg der Zeichen«.
Autorenporträt
Dr. Simona Slanicka ist Projektleiterin im SFB 584 »Das Politische als Kommunikationsraum in der Geschichte« an der Universität Bielefeld.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

Was, so die Frage, die die Dissertation der Historikerin Simona Slanicka zu beantworten sucht, hat der Hobel auf der Robe der Grabfigur des burgundischen Herrschers Johann ohne Furcht (regierte um 1400) zu bedeuten? Die Antwort fällt so einfach wie, jedenfalls nach Ansicht des Rezensenten (Kürzel uha.), überzeugend und "erhellend" aus: der Hobel steht für die Ordnungsmacht, die den Hobel ansetzt, "auf dass die Späne flögen". Das Symbol also Zeichen der Macht, oder, in der Fachsprache, "Devise" im Sinne von Herrschaftszeichen, nicht nur Kunst und Teil der Bildsprache, sondern manifestes "politisches Programm". Ins allgemeinere übersetzt deutet die Autorin - mit Zustimmung des Rezensenten - den Hobel als Beispiel für "vornationalistische Abgrenzungsmechanismen", die etwa in den Nationalflaggen ihre Nachfolger gefunden haben.

© Perlentaucher Medien GmbH