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Jesus - was war er für ein Mensch?
Für die einen war er ein politischer Rebell, für die anderen der Messias und Gottes Sohn. Die Erwartungen an ihn waren riesengroß. Doch nicht nur seine Eltern und engsten Freunde verzweifelten manchmal geradezu an ihm, weil er ihre Vorstellungen nicht erfüllte. Dennoch oder gerade deswegen haben er und seine Lehre Sprengkraft bis heute. Wie ist das möglich? Um das Geheimnis dieses Mannes zu ergründen, nimmt Alois Prinz den Leser mit in die damalige Zeit. Wir erleben hautnah, unter welchen Lebensumständen und in welch politisch aufgeheizter Zeit Jesus aufwuchs, wie er handelte und was ihm wichtig war.…mehr

Produktbeschreibung
Jesus - was war er für ein Mensch?

Für die einen war er ein politischer Rebell, für die anderen der Messias und Gottes Sohn. Die Erwartungen an ihn waren riesengroß. Doch nicht nur seine Eltern und engsten Freunde verzweifelten manchmal geradezu an ihm, weil er ihre Vorstellungen nicht erfüllte. Dennoch oder gerade deswegen haben er und seine Lehre Sprengkraft bis heute. Wie ist das möglich?
Um das Geheimnis dieses Mannes zu ergründen, nimmt Alois Prinz den Leser mit in die damalige Zeit. Wir erleben hautnah, unter welchen Lebensumständen und in welch politisch aufgeheizter Zeit Jesus aufwuchs, wie er handelte und was ihm wichtig war.
Autorenporträt
Prinz, Alois
Alois Prinz, geboren 1958, gehört zu den hochkarätigen und viel beachteten Autoren im Bereich Biografien. Er studierte Literaturwissenschaft, Politologie und Philosophie, parallel dazu absolvierte er eine journalistische Ausbildung. Bekannt wurde er durch seine Biografien über Georg Forster, Hannah Arendt, Hermann Hesse, Ulrike Meinhof, Franz Kafka, den Apostel Paulus oder Jesus. Er erhielt zahlreiche Auszeichnungen u.a. den Evangelischen Buchpreis für die Arendt-Biografie und den Deutschen Jugendliteraturpreis für seine Biografie über Ulrike Meinhof sowie 2017 den Großen Preis der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendliteratur.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Die meisten Autoren, die bisher über Jesus von Nazareth geschrieben haben, haben sich recht deutlich als Gläubige oder Ungläubige positioniert, weiß Matthias Drobinski. Manche haben Jesus als "Sozialrevolutionär" dargestellt, andere als "verkitschtes leidendes Gotteslamm". Alois Prinz vermeidet in seiner Jesus-Biografie das Bekenntnis zu jedweder Seite, erklärt der Rezensent. Er setzt Leben und Werk in einen Zusammenhang und überlässt es dem Leser, den Wahrheitsgehalt einzelner Geschichten für sich zu bestimmen, das Buch schwebt frei "zwischen Mythos und Entmythologisierung". Besonders hat Drobinski deshalb gefallen, dass Prinz viele Fragen stellt, die zum selbst Denken und Urteilen anregen. Das Buch eignet sich für philosophisch, geschichtlich und religiös interessierte Jugendliche gleichermaßen, ist aber auch eine gute Quelle für Erwachsene, die "schamhaft verschwiegene Bildungslücken" ausmerzen wollen, bekundet der Rezensent.

© Perlentaucher Medien GmbH

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 20.04.2013

Wie war das mit dem Brot?
Alois Prinz zeichnet das Leben Jesu nach

Eine Biographie über den Menschen Jesus zu schreiben, ist im Grunde unmöglich. Zu große Lücken weist sein Leben auf, zu fragwürdig sind die Quellen. Dennoch versuchen Autoren seit 2000 Jahren dieses Leben nachzuvollziehen. Theologen sehen Jesus in erster Linie in Bezug auf seinen göttlichen Vater, während die historisch-kritische Richtung ihn als frommen Juden darstellt, der extrem selbstbewusst und charismatisch aufgetreten sei.

Alois Prinz, der sich als Biograph von Hannah Arendt, Ulrike Meinhof, Hermann Hesse einen Namen gemacht hat, schreibt in seiner Jesus-Biografie, das Interessante an dem Mann aus Nazaret sei gerade, dass es keine Gewissheit über ihn gebe. Jesus sei "ein Wagnis", das jede Generation und jeden Einzelnen immer wieder neu herausfordere. Gerade seine "innere Freiheit" könne ihn zum Vorbild für Jugendliche werden lassen - jenseits von Geld, Schönheit und Erfolg.

Der Autor erzählt, wie hart das ländliche Leben im abgelegenen Nazaret gewesen sein muss, in dem Jesus als Sohn eines Bauhandwerkers aufwuchs. Und er schildert die politisch aufgeheizte Stimmung zwischen Römern und Juden zur Zeit von Herodes. Aber Prinz - und das macht seine Biographie besonders - nähert sich Jesus nicht nur historisch, sondern zieht souverän Theologen und Philosophen, Literatur, Kunst und Filme heran, um ihn zu verstehen. Ein Beispiel unter vielen: Friedrich Nietzsche nannte das Verhalten des zwölfjährigen Jesus im Tempel die "große Loslösung", die dem Philosophen zufolge für jeden notwendig sei, der ein freier Geist werden wolle: Nachdem seine besorgten Eltern tagelang im übervollen Jerusalem nach ihm gesucht hatten, erklärte der Knabe einfach, er habe im Haus seines himmlischen Vaters sein müssen. In der Tat eine radikale Wendung zum eigentlichen Fokus seines Lebens, die er später, wie Prinz herausarbeitet, auch von seinen Jüngern forderte.

Am interessantesten ist der Autor immer in jenen Passagen, in denen er die Geschichten und Gleichnisse der Evangelien deutet. So erklärt er die wundersame Brotvermehrung am See Genezareth so: Als es unmöglich scheint, dass Brot und Fisch für alle reichen, blickt Jesus zum Himmel und fordert dann seine Jünger auf, Fische und Brote zu verteilen. Wer zum Himmel blicke, erklärt Prinz, werde sich bewusst, wie beschenkt er bereits sei. Und wer sich beschenkt wisse, höre auf, knickrig zu sein, und fange mit dem Teilen an. Diese innere Wandlung im Vertrauen auf die Güte Gottes sei das eigentliche Wunder - ob die Brotvermehrung nun stattgefunden habe oder nicht.

Prinz hat einen Zugang zum "Menschensohn" gefunden, der gebildet und klug Erkenntnisse vermittelt, aber gleichzeitig bestechend einfach bleibt. So wird Jesus auch für Leser greifbar: die jugendlichen wie die erwachsenen.

STEPHANIE VON SELCHOW

Alois Prinz: "Jesus von Nazaret"

Gabriel Verlag, Stuttgart 2013. 304 S., geb., 16,95 [Euro]. Ab 12 J.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Rezensentin Stephanie von Selchow schätzte bereits Alois Prinz' Biografien über Hannah Arendt, Ulrike Meinhof und Hermann Hesse - nun aber ist ihm ihrer Meinung nach das Unmögliche gelungen: eine gebildete, erkenntnisreiche und dennoch einfach zu lesende Biografie über Jesus von Nazareth zu schreiben. Die Kritikerin liest nicht nur vom harten ländlichen Leben in Nazareth und der politisch brisanten Stimmung zwischen Römern und Juden zur Zeit von Herodes, sondern erhält neben historischen Erkenntnissen auch "souveräne" Einblicke aus Theologie, Philosophie, Literatur, Kunst und Film. Insbesondere lobt die Rezensentin jene interessanten Passagen, in denen Prinz Geschichte und Gleichnisse der Evangelien deutet. Selten hat Selchow Jesus so "greifbar" erlebt wie in diesem sehr empfehlenswerten Buch.

© Perlentaucher Medien GmbH
"Über Jesus wird viel erzählt: Dieser Biografie gelingt es allerdings eindrucksvoll, den Sohn Gottes weniger zu verklären und ihn stattdessen als Menschen seiner Zeit zu zeigen." Nina Daebel Münchner Merkur 20221213