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"Das Sandkorn, das ich unter meinem Augenlid aus Sizilien mitgebracht hatte, ist über Nacht verschwunden. Ich hatte schon überlegt, deshalb zum Arzt zu gehen - tagsüber hatte es nicht sehr gestört, doch sobald ich die Augen länger geschlossen hielt, war das Kratzen zu spüren, fast eine Woche lang. Die Schrammen an meinen Beinen verheilen gut; die Wunden sind von Schorf bedeckt, der sich an den Rändern bereits etwas löst. Irgendwann wird jemand nach Anders fragen. Nein, ich weiß nicht, wo er ist. Ich weiß nicht, ob ich etwas hätte verhindern können. Schwer zu sagen, wann die Sache außer…mehr

Produktbeschreibung
"Das Sandkorn, das ich unter meinem Augenlid aus Sizilien mitgebracht hatte, ist über Nacht verschwunden. Ich hatte schon überlegt, deshalb zum Arzt zu gehen - tagsüber hatte es nicht sehr gestört, doch sobald ich die Augen länger geschlossen hielt, war das Kratzen zu spüren, fast eine Woche lang. Die Schrammen an meinen Beinen verheilen gut; die Wunden sind von Schorf bedeckt, der sich an den Rändern bereits etwas löst. Irgendwann wird jemand nach Anders fragen. Nein, ich weiß nicht, wo er ist. Ich weiß nicht, ob ich etwas hätte verhindern können. Schwer zu sagen, wann die Sache außer Kontrolle geriet."

Sommerstarre erzählt von einer gescheiterten Freundschaft, einer ertrunkenen Liebe und zaghaften Momenten des Glücks. Von zwei Freunden, die einander schon längst verloren hatten und sich nun gemeinsam auf eine Reise begeben, um den Tod der Frau zu begreifen, die sie beide liebten.
Autorenporträt
Neumeyer, Jochen
Jochen Neumeyers Debüt ist das intensive Porträt einer Freundschaft - lakonisch, direkt, melancholisch, zart.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension

An diesem Roman merkt man vor allem eins, murrt Rezensent Gustav Mechlenburg: "Der jungen deutsche Literatur fehlt der Stoff." Bei Jochen Neumeyer treffe Stofflosigkeit auf die derzeitige Existentialismus-Masche der männlichen Jungautoren (frei nach Houellebecq und Hemingway) und ergebe eine "reine, miefige Männerfantasie". Dabei hätte aus der Geschichte um den Unfalltod einer jungen Frau in Sizilien und die gemeinsame Reise dorthin, die ihr Freund und ihr Ex-Freund - die früher befreundet waren - unternehmen, tatsächlich etwas werden können, findet der Rezensent. Und sie hätte sogar das werden können, als was sie im Klappentext gepriesen wird: "lakonisch, direkt, melancholisch und zart". Doch sobald die Beziehung der beiden problematischer wird, zur Herausforderung, trennen sich ihre Wege, so der Rezensent gelangweilt: Hier fehlt es an Möglichkeiten, wenn die Selbstverständlichkeit aufhört.

© Perlentaucher Medien GmbH