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»Unsere Sprachen sind verläßlicher als wir selber« - vorausgesetzt, sie werden nicht in den Dienst von Meinungen gestellt: Ich vertraue. Querfeldein lotet in sieben Reden und Aufsätzen aus jüngster Zeit die Möglichkeiten eines nicht bevormundenden Sprechens aus.« Ob Martin Walser über die Schüchternheit schreibt oder ein Gedicht von Hölderlin zum Ausgangspunkt für eine Reflexion über die Abhängigkeiten »freien« Schriftstellertums nimmt, ob er sich über das Selbstgespräch als Utopie öffentlicher Rede Gedanken macht oder seinem eigenen Verhältnis zur Sprache und zum Schreiben nachgeht, ob er dem…mehr

Produktbeschreibung
»Unsere Sprachen sind verläßlicher als wir selber« - vorausgesetzt, sie werden nicht in den Dienst von Meinungen gestellt: Ich vertraue. Querfeldein lotet in sieben Reden und Aufsätzen aus jüngster Zeit die Möglichkeiten eines nicht bevormundenden Sprechens aus.«
Ob Martin Walser über die Schüchternheit schreibt oder ein Gedicht von Hölderlin zum Ausgangspunkt für eine Reflexion über die Abhängigkeiten »freien« Schriftstellertums nimmt, ob er sich über das Selbstgespräch als Utopie öffentlicher Rede Gedanken macht oder seinem eigenen Verhältnis zur Sprache und zum Schreiben nachgeht, ob er dem gescheiterten Revolutionszug Friedrich Heckers von 1848 folgt oder die öffentlich-mediale Verpflichtung zur Betroffenheit anprangert - all diese Versuche kreisen um die Gewissensnot, die eine »adressierte Sprache« erzeugt, eine Sprache, die der Intention des Gesagten zuwiderläuft.
Was verrät Sprache, und was verbirgt sie, wie wird sie Ritual und also unwahrhaftig, und wie kann sie Denken und Fühlen genau fassen? Walsers Reden und Aufsätze versuchen Antworten auf diese Fragen, die nicht zuletzt durch die in dem Band enthaltene Friedenspreisrede im öffentlichen Bewußtsein angekommen sind.

Autorenporträt
Walser, MartinMartin Walser wurde am 24. März 1927 in Wasserburg am Bodensee geboren. Nach seinem Arbeitsdienst erlebte er das Ende des Zweiten Weltkrieges von 1944 bis 1945 als Soldat der Wehrmacht. Nach Kriegsende machte er 1946 in Lindau am Bodensee-Gymnasium das Abitur und studierte an den Universitäten Regensburg und Tübingen Literaturwissenschaft, Geschichte und Philosophie. Mit einer Dissertation zu Franz Kafka wurde er 1951 in Tübingen promoviert. Von 1949 bis 57 arbeitete er beim Süddeutschen Rundfunk. In dieser Zeit unternahm er Reisen für Funk und Fernsehen nach Italien, Frankreich, England, CSSR und Polen und schrieb erste Hörspiele.1950 heiratete er Katharina Neuner-Jehle. Aus dieser Ehe gingen die Töchter Franziska, Alissa, Johanna und Theresia hervor. Seit 1953 wurde Walser regelmäßig zu den Tagungen der Gruppe 47 eingeladen, die ihn 1955 für die Erzählung Templones Ende auszeichnete. Sein erster Roman Ehen in Philippsburg erschien 1957 und wurde ein großer Erfolg.

Walser lebte von da an mit seiner Familie als freier Schriftsteller erst in Friedrichshafen und dann in Nußdorf am Bodensee.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

Hans Christian Kosler weist darauf hin, dass in dieser Aufsatz- und Redensammlung auch die Rede zur Verleihung des Friedenspreises enthalten ist. Dies nimmt Kosler zum Anlass, der Frage nachzugehen, ob man ?Walser überhaupt missverstehen? könne. Denn dem Rezensenten drängt sich durchaus der Eindruck auf, dass schon eine gewisse gezielte Anstrengung erforderlich ist, um Walser wirklich mißzuverstehen. Und dies gilt, wie er anmerkt, genauso für die übrigen Texte des Bandes. Koslers Sympathie für den Autor und seine Texte ist ihm deutlich anzumerken. Walser ist für ihn der ?Humanist ohne Pathos, der Zweifler, der begeisterte Leser und der Sprachdenker, der hier zu Wort kommt?. Gleichzeitig betont Kosler auch die ?Selbstanalyse, ja (... ) Selbstzerknirschung?, die in seinen Texten immer wieder spürbar werde.

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