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Der März 1932 wird für den 21jährigen Max Frisch zum Monat der Schicksalsschläge: Sein Vater stirbt, und seine erste große Liebe wendet sich von ihm ab. Der Vater hinterläßt Schulden; dem Sohn und seiner Mutter droht der Absturz in die Armut.
Zum ersten Mal sieht sich der Student mit der "Wirklichkeit" konfrontiert, und die bald einsetzende Arbeitssuche wird zu einer Suche nach Klarheit über sich selber: "Was bin ich? Wozu taugst du denn, Max? Kann man dich überhaupt brauchen auf dieser Welt, Max?" Ein knappes Jahr später unternimmt Frisch eine Reise; wie weit sie ihn führen wird, soll…mehr

Produktbeschreibung
Der März 1932 wird für den 21jährigen Max Frisch zum Monat der Schicksalsschläge: Sein Vater stirbt, und seine erste große Liebe wendet sich von ihm ab. Der Vater hinterläßt Schulden; dem Sohn und seiner Mutter droht der Absturz in die Armut.

Zum ersten Mal sieht sich der Student mit der "Wirklichkeit" konfrontiert, und die bald einsetzende Arbeitssuche wird zu einer Suche nach Klarheit über sich selber: "Was bin ich? Wozu taugst du denn, Max? Kann man dich überhaupt brauchen auf dieser Welt, Max?"
Ein knappes Jahr später unternimmt Frisch eine Reise; wie weit sie ihn führen wird, soll davon abhängen, wie lange es ihm gelingt, als Journalist über die Runden zu kommen. Im Auftrag zweier Zürcher Tageszeitungen reist Max Frisch am 16. Februar 1933 nach Prag, um über die Eishockeyweltmeisterschaften zu berichten. Über Budapest, Belgrad, Sarajewo, Dubrovnik, Istanbul, Griechenland kehrt er schließlich acht Monate später nach Zürich zurück.
Der vorliegende Band dokumentiert diese Reise des jungen Max Frisch in die Fremde und zu sich selbst: Neben dem Briefwechsel mit seiner Mutter aus dieser Zeit stehen die damals hauptsächlich in der Neuen Zürcher Zeitung veröffentlichten Reisefeuilletons und Sportberichte. Es sind Zeugnisse einer Initiation, an deren Ende der künftige Schriftsteller Max Frisch sichtbar wird.
Max Frisch (1911-1991) erlangte mit seinen Romanen und Dramen Weltruhm. Er wurde u.a. mit dem Büchnerpreis (1958) und dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels (1976) ausgezeichnet.
Walter Obschlager ist Leiter des Max-Frisch-Archivs an der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich.
Autorenporträt
Max Frisch, geboren am 15. Mai 1911 in Zürich, arbeitete zunächst als Journalist, später als Architekt, bis ihm mit seinem Roman Stiller (1954) der Durchbruch als Schriftsteller gelang. Es folgten die Romane Homo faber (1957) und Mein Name sei Gantenbein (1964) sowie Erzählungen, Tagebücher, Theaterstücke, Hörspiele und Essays. Frisch starb am 4. April 1991 in Zürich.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Hans-Peter Kunisch hat sich unter den neueren Erscheinungen zum Frühwerk Max Frischs umgesehen. In seiner Mehrfachbesprechung legt er uns vor allem zwei Bücher ans Herz: Frischs "'Im übrigen bin ich immer völlig allein.' Briefwechsel mit der Mutter 1933. Eishockeyweltmeisterschaft. Reisefeuilletons" (Suhrkamp). Sowie den ersten Band von Urs Birchers Frisch- Biographie: "Mit Ausnahme der Freundschaft. Max Frisch 1911-1955" (Limmat-Verlag).
1) Max Frisch: "Im übrigen bin ich immer völlig allein."
Den Autor will Kunisch ein wenig in Schutz nehmen. Gegen das Verdikt vom "blumig-lyrischen Stil" des "naiven jungen Frisch" führt er die frühen, hier versammelten Arbeiten ins Feld. "Glänzend" nennt er sie, möchte das Wort allerdings durchaus in seiner Doppelbedeutung verstanden wissen, "das Verschmockte aller Selbstdarstellung inbegriffen." Dennoch: Die Feuilletons des "Moral- Schriftstellers als junger Dandy" findet er nicht durchweg unpolitisch oder seltsam, sondern mitunter "recht überzeugend historisch". Wenn auch der Band als Ganzes die "nahe liegende Thematisierung der politischen Haltung weitgehend vermeidet."
2) Urs Bircher: "Mit Ausnahme der Freundschaft. Max Frisch 1911-1955"
Gegen diesen ersten Band von Birchers Biographie, meint unser Rezensent, sei der zweite eher harmlos. Überfällig sei der hier vorgelegte Versuch, den ersten Lebensabschnitt des weltbekannten Autors Frisch "einmal auch politisch darzustellen." Kunisch räumt ein, dass die "patriotisch-nationalistischen Haltungen" des jungen Frisch "als prinzipientreuer Kleinbürger, der den offiziellen Schweizer Standpunkt (während des Kriegs) verinnerlicht hatte", dem Kenner zwar bereits bekannt seien, Bircher jedoch komme das Verdienst zu, sie einem breiteren Publikum vorzuführen. Allerdings: Etwas weniger "Aufdeckungsgestus" hätte es nach Kunischs Dafürhalten auch getan.

© Perlentaucher Medien GmbH
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