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Wo ist die Liebe? Sie befindet sich nicht im Ich und hat das Du nur zum Gegenstand - sie ist "zwischen" Ich und Du. Sie ist da, wo zwei miteinander fühlen und handeln; ihre geteilte Freude ist eine doppelte, ihr geteiltes Leid ein halbes. Aber wie kann man Gefühle teilen? Dieser Frage geht Angelika Krebs nach und bedient sich dabei der Methoden und Erkenntnisse sowohl der Analytischen Philosophie als auch der Phänomenologie. Im Zentrum stehen die Bedeutung des Miteinanderfühlens und seine Abgrenzung etwa von klassischem Mitleid und von Gefühlsansteckung. Das Buch liefert die erste umfassende…mehr

Produktbeschreibung
Wo ist die Liebe? Sie befindet sich nicht im Ich und hat das Du nur zum Gegenstand - sie ist "zwischen" Ich und Du. Sie ist da, wo zwei miteinander fühlen und handeln; ihre geteilte Freude ist eine doppelte, ihr geteiltes Leid ein halbes. Aber wie kann man Gefühle teilen? Dieser Frage geht Angelika Krebs nach und bedient sich dabei der Methoden und Erkenntnisse sowohl der Analytischen Philosophie als auch der Phänomenologie. Im Zentrum stehen die Bedeutung des Miteinanderfühlens und seine Abgrenzung etwa von klassischem Mitleid und von Gefühlsansteckung. Das Buch liefert die erste umfassende Strukturanalyse des Phänomens der Gefühlsteilung und exemplifiziert das Phänomen an konkreten Beispielen: den Liebesgeschichten des Schriftstellers Henry James.
Autorenporträt
Krebs, AngelikaAngelika Krebs ist Professorin für Philosophie an der Universität Basel. Zuletzt erschienen: Arbeit und Liebe. Die philosophischen Grundlagen sozialer Gerechtigkeit (stw 1564)
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 03.02.2016

Im Labyrinth
Liebe als Arbeit – studiert am Werk von Henry James
„Henry James mitten unter Philosophen“, titelte im Februar 1991 die New York Times. Der 1916 in London verstorbene amerikanische Schriftsteller werde benutzt, um die Grenzen zwischen Literatur und Philosophie einzureißen. Die Polemik, man mag das heute kaum mehr glauben, erwies sich als unglaublich einflussreich und fand besonders in Deutschland viel Zustimmung. Doch das ist inzwischen vorbei. Soeben erklomm eine Neuübersetzung von James' Roman „Die Gesandten“ die Bestenliste des SWR, zahlreiche deutsche Verlage füllen ihre Programme mit alten und neuen Ausgaben dieses einzigartigen Erzählers und Essayisten (SZ 2.1.2016) Seit einiger Zeit gehört es sogar zum guten Ton bei Philosophen, James’ unendlich fein gearbeiteten Paarkonstellationen aufmerksam zu folgen, in seine geradezu unverschämt klug arrangierten Irrgärten komplexer Gefühlsschattierungen, in denen man weder den Erzählern noch den Protagonisten ein Wort glauben darf. Dabei wusste Henry James besser als die meisten seiner Zeitgenossen den alten Ratschlag zu beherzigen, dass die, die verstehen worüber sie schreiben, über das Eigentliche zu schweigen haben. Das stellt für die Freunde der Weisheit zweifellos eine Herausforderung dar.
  Mit dem Buch „Zwischen Ich und Du“ von Angelika Krebs liegt nun der erste gewichtige deutschsprachige philosophische Beitrag zu dem Schriftsteller vor. Die Basler Philosophin will mit „philosophischen Mitteln“ erkunden, was „Henry James mit literarischen Mitteln vorführt“. Es geht um die „Liebe“, also das, was zwischen Ich und Du passiert, wenn zwei sich treffen. Und diesen alles andere als leeren Zwischenraum nimmt Krebs sehr ernst, so ernst, dass sie darin das eigentliche, genuin menschliche Geschehen verortet. Zwischen Ich und Du werden nämlich Handlungen und Gefühle „notwendig geteilt“. Die Teilhabe am Leben und Lieben des Anderen ist aber für Krebs keine Verschmelzung, die das jeweilige Ich aufhebt, oder eine dem Sorgeprinzip folgende Zweckgemeinschaft, die im Miteinander Mängel aufheben und Stärken ausbauen möchte.
  Stattdessen überrascht Krebs mit einem Konzept, dem sie den Titel „romantische Liebe“ gibt, genauer: „,Liebe‘ meint in diesem Buch die Liebe, wie sie in ‚Liebeserklärung‘, ‚Liebespaar‘ und ‚Liebesgeschichte‘ vorkommt.“ Doch wie sich in ihren genauen Analysen von James’ Erzählungen und Romane wie „Die goldene Schale“ oder „The Beast in the Jungle“ schnell zeigt, nutzt Krebs das Angebot, um diese Begriffe inhaltlich zu füllen und mit ausgewählten philosophischen Positionen abzuklären. Dass letztere sich dabei bis in unsere Gegenwart als weiterhin lernbedürftig erweisen, dürfte am Gegenstand der anregenden und klugen Studie liegen. Krebs weiß um die Tatsache, dass Liebe auch Arbeit bedeutet, Arbeit am Ich, Du und nicht zuletzt am Mythos, der daraus entstehen kann, gerade dann, wenn man „romantische Liebe“ glaubt leben zu können. Das Buch ist also gleichermaßen ein wichtiger Beitrag zur Philosophie der Liebe – und zu Henry James.
THOMAS MEYER
Angelika Krebs: Zwischen Ich und Du. Eine dialogische Philosophie der Liebe. Suhrkamp Verlag, Berlin 2015. 269 Seiten, 18 Euro.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Rezensent Thomas Meyer erkennt in Angelika Krebs' Buch den ersten bedeutenden deutschsprachigen philosophischen Beitrag zu Henry James und eine kluge Studie zur Philosophie der Liebe gleichermaßen. Wie die Autorin in ihrem Buch mit philosophischen Positionen und Mitteln und genauen Textanalysen von James' Romanen und Erzählungen versucht, das Konzept der "romantischen Liebe" zu erkunden, findet Meyer höchst anregend.

© Perlentaucher Medien GmbH
» » ...ein wichtiger Beitrag zur Philosophie der Liebe«« Thomas Meyer Süddeutsche Zeitung 20160203