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Unsere Gesellschaft hat den traditionellen Sinn von Gedächtnis der antiken und vormodernen Gesellschaften verloren: die Vorstellung, daß das Gedächtnis - noch grundsätzlicher als zur Aufbewahrung der individuellen Erinnerungen - dazu dient, dem Kosmos eine Ordnung zu geben und Richtlinien für Denken und Handeln zu liefern. Formen und Stärke dieses Gedächtnisses hängen mit den verfügbaren Kommunikationsmedien zusammen: von der Schrift bis zu den Massenmedien und den jüngsten elektronischen Technologien. Diese Medien, die viel mehr zu erinnern und zu vergessen erlauben, verlangen immer…mehr

Produktbeschreibung
Unsere Gesellschaft hat den traditionellen Sinn von Gedächtnis der antiken und vormodernen Gesellschaften verloren: die Vorstellung, daß das Gedächtnis - noch grundsätzlicher als zur Aufbewahrung der individuellen Erinnerungen - dazu dient, dem Kosmos eine Ordnung zu geben und Richtlinien für Denken und Handeln zu liefern.
Formen und Stärke dieses Gedächtnisses hängen mit den verfügbaren Kommunikationsmedien zusammen: von der Schrift bis zu den Massenmedien und den jüngsten elektronischen Technologien. Diese Medien, die viel mehr zu erinnern und zu vergessen erlauben, verlangen immer komplexere soziale Strukturen. Wie zeichnet sich dann aber das Gedächtnis unserer informatisierten technischen Gesellschaft aus? Wieviel muß es vergessen können, um noch eine Orientierung in einer chaotischen und selbstreferentiellen Welt behalten, also um noch erinnern zu können?
Autorenporträt
Elena Esposito lehrt Soziologie an der Universität Modena e Reggio Emilia.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension

Die grundlegende, von Niklas Luhmann inspirierte Einsicht Elena Espositos liegt darin, dass das Gedächtnis keineswegs in die Vergangenheit führt: es tut nur, stets gegenwärtig, so, erläutert der Rezensent Niels Werber. Entäußerung der Erinnerung tut not, dazu gibt es Archive und Medien, die immer wieder erneute Aktualisierung des Vergangenen und womöglich Vergessenen erlauben. Das gilt auch für das soziale Gedächtnis, das nichts als Gegenwartskonstruktionen von Vergangenheit produziert. Esposito versucht, die Kulturgeschichte, Medien und die Evolution der gesellschaftlichen Differenzierungsformen zusammenzudenken, was, wie der Rezensent zu bedenken gibt, einerseits zu "brillanten Einsichten" führt, andererseits aber auch zu manch "forcierter Abstraktion". Die Gegenwart sieht Esposito im Zeichen der Suchmaschine: sie vernetzt, immer nur aktuell, neu. Alte Gedächtnismodelle, Register und Kataloge, haben ausgedient. Ob diese Beschreibung taugt, meint Werber, wird das Gedächtnis der Zukunft weisen, in dem dieses Buch auftauchen wird oder nicht.

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