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Ein brisantes, brandaktuelles Thema, das aufrüttelt.
Endlich gibt es den viel beachteten Vortrag von Peter Hahne als Buch. Wo immer der Berliner Topjournalist in den letzten Monaten auf Einladung von Kirchen, Wirtschaftsverbänden oder Banken sprach: Die Hallen waren überfüllt, das Presseecho überschwänglich.
Das Terrordrama von new York sieht Hahne als Einschnitt in Weltgeschichte und Zeitgeist. Der 11. September 2001 sei das Ende der Spaßgesellschaft und der Beginn einer neuen Suche nach alten Werten.
Welche Werte es sind, die tragen, Halt geben und die es zu verteidigen gilt? Peter
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Produktbeschreibung
Ein brisantes, brandaktuelles Thema, das aufrüttelt.

Endlich gibt es den viel beachteten Vortrag von Peter Hahne als Buch. Wo immer der Berliner Topjournalist in den letzten Monaten auf Einladung von Kirchen, Wirtschaftsverbänden oder Banken sprach: Die Hallen waren überfüllt, das Presseecho überschwänglich.

Das Terrordrama von new York sieht Hahne als Einschnitt in Weltgeschichte und Zeitgeist. Der 11. September 2001 sei das Ende der Spaßgesellschaft und der Beginn einer neuen Suche nach alten Werten.

Welche Werte es sind, die tragen, Halt geben und die es zu verteidigen gilt? Peter Hahne liefert eine packende Zeitanalyse und fordert die Rückkehr zu stabilen Werten zur Erneuerung unserer labilen Gesellschaft. Ohne Erinnerung an unsere christliche Herkunft gibt es keine Zukunft. Hahnes Fazit: Holt Gott zurück in die Politik!!

Autorenporträt
Peter Hahne ist Moderator der ZDF-Hauptnachrichten 'heute'. Bis 1985 war er in der Chefredaktion (Politik) des Saarländischen Rundfunks tätig. Er ist 'Kurt-Magnus-Preis'-Träger der ARD, Mitglied des Rates der EKD und Kolumnist der größten Sonntagszeitung Europas 'Bild am Sonntag'.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 11.02.2005

Auf dem Hosenboden durchs Bodenlose
Wenn Lachen ohne Sinn Trumpf ist: Peter Hahne beendet überraschend und mit großer Resonanz die Spaßgesellschaft

Woher dieser Reflex, jeden Satz von Peter Hahne sofort durch die Brille der Satirezeitschrift "Titanic" zu lesen? Für diese Frage gibt es zwei Antworten. Die eine Antwort hat damit zu tun, daß Hahne-Sätze über Monate hin in der "Titanic" ihr Fett weg bekamen. So etwas prägt Lesegewohnheiten, keine Frage. Die andere Antwort hat nun aber damit zu tun, daß Hahne-Sätze in der Tat jenes gedankliche und stilistische Potential bergen, die sie zu geborenen Satire-Sätzen machen, in diesem Falle also: Selbst-Satire-Sätzen. Als Selbst-Satiriker ist Hahne in der "Titanic" ja auch manierlich gelaufen, man hatte ihm dort eine Kolumne eingerichtet und diese von Redaktionsseite Monat für Monat mit Hahne-Sätzen gefüllt und siehe da: Von außen war diesen Sätzen nicht anzusehen, ob sie von Hahne oder von der "Titanic" stammten.

Daß Hahne seine eigene Satire ist und bleibt, bleibt davon unberührt. Letztverbindlich ist es Satz für Satz nun auch in seinem neuen Bestseller "Schluß mit lustig. Das Ende der Spaßgesellschaft" ablesbar. Wieder ist den Sätzen nicht anzusehen, ob sie von Hahne oder von der "Titanic"-Redaktion stammen. Sie stammen natürlich von Hahne. Dafür bürgt der Johannis-Verlag, der das Buch im Vorwort als den ausgearbeiteten Weltanschauungsvortrag deklariert, den der ZDF-Journalist Hahne in seiner Eigenschaft als Nebenbeschäftigter bereits zigmal vor großem Publikum gehalten und nun in Buchform gebracht hat: "Vor einem breiten Publikum in Kirche und Politik, bei Banken und Wirtschaftsverbänden hat Hahne über ,Das Ende der Spaßgesellschaft' gesprochen. Mit riesiger Resonanz. Als jemand, der frei und anhand weniger Stichworte und Zitate referiert, hat er das Thema immer wieder variiert und aktualisiert. Systematisiert hat der TV-Moderator sein gesamtes Material noch einmal für dieses Buch, ohne dabei seinen Stil der freien Rede aufzuheben." In den Fußstapfen von Arnold Gehlen, der seine anthropologischen Werke mit den neuesten "Spiegel"-Stellen lebensweltlich anzureichern pflegte, variiert und aktualisiert auch Hahne sein kulturkritisches Menschenmaterial mit Lesefrüchten aus der Frühstückslektüre. Das Ende der Spaßgesellschaft belegt er mit Stellen aus dem "Spiegel", aber ebenso mit solchen aus der "in Kulmbach erscheinenden ,Bayrischen Rundschau'" oder der "liberalen ,Zeit'" sowie mit Seh- und Höreindrücken aus Funk und Fernsehen, den genuinen Spaßmedien also, "in denen sinnfreies Lachen Trumpf ist".

Die Collage ist so kunstvoll gearbeitet, daß es am Ende schwerfällt, an eine unfreiwillige Satire-Leistung zu glauben. Wahrscheinlich ist, daß Hahne die stilistischen Mittel der Satire derart zielführend studierte, daß er all seinen Texten eine doppelte Bedeutungsebene einziehen konnte: eine exoterische und eine esoterische. Auf der exoterischen Ebene werden die Stilmittel der ungehemmten Rede (Appelle aus dem Bodenlosen; Vergleiche zwischen Äpfeln und Birnen; argumentative Kurzschlußketten, daß es nur so knallt; Sorge hin und Sorge her) als beinharte Kulturkritik entfaltet, auf der esoterischen Ebene geben diese Stilmittel freimütig ihre Herkunft aus dem Genre der Satire preis. Man wird daher vermuten dürfen, daß Hahne nicht nur der unbestrittene Autor des vorliegenden Buches ist, sondern in Wahrheit auch der Autor jener Kolumnen war, welche vorderhand aus der Feder der "Titanic"-Redaktion zu stammen schienen. Ohne die Einheit des Autors wäre Hahnes Literaturtheorie, so wie wir sie uns zwischen exoterisch (Buch) und esoterisch (Titanic) vorstellen, jedenfalls nicht haltbar. Und für eine andere Theorie fehlen uns die Worte.

Hahnes Satireeffekt ergibt sich daraus, daß er ein Sachbuch in des Wortes doppelter Bedeutung geschrieben hat. Es hat nicht nur eine soziologische Sache zum Thema - das Konstrukt der Spaßgesellschaft -, es imitiert in all seinem Tremolo auf urkomische Art auch die Stilgesetze der neusachlichen Literatur: die randscharfe Kontur des künstlich Ausgestanzten, die Wortmagie, der Typologien-Furor, die Attitüde des Durchblickers. Peter Hahnes Spaß-Ernst-Theorie ist eine Wahrnehmungsprothese, welche nach einem Bonmot Helmut Lethens geradlinige Bahnen durch den amorphen Körper der liberalen Gesellschaft legt. Oder, wie Hahne es auf Seite 91 seines Buches mit wünschenswerter, die Fronten klärender Eindeutigkeit selbst formuliert: "Stereotypen sind nichts anderes als die Stützräder für kleine Denker, die Großes formulieren wollen."

Ist damit alles gesagt? Nein, hinzugefügt werden muß auch dies: Es geht schon in Ordnung, daß Peter Hahne mit großer Resonanz in Kirche und Politik, bei Banken und in Wirtschaftsverbänden sowie nun auch in diesem Buch vom Ende der Spaßgesellschaft spricht, und das heißt bei ihm den Appell zu einer Neubesinnung auf Familie, Religion, Heimat und gute Manieren vom Stapel läßt. Große Resonanzforen bekommen immer das, was sie verdienen. Aber es gibt wertvolle Dinge wie Familie etcetera, die sich partout nicht anhand von Appellen, sondern nur anhand selbst gemachter Erfahrungen als wertvoll herausstellen. Ein Umstand, der das Leben so lustig macht. Erfahrungen aber kommen in Hahnes lebensunlustiger Stereotypensammlung nicht vor. In diesem Pamphlet der Bestsellerliste regiert der "Konkurrenzkampf zwischen Gottesdienst und Erlebnisbad, zwischen Sinnstiftern und Spaßmachern". Der Kavalier genießt und schweigt.

CHRISTIAN GEYER

Peter Hahne: "Schluß mit lustig". Das Ende der Spaßgesellschaft. St. Johannis Druckerei, Lahr/Schwarzwald 2004. 143 S., geb., 9,95 [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Christian Geyer unterzieht Peter Hahnes Buch über das "Ende der Spaßgesellschaft" einer beißenden Kritik. Selbstverständlich kann er das Buch in keiner Weise ernst nehmen. Dennoch hat ihm die Lektüre sichtlich Freude bereitet, begreift er Hahne doch als unfreiwilligen "Selbst-Satiriker". Tatsächlich sei den Sätzen des ZDF-Journalisten nicht anzumerken, ob sie von ihm selbst oder von den Redakteuren der Satirezeitschrift "Titanic" stammten. Aber letztlich fällt es nach Geyer doch schwer zu glauben, dass das Buch eine "unfreiwillige Satire-Leistung" darstellt. Der Satireeffekt ergebe sich daraus, dass Hahne ein Sachbuch in des Wortes doppelter Bedeutung geschrieben habe. Es habe nicht nur eine soziologische Sache zum Thema - das Konstrukt der Spaßgesellschaft -, es imitiere in all seinem Tremolo auf urkomische Art auch die Stilgesetze der neusachlichen Literatur: "die randscharfe Kontur des künstlich Ausgestanzten, die Wortmagie, der Typologien-Furor, die Attitüde des Durchblickers." Dabei will Geyer gar nicht in Abrede stellen, dass es wertvolle Dinge wie die Familie und Gott und so weiter gibt. Nur könnte sich die sich nicht anhand von Appellen, sondern nur anhand selbst gemachter Erfahrungen als wertvoll herausstellen. "Erfahrungen aber", schließt der Rezensent, "kommen in Hahnes lebensunlustiger Stereotypensammlung nicht vor".

© Perlentaucher Medien GmbH
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