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Dieser Ratgeber bietet seriöse, umfassende Informationen auf dem letzten wissenschaftlichen Stand. Er gibt Antworten auf Fragen, die sich alle Verbraucher stellen: Was weiß die Wissenschaft wirklich über BSE und Creutzfeld-Jakob? In welchen Produkten wird Rind verarbeitet? Was wird alles in die Wurst hineingerührt? Sind Schwein und Geflügel Alternativen? Wie schütze ich meine Kinder? Neben dieser praktischen Verbraucherorientierung werden die politischen Hintergründe ausgeleuchtet und medizinische Erkenntnisse auch für Laien verständlich dargestellt.

Produktbeschreibung
Dieser Ratgeber bietet seriöse, umfassende Informationen auf dem letzten wissenschaftlichen Stand. Er gibt Antworten auf Fragen, die sich alle Verbraucher stellen: Was weiß die Wissenschaft wirklich über BSE und Creutzfeld-Jakob? In welchen Produkten wird Rind verarbeitet? Was wird alles in die Wurst hineingerührt? Sind Schwein und Geflügel Alternativen? Wie schütze ich meine Kinder? Neben dieser praktischen Verbraucherorientierung werden die politischen Hintergründe ausgeleuchtet und medizinische Erkenntnisse auch für Laien verständlich dargestellt.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 19.02.2001

Steak gefällig?
Ein Leitfaden für alle, die schon immer Vegetarier werden wollten
NORBERT DOHN, BERIT SCHMIEDENDORF: BSE, die Wahnsinns-Seuche. Was Verbraucher wissen müssen, Rowohlt Taschenbuch Verlag, Hamburg 2001. 204 Seiten, 16,90 Mark.
Seit dem 24. November ist alles anders. Am 24. November wurde der erste deutsche BSE-Fall bestätigt, und niemand konnte die Bevölkerung mehr in der Illusion wiegen, Deutschland sei BSE-frei. Seither wurde bei 30 Kühen die Diagnose Rinderwahnsinn gestellt, der Rindfleischmarkt in Deutschland, aber auch in der EU, ist zusammengebrochen. 1,75 Millionen Rinder, vielleicht auch 3 Millionen, sollen in Europa getötet werden – nicht etwa, um Menschen vor BSE zu schützen, sondern um den Markt zu entlasten.
Die Angst geht um
Die Einführung von Schnelltests für alle Schlachtrinder über 24 Monaten, das Verbot von Tierkadavermehl als Futtermittel, die Entfernung von Risikomaterialien, von Separatorenfleisch oder von T-Bone-Steaks aus der Nahrungskette – keine der neuen Sicherheitsmaßnahmen kann die Deutschen beruhigen. Eine neue Landwirtschaftsministerin, die von der Lobby unabhängig ist, ein neues Landwirtschaftsministerium mit dem Schwerpunkt Verbraucherschutz, eine neue Landwirtschaftspolitik, eine neue Forschungspolitik – seit dem 24. November ist plötzlich alles möglich.
Und vorher? Was vorher geschah oder vielmehr nicht geschah in den vergangenen 15 Jahren, sei es in Großbritannien, in der EU oder in Deutschland, schildern Norbert Dohn und Berit Schmiedendorf in ihrem Buch „Die Wahnsinns-Seuche”. Es ist, das lässt sich nicht übersehen, ein schnell geschriebenes Buch, weil der Hunger nach Information in diesen aufgeregten Zeiten größer ist als der Appetit auf Fleisch. Doch da sich beide Autoren seit Jahren intensiv mit der europäischen BSE-Tragödie befasst haben, ist ihnen dennoch eine genaue und deprimierende Chronik der Verbreitung von BSE, der Lügen, Vertuschungen und Machenschaften gelungen. Alle wichtigen Fragen greifen sie auf.
Als der Tierarzt Colin Whitacker in der englischen Grafschaft Kent im April 1985 bei Kühen ein „neues, Scrapie-ähnliches Syndrom” feststellte, war BSE ausgebrochen und die Vertuschungspolitik begann. Whitacker musste seine Diagnose, die so richtig war, aus dem Untersuchungsbogen tilgen. Niemand sollte beunruhigt werden. Bei dieser Politik blieb es bis zum Jahr 2000. Immer galt die größte Sorge der Rindfleischproduktion, dem Fleischmarkt und dem freien Handel in einem Europa ohne Grenzen. Die Regierungen Thatcher und Major verfuhren so, ebenso die früheren Kommissionen der EU und die Bundesregierungen – ob schwarz-gelb oder rot-grün. Die Politiker beugten sich bis auf wenige Ausnahmen der EU, auch der Aufhebung der Exportverbote. „Rindfleisch ist sicher”, verkündeten die Landwirtschaftsminister.
Bereits 1988 hatte sich BSE in Großbritannien so ausgebreitet, dass man die gesamte Rinderpopulation hätte töten müssen, um die Krankheit einzudämmen. Doch nur Rinder mit akuten und sichtbaren Symptomen gelangten nicht in die Nahrungskette. 1994 trat der erste Fall der neuen Variante der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit beim Menschen auf, elf waren es bis 1996. Erst jetzt informierten britische Wissenschaftler die Öffentlichkeit über den Zusammenhang zwischen BSE und der Erkrankung beim Menschen.
Die beiden Autoren wollen mit ihrem Buch alles andere als beruhigen: nicht mit ihrer Chronik der BSE-Skandale, nicht mit der Schilderung der Aktivitäten der Fleisch-Mafia. Und auch nicht mit den verschiedenen wissenschaftlichen Theorien über mögliche Übertragungswege, da sich mit der Fütterung von Tiermehl allein nicht alle BSE-Fälle erklären lassen. Sie befassen sich mit der nach wie vor nicht ausreichend geklärten Frage, ob sich BSE auf Schweine oder Geflügel übertragen lässt, sowie mit dem wenig erfreulichen Hinweis, dass in einem deutschen Zoo bei Straußenvögeln eine BSE-ähnliche Krankheit aufgetreten sei. Auch Fische oder Riesengarnelen in Aquafarmen werden mit Antibiotika und Wachstumshormonen hochgepäppelt, außerhalb von Deutschland dürfen sie auch mit Tierkadavermehl gemästet werden.
Fleisch, Wurst, Fertigprodukte, Kosmetika, Medikamente – alle Bereiche werden entsprechend ihrem BSE-Risiko beschrieben. Es gehört übrigens zum Irrwitz des BSE-Skandals, dass große Hersteller von Katzen- und Hundefutter bereits seit 1990 keine Risikomaterialien vom Rind verarbeiten. Aus der menschlichen Nahrung wurden sie erst im Oktober 2000 entfernt. Wenn überhaupt Fleisch, dann Ökofleisch, raten Norbert Dohn und Berit Schmiedendorf, am besten aber sei vegetarische Küche. Doch die hausbackenen Rezepte, die sie servieren, können Fleischesser mit Sicherheit nicht bekehren.
HEIDRUN GRAUPNER
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Die kurze Kritik ohne Verfasserangabe äußert sich sehr positiv zu diesem Verbraucher-Ratgeber zu BSE in Deutschland. Es sei zwar ein "schnell geschriebenes" Werk, das ein aktuelles Informationsloch stopfen soll, doch die beiden Autoren verfügten über profundes Wissen zum Thema und hätten gründlich recherchiert. Die Rezension lobt den Ratgeber als "genaue und deprimierende Chronik" und hofft, dass mit ihm die "Lügen, Vertuschungen und Machenschaften" aufgedeckt werden, die die BSE-Krise seit ihrem Anfang im November 2000 geprägt haben.

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