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Das Jahr, das die Welt veränderte. Packend erzählt, ist Theo Sommers Buch eine Gesamtschau auf die Ereignise 1945 und deren Folgen für Deutschland und die Welt.
Im Jahr 1945 wurden die Weichen gestellt - für die Welt, in der wir heute leben. Der Zweite Weltkrieg ging zu Ende, die faschistischen Mächte waren besiegt, und die Nachkriegsordnung nahm erste Formen an. Die Ereignisse jenes Schicksalsjahres haben ganze Generationen gepägt - in diesem Buch werden sie noch einmal erzählt. Theo Sommer beschreibt das Flammeninferno des Krieges und den Jubel der Befreiung; die Aufdeckung der…mehr

Produktbeschreibung
Das Jahr, das die Welt veränderte. Packend erzählt, ist Theo Sommers Buch eine Gesamtschau auf die Ereignise 1945 und deren Folgen für Deutschland und die Welt.

Im Jahr 1945 wurden die Weichen gestellt - für die Welt, in der wir heute leben. Der Zweite Weltkrieg ging zu Ende, die faschistischen Mächte waren besiegt, und die Nachkriegsordnung nahm erste Formen an. Die Ereignisse jenes Schicksalsjahres haben ganze Generationen gepägt - in diesem Buch werden sie noch einmal erzählt. Theo Sommer beschreibt das Flammeninferno des Krieges und den Jubel der Befreiung; die Aufdeckung der Vernichtungslager; die Trecks der Millionen Zwangsarbeiter, Vertriebenen und Kriegsgefangenen; den Beginn der Entnazifizierung; den riesigen Atompilz, der über Hiroshima aufsteigt. 1 von 2


Im Jahr 1945 wurden die Weichen gestellt - für die Welt, in der wir heute leben. Der Zweite Weltkrieg ging zu Ende, die faschistischen Mächte waren besiegt, und die Nachkriegsordnung nahm erste Formen an. Die Ereignisse jenes Schicksalsjahres haben ganze Generationen gepägt - in diesem Buch werden sie noch einmal erzählt. Theo Sommer beschreibt das Flammeninferno des Krieges und den Jubel der Befreiung; die Aufdeckung der Vernichtungslager; die Trecks der Millionen Zwangsarbeiter, Vertriebenen und Kriegsgefangenen; den Beginn der Entnazifizierung; den riesigen Atompilz, der über Hiroshima aufsteigt. Mit Hilfe vieler Zeitzeugenberichte rückt er das Alltagsleben und die Stimmung der Menschen vor die Augen des Lesers. Und er zeigt, wie nach den großen Schrecken der Epoche - Auschwitz, Coventry, Dresden, Hiroshima - dennoch eine Rückkehr in die Normalität möglich war.
Autorenporträt
Dr. Theo Sommer, geboren 1930 in Konstanz, Studium der Geschichte und politischer Wissenschaften in Tübingen und den USA, seit 1958 Tätigkeit bei der Zeit, zunächst als politischer, dann 19 Jahre lang als Chefredakteur.1992 bis 2000 Herausgeber und heute Editor-at-Large der Wochenzeitung.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 01.08.2005

Zäh aus der Finsternis
Das Jahr 1945 im Panoramablick von Theo Sommer
Kein Erinnerungs-, sondern ein Geschichtsbuch. Auch wenn Theo Sommer als 14-Jähriger die Zeit selbst erlebte, geht es ihm nicht um einen Erfahrungsbericht, sondern um einen Überblick über die Geschehnisse. Der gelernte Historiker, Journalist und frühere Herausgeber der Zeit hat sich des Jahres 1945 angenommen. Die Deutschen, die zuvor die halbe Welt mit Krieg überzogen, Leid und Elend über Menschen vieler Länder gebracht, die Millionen Juden ermordet oder einfach weggeschaut hatten, sie erfuhren nun selbst, was es bedeutet, einer fremden Macht und den Zerstörungen des Krieges ausgesetzt zu sein. Nachdrücklich weist der Autor in seiner Einleitung darauf hin, dass die Deutschen, bevor sie Opfer wurden, Täter waren. Und doch schreibt er auch, dass die meisten unschuldig gewesen seien: das Dilemma der Bewertung von Schuld.
Sommer versteht es, ein lebendiges Bild dieses für die Nachgeborenen so unvorstellbaren Jahres zu zeichnen. Er nennt die historischen Fakten, gibt die Eindrücke von Zeitzeugen wieder. Das Literaturverzeichnis nennt Winston Churchill, John Keegan, Theodor Eschenburg und Joachim Fest, um nur einige zu erwähnen, als Quellen. Das Buch beginnt chronologisch mit dem Jahreswechsel 1944/45. Der Autor schildert, was die Protagonisten des Krieges bewegte. Wenngleich die Alliierten auf den baldigen Sieg vertrauten, fragten sie sich doch bang, wann es endlich so weit sein würde. Churchill machte sich auf seinem Landsitz Sorgen wegen der deutschen V2-Raketen, die „wie Herbstblätter auf London fallen”, Stalin brachte in seiner Datscha einen Toast auf das Ende des Krieges aus; der kranke Franklin Roosevelt arbeitete an seiner Rede an die Nation, die am 6. Januar gehalten werden sollte; Hitler im Bunker im Taunus-Hauptquartier, ein „Wrack, ein Nervenbündel”, wie Albert Speer ihn beschrieb.
Dieser „Panoramablick” ist die Stärke des Buchs, das die längst erforschten Geschehnisse in einem Spannungsbogen bündelt. Naturgemäß steht Deutschland im Mittelpunkt, doch kommt die Perspektive der Alliierten nicht zu kurz. Darüber hinaus sind zwei Kapitel dem Krieg gegen das mit Deutschland verbündete Japan gewidmet. Sommer beschreibt die Kampfentschlossenheit, die bedingungslose Opferbereitschaft nicht nur der Kamikaze-Flieger. In Japan schaffte man es, den unseligen deutschen Durchhaltewillen noch zu übertreffen. Dass die Deutschen kapitulierten, entsetzte den Verbündeten. Und so sei Japan wohl das einzige Land auf der Welt gewesen, das nicht Freude oder zumindest Erleichterung über das Kriegsende in Europa empfunden habe, schreibt Sommer. Fesselnd schildert er die Entwicklungen, die zum Atombombenabwurf führte. Welch beispielloses Risiko gingen die Amerikaner ein, um den widerspenstigen Feind endlich zur Kapitulation zu zwingen! Denn die Wirkung der Bomben war damals kaum abschätzbar, so wenig wie die Reaktion der Japaner, von deren Führung auch nach den Bomben längst nicht alle zur Kapitulation bereit waren.
Verdrängte Schuld
Das immerhin ist den Deutschen erspart geblieben, denn zur Zeit des Kriegsendes hatte man die Atomtests noch nicht abgeschlossen. Im August 1945, als die Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki niedergingen, waren die Deutschen schon damit beschäftigt, Trümmer wegzuräumen und vor allem damit, sich Nahrung zu beschaffen. Der Autor zitiert James Stern, der im Auftrag der Alliierten herausfinden sollte, was die Deutschen bewegte. Er befragte Hunderte von ihnen und erfuhr nur wenig. Die allermeisten waren Opportunisten, ergingen sich in Selbstmitleid, waren sich keines Unrechts bewusst. Hunger und Elend hatten mögliche Gefühle von Schuld und Sühne verdrängt.
Das Buch hat der Verfasser „den Enkeln” gewidmet. Deutlich ist sein pädagogischer Impetus zu spüren, aber man kann nicht sagen, dass diese Absicht bei der Lektüre stört. Auch wenn Sommer immer wieder daran erinnert, wie es dazu kam, dass Deutsche dieses Jahr aushalten mussten, gesteht er ihnen doch zu, dass sie sich „zäh aus der Finsternis” herausgearbeitet haben. Wobei natürlich auch die Sieger ihren Anteil daran trugen. Sie ließen sich nicht von Rache treiben, gaben Zerschlagungs- und Zerstückelungspläne rasch auf, teilten das Land lediglich in zwei Teile und reichten den Deutschen recht bald die Hand. Eine großmütige Tat, auch wenn sie im Interesse der Stabilisierung lag. Und was die drei Westzonen betrifft, suchte man einen Verbündeten im damals schon latenten Kalten Krieg, der bald nach dem Sieg ausbrach. Auch das gehört zum Jahr 1945.
ELKE NICOLINI
THEO SOMMER: 1945. Die Biographie eines Jahres. Rowohlt Verlag, Reinbek 2005. 285 Seiten, 17,90 Euro.
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Einen Panoramablick auf das Jahr 1945 sieht Rezensentin Elke Nicolini in diesem Buch von Theo Sommer geworfen, der von Berlin über London, Washington und Moskau bis nach Japan. Dabei lasse Sommer ein sehr lebendiges Bild von diesem "unvorstellbaren" Jahr entstehen, in dem sich Leid und Selbstmitleid der Deutschen, der alliierte Großmut gegenüber Deutschland und der Abwurf der Atombombe über Japan, so dicht aneinander anschlossen. Sommers "pädagogischer Impetus" schimmere zwar durch die Zeilen durch, räumt die Rezensentin ein, störe aber die Lektüre keineswegs.

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