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In Berlin war der junge Student Vural Öger 1961 türkischer Zuwanderer Nummer 31, ein bestaunter Exot. In Hamburg hatte er acht Jahre später die Idee seines Lebens, als er bemerkte, dass von dort kein Direktflug in die Türkei möglich war. Da hatte der Zustrom der "Gastarbeiter" bereits das Gesicht der Republik verändert - und auch ihr Bild von "den" Türken. Heute steht der Name des erfolgreichen Touristikunternehmers mit deutschem Pass für die Verständigung zwischen Türken und Deutschen; sein Rat wird gesucht, seine Stimme hat Gewicht.

Produktbeschreibung
In Berlin war der junge Student Vural Öger 1961 türkischer Zuwanderer Nummer 31, ein bestaunter Exot. In Hamburg hatte er acht Jahre später die Idee seines Lebens, als er bemerkte, dass von dort kein Direktflug in die Türkei möglich war. Da hatte der Zustrom der "Gastarbeiter" bereits das Gesicht der Republik verändert - und auch ihr Bild von "den" Türken. Heute steht der Name des erfolgreichen Touristikunternehmers mit deutschem Pass für die Verständigung zwischen Türken und Deutschen; sein Rat wird gesucht, seine Stimme hat Gewicht.
Autorenporträt
Vural Öger, geboren 1942, wuchs auf in Ankara und Istanbul. Ab 1961 studierte er an der TU in Westberlin Bergbau und arbeitete gleichzeitig u. a. als Dressman und Dolmetscher. 1969 gründete er "Öger Tours", heute eines der größten deutschen Touristikunternehmen. Er engagiert sich für Verständigung und Integration, war Gründer der Deutsch-Türkischen Stiftung und Mitglied der "Süssmuth-Kommission" zur Einwanderung.
Rezensionen
Der Pionier
1969 gründete der Autor in Hamburg das Reisebüro Instanbul. Damals gab es keine Direktverbindung zwischen der Hansestadt und Istanbul. Mit geborgtem Geld charterte Öger die erste Maschine, die 114 Plätze à 395 Mark waren in drei Tagen verkauft. Um den Landsleuten, die bisher nur Bahn fuhren, zu zeigen, dass Fliegen sicher sei, reiste der Jungunternehmer in den ersten Wochen persönlich mit. Heute ist ÖGER-Touristikgruppe eines der sechs größten deutschen Reiseunternehmen. Zu ihr gehören die Firmen ÖGER TOURS, ATT Touristik und ÖGER TÜRK TUR.
Familie, Studium, Geschäft
Vural Öger ist ein leiser Erzähler. Der heute 60jährige lässt den Leser teilhaben an Kindheitserinnerungen und an seinem ersten Flug 1960, den er unternahm, um in Berlin zu studieren. Die Studiengänge Bergbau und Hüttenwesen schloss er als Diplom-Ingenieur ab. Er jobbte, um Geld zu verdienen, als Verkäufer, Dressman und Dolmetscher. Öger berichtet ohne Pathos von Erfolgen, gesteht Niederlagen ein, er erzählt von seinen Frauen und Kindern, von Träumen, Ängsten und Visionen.
Brücken bauen
Der Mann ist eine Ausnahmeerscheinung. Türke mit deutschem Pass, von beiden Ländern hoch dekoriert, Deutschland und der Heimat gleichermaßen eng verbunden. Ein überzeugter Europäer und Demokrat. Seine Liebe gehört Berlin, obwohl er schon lange in Hamburg lebt. Öger ist ein wichtiger Mittler zwischen zwei Völkern, sein Rat ist gefragt, so als Gründer der Deutsch-Türkischen Stiftung, als Mitglied der von der deutschen Regierung eingesetzten Zuwanderungskommission. Ein Brückenbauer zwischen Elbe und Bosporus.
(Mathias Voigt, literaturtest.de)
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Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension

Die "deutsch-türkische Erfolgsgeschichte" des Autors, der es zum Gründer eines der großen Tourismuskonzerne in Deutschland gebracht hat, erweist sich in den Erinnerungen des Protagonisten, so Sigrid Scherer, als durchaus klassengebunden. Denn der aus der "laizistisch denkenden Mittelschicht der Türkei" stammende Öger, der hier sein Leben "im Spiegel großer politischer Ereignisse" schildert, gibt zu, dass ihn mit den "einfachen Leuten" hier und dort wenig verbindet. Einigermaßen kurios ist es dann, wie die Rezensentin ihm und uns für diesen Aspekt des Miteinander das Modell des "multikulturellen, multireligiösen Spaniens im Goldenen Zeitalter" empfiehlt. Ögers zeitgemäßere Wunschlösung, nämlich die Aufnahme der Türkei in die Europäische Union, erwähnt sie zwar, kommentiert sie jedoch nicht weiter.

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