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Die politische Wende des Jahres 1989 hat zahlreiche Tabus der Geschichtsschreibung aufgebrochen, zu denen auch die Vertreibung der Deutschen aus den Ländern Ostmitteleuropas nach dem Zweiten Weltkrieg zählte. Gerade polnische Historiker(innen) haben sich in den vergangenen Jahren intensiv um eine objektive Darstellung dieses Geschehens bemüht; die 1999 in polnischer Sprache erschienene Publikation von Bernadetta Nitschke ist ein Beispiel für diesen neuen Zugang. Unter Auswertung einer Fülle von zum Teil bisher unbekannten Materialien aus polnischen und deutschen Archiven hat die Autorin…mehr

Produktbeschreibung
Die politische Wende des Jahres 1989 hat zahlreiche Tabus der Geschichtsschreibung aufgebrochen, zu denen auch die Vertreibung der Deutschen aus den Ländern Ostmitteleuropas nach dem Zweiten Weltkrieg zählte. Gerade polnische Historiker(innen) haben sich in den vergangenen Jahren intensiv um eine objektive Darstellung dieses Geschehens bemüht; die 1999 in polnischer Sprache erschienene Publikation von Bernadetta Nitschke ist ein Beispiel für diesen neuen Zugang. Unter Auswertung einer Fülle von zum Teil bisher unbekannten Materialien aus polnischen und deutschen Archiven hat die Autorin Vorbedingungen, Vorbereitungen und Verlauf der Zwangsaussiedlungen der Deutschen aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten und den altpolnischen Gebieten zwischen 1945 und 1949 analysiert. Im Ausblick befasst sie sich auch mit der Situation der deutschen Minderheit in Polen bis in die Gegenwart.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Als "eindrucksvolle Studie" würdigt Rezensent Helmut Altrichter Bernadetta Nitschkes Arbeit "Vertreibung und Aussiedlung der deutschen Bevölkerung aus Polen 1945 bis 1949". Nitschke zeige nicht nur, dass die polnischen Behörden keine genaue Vorstellung davon hatten, wie viele Deutsche noch im Land verblieben waren, sondern auch, dass von einer Flucht der gesamten deutschen Zivilbevölkerung, wie es Stalin behauptet hatte, nicht die Rede sein konnte. Weder die Aussiedlung noch der Machttransfer sei so reibungslos verlaufen, wie Stalin suggerierte, vielerorts sei Willkür und Chaos ausgebrochen, man habe weder in der Landwirtschaft noch in der Industrie auf Arbeitskraft und Kenntnisse der Deutschen sofort verzichten können, referiert Altrichter einige Ergebnisse von Nitschke Arbeit. Er hebt hervor, dass die Autorin den "Blick von oben" durch die regionale Perspektive ergänzt, Vorgänge und Probleme in der Region, auch der Auswirkungen auf die Betroffenen, beschreibt und in Form von Erlebnisberichten und Erinnerungen von Betroffenen eine dritte Perspektive, gleichsam den "Blick von unten" einführt.

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