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Inwiefern hat der Frühaufklärer Spinoza mit seinen – überraschend ganzheitlichen – philosophischen Ansätzen zur Ethik und Religion die neuesten Erkenntnisse der Neurobiologie vorgedacht? Wie kommt es, dass selbst rationale Entscheidungen maßgeblich nicht nur von unseren Gefühlen, sondern auch von körperlichen Empfindungen gesteuert werden? Welche Rolle spielen die »somatischen Marker« als körperliche Schaltstellen zwischen Gefühl und Verstand? Kann es sein, dass eine junge Frau nur deshalb alle sozialen Gefühle wie Schuld, Scham oder Mitgefühl vermissen lässt, weil bei einem Unfall im…mehr

Produktbeschreibung
Inwiefern hat der Frühaufklärer Spinoza mit seinen – überraschend ganzheitlichen – philosophischen Ansätzen zur Ethik und Religion die neuesten Erkenntnisse der Neurobiologie vorgedacht?
Wie kommt es, dass selbst rationale Entscheidungen maßgeblich nicht nur von unseren Gefühlen, sondern auch von körperlichen Empfindungen gesteuert werden? Welche Rolle spielen die »somatischen Marker« als körperliche Schaltstellen zwischen Gefühl und Verstand? Kann es sein, dass eine junge Frau nur deshalb alle sozialen Gefühle wie Schuld, Scham oder Mitgefühl vermissen lässt, weil bei einem Unfall im Kindesalter dieses Signalsystem beschädigt wurde?
Und nicht zuletzt: Was haben Sozialverhalten und Ethik mit der Neurobiologie zu tun?
Im Rückgriff auf Spinoza gelingt Damasio eine faszinierende Zusammenschau von Neurobiologie und Philosophie, mittels derer er die Neurobiologie nicht nur mit der Dialektik von Denken, Fühlen und körperlichen Empfindungen, sondern letztlich sogar auch mit der Spiritualität in Verbindung bringt.
In diesem Sinne ist Der Spinoza-Effekt ein Appell an uns, unseren emotionalen Instinkten und körperlichen Signalen – auch in scheinbar vom Verstand gesteuerten Situationen – zu vertrauen.
Autorenporträt
Antonio Damasio ist Professor für Neurowissenschaften, Neurologie und Psychologie an der University of Southern California und Direktor des dortigen Brain and Creativity Institute. Für seine Arbeit wurde er mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, zuletzt erhielt er den renommierten Honda-Preis und die Corine. Damasio ist Fellow der American Academy of Arts and Sciences sowie Mitglied der National Academy of Sciences.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension

Besser wäre es wohl gewesen, wenn Antonio R. Damasio sein Kerngebiet, die Hirnforschung und ihre Relevanz für das menschliche Gefühlsleben, nicht verlassen hätte, befindet Rezensent Martin Hartmann. Doch Damasio begnügt sich nicht damit, seine Unterscheidung zwischen Emotionen und Gefühlen sowie deren biologische Funktion zu erörtern, er will mehr: nämlich im Anschluss an biologisch interpretierte Passagen Spinozas das gesellschaftliche Leben im Ganzen erklären - was Hartmann ziemlich ärgerlich findet. Das gilt insbesondere für die Geschwindigkeit, mit der Damasio von "vermeintlich neurobiologisch abgesicherte Fakten" zu "sozialen Empfehlungen" übergeht. Hartmann hebt dagegen hervor, dass die Art und Weise, wie sich biologische Strebungen zur Geltung bringen, nicht unabhängig von der Kultur und dem sozialen Umfeld ist, in dem ein Organismus lebt. Damasios Vorstellung einer neurobiologisch beschreibbaren Schicht guter oder gesunder natürlicher Reaktionen, weist Hartmann zurück. "Kulturell codierte Interpretationen reichen in diese Schicht immer schon hinein", erklärt er, "was allemal für komplexe Gefühle wie Scham oder Schuld gilt." Das Bedürfnis der Biowissenschaften, den Humanwissenschaften das Interpretationsmonopol dieser kulturellen Codes streitig zu machen, schließt der Rezensent, gelte es daher "vorerst behutsam und doch energisch" zurückzuweisen.

© Perlentaucher Medien GmbH
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