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Wallraff was hereDie Biographie zum 65. Geburtstag am 1. Oktober 2007 Die erste Biographie über den bekanntesten deutschen Enthüllungsjournalisten, der als genialer Rollenspieler die andere, die verborgene Wirklichkeit der Bundesrepublik aufdeckte.
Wer ist der Mann, der bei_ Bild_ Hans Esser war, der als »Ali« den Alltag der türkischen Einwanderer in Deutschland am eigenen Leib erfuhr, der sich als griechischer Oppositioneller von den Schergen der Militärdiktatur ins Gefängnis prügeln ließ und als Bürobote den Paten der deutschen Versicherungswirtschaft, Hans Gerling, entzauberte? Wie…mehr

Produktbeschreibung
Wallraff was hereDie Biographie zum 65. Geburtstag am 1. Oktober 2007 Die erste Biographie über den bekanntesten deutschen Enthüllungsjournalisten, der als genialer Rollenspieler die andere, die verborgene Wirklichkeit der Bundesrepublik aufdeckte.

Wer ist der Mann, der bei_ Bild_ Hans Esser war, der als »Ali« den Alltag der türkischen Einwanderer in Deutschland am eigenen Leib erfuhr, der sich als griechischer Oppositioneller von den Schergen der Militärdiktatur ins Gefängnis prügeln ließ und als Bürobote den Paten der deutschen Versicherungswirtschaft, Hans Gerling, entzauberte? Wie schaffte es Wallraff, in seinen Rollen unentdeckt zu bleiben, was trieb ihn zu dem Spiel mit wechselnden Identitäten, was waren die Motive für seine Aktionen, die manchmal bis an die Grenze seiner physischen und psychischen Belastbarkeit gingen?

Jürgen Gottschlich beschreibt, wie der Journalist und Schriftsteller zu dem wurde, der er heute ist, und macht deutlich, welchen Preis Wallraff für seine Aktionen und Rollenspiele bezahlte. Seine Paraderolle als David gegen den Goliath Bild-Zeitung hat nicht nur den Blick auf das Boulevardblatt in der deutschen Öffentlichkeit nachhaltig verändert - Wallraff musste auch in Kauf nehmen, dass der Springer-Konzern jahrelang versuchte, ihn als vermeintlichen Stasi-Spitzel zu denunzieren. Und das Buch Ganz unten, für das Wallraff fast drei Jahre lang als Türke »Ali« lebte und das über Nacht zu einem Megaseller wurde, hat manche Freunde zu Feinden gemacht.

Diese Biographie, die auf ausführlichen Gesprächen mit Günter Wallraff und Weggefährten beruht, erzählt auch eine kurze Geschichte der politischen Linken in der Bundesrepublik. Anders als frühere Weggefährten ist Wallraff seinen Vorstellungen von sozialer Gerechtigkeit und internationaler Solidarität treu geblieben, er ruht sich nicht auf seinen Lorbeeren aus, sondern mischt sich bis heute ein, wenn es gilt, bedrohten Menschen eine Stimme zu leihen.

Hinweis des Verlags:In Kapitel 10 (Kritik und Kritiker) finden sich einige Aussagen über Levent Sinirlioglu, die nicht korrekt sind.

- Levent Sinirlioglu war, anders als im Text dargestellt, niemals Mitglied der linksradikalen Organisation Devrimci Yol.- Er ist nicht, wie behauptet, 1980, sondern bereits 1973 in die Bundesrepublik gekommen.- Die im Text erwähnte Therapie steht nicht in Zusammenhang mit den Auseinandersetzungen mit Günter Wallraff.Wir bitten um Entschuldigung und werden die Fehler in der nächsten Auflage korrigieren.
Autorenporträt
Gottschlich, JürgenJürgen Gottschlich, Jahrgang 1954, nach dem Studium der Publizistik, Philosophie und Theologie 1978 Beteiligung an der Gründung der tageszeitung (taz), ab 1979 Redakteur des Blattes, 1991-1993 Mitglied der Chefredaktion. Danach Wechsel zur Wochenpost, seit Ende 1998 Korrespondent für verschiedene deutsche und österreichische Tageszeitungen in Istanbul.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

Heribert Seifert macht keinen Hehl daraus, dass sich seine Bewunderung für Günter Wallraff in Grenzen hält. In seinen verdeckten Recherchen zu den Praktiken der Bild-Zeitung oder den Arbeitsbedingungen "Ganz unten", will er weniger ein Modell für investigativen Journalismus erkennen als vielmehr "moralische Schriftstellerei", die im Großen und Ganzen die Vorurteile linksliberaler Milieus bestätige. Mit einer seinem Sujet freundlich gegenüber stehenden Biografie kann ihn Jürgen Gottschlich daher gar nicht überzeugen. Und schon gar nicht, wenn sie, wie der Rezensent streng bemerkt, so "brav und ohne kritische Distanz" daherkommt. Für Seifert ist sie nicht mehr als ein "Freundschaftsdienst".

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