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Das Insektenbuch - Die "Metamorphosis Insectorum Surinamensium" sind das Hauptwerk der Kupferstecherin und Naturforscherin Maria Sibylla Merian (1647 - 1717), das sie gleich ihrem Vater, dem berühmten Verleger und Stecher Matthäus Merian d. Ä., weltweit bekannt werden ließ. Die Pioniertat der Merian, die Insekten- und Pflanzenwelt Surinams (Niederländisch-Guayana) erstmalig wissenschaftlich aufbereitet und in ihren ökologischen Zusammenhängen entdeckt zu haben, ist von der zeitgenössischen Gelehrtenwelt begeistert aufgenommen worden. Heute besticht vor allem ihre Malkunst, die für ihre Zeit…mehr

Produktbeschreibung
Das Insektenbuch - Die "Metamorphosis Insectorum Surinamensium" sind das Hauptwerk der Kupferstecherin und Naturforscherin Maria Sibylla Merian (1647 - 1717), das sie gleich ihrem Vater, dem berühmten Verleger und Stecher Matthäus Merian d. Ä., weltweit bekannt werden ließ. Die Pioniertat der Merian, die Insekten- und Pflanzenwelt Surinams (Niederländisch-Guayana) erstmalig wissenschaftlich aufbereitet und in ihren ökologischen Zusammenhängen entdeckt zu haben, ist von der zeitgenössischen Gelehrtenwelt begeistert aufgenommen worden. Heute besticht vor allem ihre Malkunst, die für ihre Zeit ungewöhnliche Natürlichkeit, ihre kunstvolle Komposition und Kolorierung.
Beobachtungen von Raupen, Würmern und Maden und ihrer Veränderung in Tagfalter, Eulenschmetterlinge, Käfer, Bienen und Fliegen sind hier im Bild festgehalten, von der Schöpferin auf diejenigen Pflanzen, Blumen und Früchte gesetzt, die ihnen zur Nahrung dienen.
Autorenporträt
Maria Sibylla Merian, geboren 1647 in Frankfurt am Main, war eine frühe Naturforscherin und Künstlerin. Sie wurde durch ihre Zeichnungen von Schmetterlingen und Insekten berühmt, die sie auf einer zweijährigen Reise durch Surinam anfertigte. Ihr Hauptwerk Metamorphosis Insectorum Surinamesium erschien 1705. Maria Sibylla Merian starb 1717 in Amsterdam.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 28.11.2002

Die inneren Werte der Natur: Beobachtungen einer Frau von Welt
Was für eine Frau! Männer rieten ihr, sie solle sich endlich die Weibertugenden hinter die Ohren schreiben. Statt dessen sammelte, präparierte und klassifizierte sie Raupen, Maden und Würmer. Sechs Pflanzen, neun Schmetterlinge und zwei Wanzen sind nach ihr benannt. Maria Sibylla Merian (1647 - 1717) sprengte die Konventionen ihrer Zeit. Die passionierte Botanikerin und begabte Malerin verschrieb sich der exakten Betrachtung der Natur. Aus Liebe zum Kleingetier verließ sie nach zwanzig Ehejahren ihren Mann. Ihre beiden Töchter nahm sie mit.
1699 führte eine wissenschaftliche Expedition Maria Sibylla Merian ans Ende der Welt – in die niederländische Tropenkolonie Surinam. Zwei Jahre später war eine Unzahl entomologischer Objekte gesammelt und ihre Gesundheit ruiniert. Den Ertrag ihrer strapazösen Reise veröffentlichte sie 1705 unter dem Titel „Metamorphosis insectorum Surinamensium”. Die Verwandlung der Insekten beschrieb sie zusammen mit den Pflanzen, Früchten und Blumen, die ihnen zur Nahrung dienten. Sechzig großformatige Tafeln, in Kupfer gestochen, illustrierten die vielfältigen Beobachtungen. Manche dargestellten Tiere und Pflanzen sind heute vom Aussterben bedroht.
Nicht nur die Insekten musterte Maria Sibylla Merian mit kritischem Blick. Sie geißelte die ungenügenden Kultivierungsmethoden der Kolonisten und zeigte sich bestürzt über die Ausbeutung der Negersklaven auf den Zuckerrohrplantagen. Auch Geschmack, Zubereitung und Verwendung einzelner Pflanzen und Früchte fanden ihre Aufmerksamkeit. So gab sie allerlei Nützliches und Wissenswertes an die Leser in der Alten Welt weiter. Doch ein Geheimnis, das ihr die Sklavinnen anvertrauten, verriet sie nicht: Dass ihnen der Samen des Flos Pavonis (Bild links) als Abtreibungsmittel diente.
Im barocken Zeitalter der Raritätenkabinette und der Seidenraupenmanie wurde das exotische Insektenbuch schnell zu einem begehrten Sammlerobjekt. Die äußert seltene Originalausgabe gilt inzwischen als bibliophile Kostbarkeit. Fast 300 Jahre nach ihrem Erscheinen liegt jetzt ein Nachdruck vor, der die zeitlose Schönheit der prächtigen Illustrationen bewahrt, eine deutsche Übersetzung der Texte gibt und kundig in Zeit und Werk der faszinierenden Frau einführt (Das Insektenbuch. Insel Verlag, Frankfurt a. Main 2002. 164 Seiten, 12,50 Euro). Wenn Sie bisher Maria Sibylla Merian nur vom 500- Mark-Schein und dem ICE 672, der zwischen Stuttgart und Hamburg verkehrt, kannten, wird es höchste Zeit, dass Sie das Büchlein kaufen.
STEFAN
REBENICH
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.diz-muenchen.de
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Die passionierte Botanikerin und talentierte Malerin Maria Sibylla Merian war ihrer Zeit weit voraus. Ihre Ehe hat sie ihrer wahren Leidenschaft geopfert, informiert Rezensent Stefan Rebenich, und hat eine mehrjährige, strapaziöse Exkursion in die niederländische Tropenkolonie Surinam unternommen. Ihre Forschungsergebnisse über die Insektenwelt, aber auch so manche andere interessante Beobachtung über die Lebensumstände dort, hat sie in einem Buch niedergeschrieben, das nun heute, fast dreihundert Jahre nach seinem ersten Erscheinen, nachgedruckt wird. Rebenich lobt die zeitlose Schönheit der Illustrationen und die Texte, die in einer gelungenen deutschen Übersetzung "kundig in Zeit und Werk der faszinierenden Frau" einführten. Er empfiehlt das Buch jedem, der Maria Sibylla Merian bisher nur vom 500,- Mark-Schein oder von dem nach ihr benannten ICE 672 kennt.

© Perlentaucher Medien GmbH
»Ihre wegweisenden Forschungen, die naturgetreuen Abbildungen und die prachtvollen Bücher erinnern uns noch heute an diese mutige Frau und Naturwissenschaftlerin. ... Merian war eine frühe Heldin, die ihrer Leidenschaft folgte und den Weg der weiblichen Emanzipation beging. Sie ist auch heute noch für viele Frauen ein Vorbild.« JO Magazin