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Alberto Savinio erzählt eine kurze Reise auf die Insel Capri: von der Ankunft über die Suche nach einer Unterkunft und die ausführliche Besichtigung der verschiedenen Örtlichkeiten bis zur Abreise.

Produktbeschreibung
Alberto Savinio erzählt eine kurze Reise auf die Insel Capri: von der Ankunft über die Suche nach einer Unterkunft und die ausführliche Besichtigung der verschiedenen Örtlichkeiten bis zur Abreise.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 29.05.2001

Literatur
Held Harold
Alberto Savinio beschwört die
windbewegten Tage auf „Capri”
Ein Dreivierteljahrhundert ist diese Geschichte nun alt, aber man meint beim Lesen heute immer noch die Aprilwinde zu spüren, die Alberto Savinio umwehten, damals im Jahr 1926, als er seine Erinnerungen an Capri zu Papier brachte. Der Untertitel – „Eine Reiseerzählung” – führt wohl in die Irre, erst lange nach Savinios Tod wurden, im Jahr 1988, die Passagen zu einem Bändchen, einer Erzählung zusammengestellt, das nun auf deutsch vorliegt (aus dem Italienischen und mit Nachwort von Martina Kempter, insel taschenbuch 2732, Frankfurt 2001, 111 S., 11,90 Mark).
Eine heidnische Fröhlichkeit steckt in diesem Buch, die an jene Minuten erinnert in Jean Renoirs Film „Le dejeuner sur l’herbe”, gleich nachdem der einsame Hirt mit seiner Ziege eine pandämonische Stimmung in die Provence-Landschaft geblasen hat. Die Ziegen spuken auch Savinio durch den Kopf, vom lateinischen capra leitet er den Namen der Insel ab. Er nähert sich ihr, er erkundet sie als ziemlich gewöhnlicher Tourist, aber auch als mythisch- moderner Heimatsucher – als odysseischer Weltenfahrer. Und vor allem als einer, der immer in der Gegenwart und in der Vergangenheit zugleich lebt, in den Büchern und Kunstwerken – Alberto ist der Bruder von Giorgio de Chirico – und Filmen seiner Zeit und der Zeitalter vor ihm. Einer also, der in einem jungen Neapolitaner mit Harold-Lloyd-Brille durchaus jene Heldenhaftigkeit erkennt, die „den homerischen Charakter der transatlantischen Filme ausmacht”.
Heldenhaft bewährt sich auch Savinio selbst, nicht nur homerisch, sondern auch im Geist von Shakespeare und Scott, wenn er die Felsen erklimmt. „Leb wohl, Gloucester! Leb wohl, Edgar! Leb wohl, Zivilisation! Zwischen weißen Felsenzacken, die aus dem Gebüsch am Berg aufragen, klettere ich aufwärts. Das Auge springt von hier oben direkt aufs Meer: auf ein nacktes, einsames, gespenstisches Meer ...”
göt
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

In einer kurzen Rezension äußert sich Fritz Göttler mit großer Sympathie über dieses Buch, etwa wenn er erwähnt, dass trotz der 75 Jahre, die seit Verfassen des Textes inzwischen vergangen sind, der Leser auch heute noch die Aprilwinde spürt, die Alberto Savinio damals "umwehten". Den Untertitel hält er allerdings für irreführend, vielmehr handelt es sich nach Göttlers Ansicht schlicht um eine Erzählung, auch wenn sie aus der Perspektive eines Touristen geschildert wird. Doch dieser Tourist ist gleichzeitig ein "moderner Heimatsucher - als odysseischer Weltenfahrer", für den Kunst und Bücher eine besondere Rolle spielen, und der den Rezensenten in seiner Art sogar an den "Geist von Shakespeare und Scott" denken lässt. Desweiteren bescheinigt Göttler dem Buch eine geradezu "heidnische Fröhlichkeit".

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