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Zwischen Verhunzung, Schulmeisterei und "Anything goes": die Sprache in Bedrängnis
In seinem neuen Buch geht Dieter E. Zimmer der Frage nach: Soll, darf, kann irgendjemand irgendjemand anderem vorschreiben, wie er Sprache zu verwenden hat? Gibt es überhaupt ein gutes oder schlechtes, ein richtiges oder falsches Deutsch?
Sprache ist in Bewegung, in vielfältigen Bewegungen, und jeder muss sich - bewusst oder unbewusst - ständig entscheiden, welche dieser Veränderungen er mitmacht. Aber woran soll man sich orientieren? Was ist eigentlich ein guter Sprachgebrauch? Gibt es dafür Regeln,
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Produktbeschreibung
Zwischen Verhunzung, Schulmeisterei und "Anything goes": die Sprache in Bedrängnis

In seinem neuen Buch geht Dieter E. Zimmer der Frage nach: Soll, darf, kann irgendjemand irgendjemand anderem vorschreiben, wie er Sprache zu verwenden hat? Gibt es überhaupt ein gutes oder schlechtes, ein richtiges oder falsches Deutsch?

Sprache ist in Bewegung, in vielfältigen Bewegungen, und jeder muss sich - bewusst oder unbewusst - ständig entscheiden, welche dieser Veränderungen er mitmacht. Aber woran soll man sich orientieren? Was ist eigentlich ein guter Sprachgebrauch? Gibt es dafür Regeln, Normen? Dieter E. Zimmer macht sich auf die Suche nach einer Antwort und gerät dabei in unheimliche Gebiete wie den Sumpf der Rechtschreibreform, die Abgründe der Privaten Spontanen Alltagsschriftsprache (PSA), die Klippen von McDeutsch, und er erkundet den Zusammenhang von Denken und Sprechen. Ein grundlegendes Buch voller überraschender Einsichten für alle, die Sprache mit Bedacht verwenden und vermitteln - nicht nur in Redaktionsstuben und Klassenzimmern.

"Ich bin Dieter E. Zimmer dankbar für alles, was ich von ihm im Laufe der Jahre gelernt habe."
(Marcel Reich-Ranicki)
Autorenporträt
Dieter Eduard Zimmer, geboren 1934, ist Schriftsteller, Übersetzer und Publizist. Er studierte Literatur- und Sprachwissenschaft in Berlin, Genf und den USA. Ab 1959 lebte er in Hamburg und war dort lange Redakteur der Wochenzeitung 'Die Zeit', von 1973 bis 1977 Feuilletonchef. Seit 2000 ist Zimmer als freier Schriftsteller, Literaturkritiker, Übersetzer und Publizist in Berlin tätig. Der umfassend gebildete Autor veröffentlichte Bücher und Zeitschriftenartikel zu Fragen der Psychologie, Biologie, Anthropologie, Medizin, Linguistik, Kommunikationswissenschaft und des Bibliothekswesens. Seit 1989 ist Zimmer Herausgeber der deutschen Gesamtausgabe von Vladimir Nabokov. 2008 erhielt Dieter Zimmmer den Übersetzerpreis der Heinrich Maria Ledig-Rowohlt-Stiftung.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 06.02.2006

Mach meine Sprache nicht an!
Dieter E. Zimmer schlägt Brücken von der Wissenschaft zur Kritik

Kaum braucht man Dieter E. Zimmer vorzustellen: Redakteur der "Zeit", Herausgeber, zum Beispiel (und vor allem) von Nabokov, Übersetzer, Sprachkritiker. Und als ein solcher tritt er mit diesem Buch erneut auf den Plan. Der Titel ist überraschend: "Sprache in Zeiten ihrer Unverbesserlichkeit". Ist es so, daß die deutsche Sprache in unseren Tagen besonders unverbesserlich wäre? Oder: War sie einmal verbesserlicher? Unter den Sprachkritikern macht Zimmer etwas äußerst Originelles und sagt es einleitend selbst: Er informiert sich bei der Sprachwissenschaft.

Es ist ja bemerkenswert, wie viele sich seit langem zur Sprache äußern, sich auf Sprachliches berufen, ohne sich bei der Disziplin kundig zu machen, die dafür zuständig ist. Dies gilt auch für die Philosophen, für Heidegger etwa oder für die sprachanalytische Philosophie insgesamt. Die "sprachliche Wende" in der Philosophie, der vielberufene und gefeierte "linguistic turn", war ja gerade keineswegs eine "linguistische". So wird sie zwar deutsch oft genannt, aber wir sollten zwischen "sprachlich" und "linguistisch" strikt unterscheiden, denn wir haben nun einmal, im Unterschied zum Englischen oder Französischen, zwei Ausdrücke für in der Tat recht Verschiedenes - und statt "linguistisch" kann man auch "sprachwissenschaftlich" sagen.

Unter den Sprachkritikern also ist Zimmer eine Ausnahme. Er selbst redet von "einer langen und überaus lohnenden Entdeckungsreise", die er da gemacht habe. Und von dieser bringt er für dieses Buch einiges mit und präsentiert kundige Beiträge, die sich nun wieder von denen der Sprachwissenschaft dadurch unterscheiden, daß sie zwischen Wichtigem und weniger Wichtigem klug sortieren und sich auf Wissenschaftsprotzerei, also auf Szientismus, denn davon gibt es in der Linguistik allzuviel, nicht einlassen. Oder: Zimmer eliminiert dies. Zudem schreibt er vorzüglich, nämlich klar und energisch. Auch damit tun sich die Sprachwissenschaftler eigentümlich schwer.

Das Buch hat zwei ungefähr gleich lange Teile. Im ersten geht es um "Meinungsverschiedenheiten", und da wird als erstes gerade der "folgenreiche Dissens" zwischen Sprachkritik und Sprachwissenschaft behandelt. Dann geht es um das, was Zimmer hübsch als "PSA" bezeichnet, das "private spontane Alltagsschriftdeutsch", das sich etwa und vor allem im Internet findet, in "diversen Beratungs-, Selbsthilfe- und Klatschforen". Da stellt er ein bemerkenswertes Korpus zusammen und untersucht es - durchaus bewertend, was die Sprachwissenschaft nicht tun will oder kann; da steckt ein Problem. Dann geht es, dieses Thema ausweitend, um den "beschränkten Code" oder schließlich, mit klarer Wertung, um die "geringe Schreibkompetenz, die einem aus dem Internet entgegenstammelt". Dann - und sehr gut - um die Anglizismen; schließlich um die Rechtschreibreform.

Der zweite (noch einheitlichere) Teil befaßt sich aufschlußreich mit einem Grundproblem, übrigens weit mehr und zu Recht der Philosophie als der Sprachwissenschaft, die hier aber viel beizutragen hat: dem Verhältnis von "Denken & Sprechen". Auch hier hat sich Zimmer (und auch mit ganz Neuem) kundig gemacht. Und wieder: Kein Sprachwissenschaftler würde dies so und so aufs Notwendige reduziert zusammenstellen. Da bewährt sich der Blick von außen.

Dezidiert anderer Meinung ist der Rezensent nur im Blick auf die Rechtschreibreform, angefangen damit, daß hier nun wirklich kein "dringender Handlungsbedarf" war. Die wirklichen Motive der "Reform" lagen ganz woanders - nicht in der Sache jedenfalls. Aber vernünftig, muß man konzedieren, bleibt Zimmer auch hier. Seltsam, daß er die Reform stramm verteidigt, dann aber am Ende - oder ist dies bloß wieder pragmatisch vernünftig? - seitenlang anführt, was freilich nun doch wieder geändert werden sollte, und zwar dringend. Hoffen wir, mit ihm, auf Hans Zehetmair!

Übrigens hat sich, dies wäre gegenüber Zimmer nachzutragen, die Szene im Blick auf die Sprachkritik in der Sprachwissenschaft in den letzten Jahren geändert. Heute findet man da nach wie vor die alte strikte Ablehnung ("Laß deine Sprache in Ruhe!", "Leave your language alone!" - so ein schlagender Titel, 1950, von Robert A. Hall, eines klassischen und dazu ziemlich sturen Strukturalisten), dann die Ignorierung der Sprachkritik, dann, schon offener, ihre Berücksichtigung in der Beschreibung, dann dies, daß auch einzelne Linguisten sprachkritisch mit ihrem linguistischen Wissen hervortreten, mit dem Bewußtsein jedoch und dem klaren Signal, die Wissenschaft zu verlassen, weil es hier einen sprachwissenschaftlichen Begründungsnotstand gibt (man kann, was man sprachkritisch will oder nicht will, zuallermeist sprachwissenschaftlich nicht begründen), schließlich gibt es neuerdings einzelne Linguisten, die nun gerade als Linguisten, also nun innerhalb der Sprachwissenschaft, Sprachkritik zu betreiben suchen (Jürgen Schiewe etwa, der eben auch eine linguistische Zeitschrift mit diesem Ziel gegründet hat).

Der Leser erfährt in diesem Buch also zu wichtigen und aktuellen Sprachthemen vieles und Vernünftiges. Und für den zweiten Teil, in dem die Sprachkritik in den Hintergrund tritt, gilt dies vielleicht noch mehr. Da geht es unter anderem um diese Fragen: Wie denken wir? Sprachlich oder halbsprachlich, in Bildern? Gibt es eine Sprache des Geistes - "Mentalesisch" - über oder hinter den einzelnen Sprachen? Wie kommt es zu Versprechern? Bei dieser Frage tritt wieder Zimmers Freud-Tick hervor. Schwer zu sagen, weshalb er den Mann für einen Schwachkopf hält. Jedenfalls ist Freuds Theorie der Versprecher anders, als Zimmer es sagt.

Dann: Ist wirklich jede Sprache, wie Humboldt meinte, eine besondere "Weltansicht"? Weiter: Wie muß man sich die Bedeutung eines Wortes vorstellen? Wie entsteht sie im Gehirn? Ist die Sprache angeboren? Ist sie, wie Chomsky lehrt, ein "natürlicher", also ein naturwissenschaftlicher Gegenstand? Oder ist eine Sprache ausschließlich geschichtlich und also kulturell? Gibt es Unterschiede in der "Leistungskraft" der Sprachen? Die Linguistik, sagt Zimmer, habe dies nicht untersucht. Ganz stimmt es nicht mehr, denn wir haben jetzt die Lehre vom möglichen "Ausbau" einer Sprache (zum Beispiel zu einer "Schriftsprache"), die es auch erlaubt, Sprache und Dialekt zu trennen. Vom stattgehabten "Ausbau" hängt die "Leistungskraft" eines Idioms ab. Zimmer schließt: "Die Bewertungsphobie der Linguistik kommt zwar im Namen des wissenschaftlichen Objektivitätsgebots . . . daher, ist jedoch selber hochgradig ideologisch kontaminiert." So ist es wohl nicht ganz richtig, aber es ist doch einiges dran. Dann der letzte Satz, und dieser ist nun ganz richtig: "Laß deine Sprache nicht allein." Nicht seine Sprache, aber doch sein eigenes Sprechen (und Schreiben) hat ja jeder in seiner Hand. Ein wichtiges Buch!

HANS-MARTIN GAUGER

Dieter E. Zimmer: "Sprache in Zeiten ihrer Unverbesserlichkeit". Verlag Hoffmann und Campe, Hamburg 2005. 368 S., geb., 23,- [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 10.05.2005

Für fünf Euro’s mehr
Arme, reiche deutsche Sprache - was tun, wenn der Niedergang des Ausdrucks in der Seele weh tut? Genau hinschauen. Dieter E. Zimmer tut das kundig und unpolemisch, Andreas Thalmayr ambulant
Hallo ihr drausen in der deutsch Community hab jezz grad 2 bücher Durch gelesen, voll von vorne, Bis hinten. die Sind beide die, dass geschriebn Ham über 70 + irgenwie beide sin noch ganns schön Actif weil die wollen nich das die Deutsche sprache dem bach, Runter geht is aber in keinsten fall so das, dass gleiche drinSteht!--zum Bei spiel, von wegen Recht Schreib Reform da is der eine der Zimmer ehr so entspannt abber der Thalmayr is da voll krass anti Reform mäßig drauf, weiss nicht was ich euch Raten soll wen ihr nur 1 davon kaufen wolt??? jeden falls is in dem Zimmer buch mehr Drin kostet aber auch 5 Euro’s mehr.
Ist das noch unsere Sprache, die Sprache von Goethe und Thomas Mann? Tut das nicht in der Seele weh?
So können nur bürgerliche Vertreter des elaborierten Codes fragen, denn die Antwort lautet natürlich: Ja, das ist unsere Sprache. Schließlich reden und schreiben gar nicht so wenige Leute so. Wer’s nicht glaubt, lese das Kapitel im neuen Buch von Dieter E. Zimmer, in dem er ein Korpus von im Internet veröffentlichten Texten auswertet. Wenn man sich anstrengt, versteht man dieses Gebrauchsdeutsch; außerdem reguliert sich unsere Sprache schon von selbst in Richtung Verständlichkeit. Sprachwandel ist nicht gleich Sprachverfall, sie, die Sprache, ist, wie sie ist - kein Grund also für überhebliche Kritik und konservativen Normierungswahn.
Dieter E. Zimmer will sich mit dieser sprachwissenschaftlichen Standardmeinung nicht abfinden. Einen kundigeren und zugleich unpolemischeren Kritiker der „Wertungsallergie” der Linguistik kann man sich kaum denken als Zimmer, den Sprachkritiker, langjährigen Zeit-Redakteur, Übersetzer und Nabokov-Herausgeber. Zimmer bedient in „Sprache in Zeiten ihrer Unverbesserlichkeit” nicht die emotionalen Reflexe, die sich beim Streit um die „richtige” Sprache so unbefriedigend oft und schnell einstellen; stattdessen hört er der Sprachwissenschaft aufmerksam zu. Um so überzeugender fällt dadurch der Angriff aus. Im Kern geht es um zwei simpel klingende, aber in der Linguistik nicht unumstrittene Feststellungen. Sie heißen: „Es besteht ein starkes öffentliches Interesse an einer intakten und artikulierten gemeinsamen Sprache.” Und: „. . . dass nicht nur alle nicht gleich gut denken, sondern auch mit der Sprache nicht gleich umzugehen wissen”.
Eine einfühlsame Verteidigung der Qualitätsunterschiede und des philologisch-pädagogischen Eros gegen die reine Beschreibung von Sprachstrukturen ist es, die Zimmers Buch seine Richtung gibt. Nicht die Norm des Oberlehrers, sondern die Mäeutik des Sprachgebrauchs liegt ihm dabei am Herzen. Dies gibt ihm Gelegenheit, in unterschiedlichen Kapiteln über die faktische Situation unserer Sprache ebenso zu unterrichten wie über die Theorien zur Erklärung der menschlichen Sprache überhaupt. Nach ausführlicher Beschäftigung mit Noam Chomskys Lehre von der allen gleichermaßen angeborenen Sprachkompetenz kann er dann am Schluss um so eleganter zustoßen: Wer Sprache nur als „Naturphänomen” betrachte, so Zimmer, der falle auch für den notwendigen öffentlichen Kampf um die Ausdrucksvielfalt und angemessene Verwendung der einzelnen Sprachen aus.
Auf dem Weg zu diesem Urteil lesen wir von Zimmer ein realistisches und ausgewogenes Kapitel über das Reizthema der Anglizismen - hier wie überall hat er eine anschauliche Beispielsammlung zur Hand („Wenn wir das Paper so submitten, machen wir einen schönen Punkt”). Mit Recht plädiert er dafür, gemeinsam die alte Integrationskraft des Deutschen, die „erschlafft” sei, zu beleben, anstatt den unsinnigen Versuch zu unternehmen, die englischen Gäste wieder auszuweisen. Bedenkenswert, wenn auch in seiner Toleranz für die Neuregelung zu weit gehend, ist auch Zimmers Abschnitt über die Rechtschreibreform („Hinterher ist man klüger”).
Da fährt Andreas Thalmayr - alias Hans Magnus Enzensberger - in seinem Buch „Heraus mit der Sprache” andere, gröbere Kaliber auf: Es „haben sich die Didaktiker und Agenten des Duden-Monopols vor Jahren in irgendwelchen Hinterzimmern zusammengerottet”, heißt es da, „um mit der deutschen Sprache gründlich aufzuräumen. Ein Kreis von Legasthenikern, der es zu Ministerämtern gebracht hat, deckt, vermutlich aus Größenwahn oder Eitelkeit, diese Leute und möchte uns vorschreiben, wie wir zu schreiben haben.”
Trotz der Schärfe in dieser Sache handelt es sich bei „Heraus mit der Sprache” um das harmlosere Buch. Nur einen „längeren Spaziergang” will der Autor machen, auf dem alle möglichen Phänomene der deutschen (Prosa-)Sprache von den Anredeformen über den Tempusgebrauch bis zu den Volksetymologien plaudernd besehen und erläutert werden sollen. Das gerät leichtfüßig, oft mit amüsanten und erhellenden Beispielen, aber auch vielfach redundant und banal. So hören wir - dies will kein Lehrbuch sein - nicht sehr überraschend über die indirekte Rede: „Sie erlaubt es dem, der redet, sich von dem, was er berichtet, zu distanzieren.” Auch ist die Sprachbeschreibung gelegentlich nicht recht präzise - etwa wenn es zu einem Futur, das durch ein Zeitadverb, aber nicht die entsprechende Verbform ausgedrückt wird („Nächstes Jahr ziehe ich nach New York”) heißt, hier werfe „die deutsche Sprache, eigensinnig wie sie ist, das grammatische Schema . . . gründlich über den Haufen”.
Und während es Dieter E. Zimmer gelingt, Sprachwissenschaft flüssig darzustellen, geht Enzensberger auf seiner Thalmayr-Promenade ein wohlfeiles Bündnis mit allen ein, denen grammatische Fachbegriffe nichts sagen: „Ein Leser, der sich das nicht merken kann oder will, hat das volle Verständnis des Verfassers.” Gleichzeitig werden Beispiele aus der Lutherbibel prätentiöserweise ohne besonderen Grund in der Schreibung des 16. Jahrhunderts abgedruckt. Ab und an wird man entschädigt für das arg Ambulante dieses Buches, etwa mit einer hübschen Verteidigung der deutschen Syntax gegen ihre Verächter. Doch insgesamt müssen wir den Punkt noch einmal machen: Zimmer kostet 5 Euro mehr - ist aber auch mehr drin.
Andreas Thalmayr
Heraus mit der Sprache. Ein bisschen Deutsch für Deutsche, Österreicher, Schweizer und andere Aus- und Inländer
Hanser Verlag, München und Wien 2005. 192 Seiten, 17,90 Euro.
Dieter E. Zimmer
Sprache in Zeiten ihrer Unverbesserlichkeit
Hoffmann und Campe Verlag, Hamburg 2005. 377 Seiten, 23 Euro.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Eine Dienstleistung der DIZ München GmbH
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Als "wichtiges Buch" lobt Rezensent Hans-Martin Gauger dieses sprachkritische Werk von Dieter E. Zimmer. Wie er hervorhebt, gelinge es dem Autor, zahlreiche Erkenntnisse und Einsichten aus der Sprachwissenschaft einzubringen. Zur Freude Gaugers unterscheiden sich Zimmers sprachkritische Ausführungen von der reinen Lehre der Linguistik allerdings darin, dass sie Wichtiges von weniger Wichtigem zu scheiden wissen und ohne Protzerei auskommen. Darüber hinaus findet er das Buch einfach "vorzüglich" geschrieben. Beipflichtend äußert sich Gauger zu Zimmers kritischen Auseinandersetzung mit der Sprache des Internets, mit dem Problem der Anglizismen und der Rechtschreibreform sowie seiner prägnanten, durchaus philosophischen Behandlung des Verhältnisses von Sprache und Denken. Nur in punkto Rechtschreibreform ist Gauger anderer Meinung als der Autor, konzediert ihm aber gleichwohl, auch hier vernünftig zu bleiben.

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