Scharfzüngig, gewitzt und wehmütig zugleich ist der Tonfall, in dem vier Freundinnen ihr Leben, ihre Triumphe und ihre Niederlagen kommentieren. Sie sind fast in den besten (oder allerbesten?) Jahren angekommen: die Fernsehmoderatorin Paola, die Zahnärztin Nesrin, die Hausfrau Katharina und Lilli, die eine erfolgreiche Fotoreporterin war und nun ihr Dasein als Mutter genießt. Die Ideale ihrer aufmüpfigen Jugendjahre sind so verblasst wie die Erinnerung an verflossene Lieben. Das Älterwerden eröffnet eine neue Front: Mit bald 50 sollte eine Frau heutzutage aussehen wie Iris Berben, und das kann ziemlich anstrengend sein ...
Die vier beneiden sich - insgeheim - gegenseitig und geben ihr Bestes, um den schönen Schein der Karrierefrau und der glücklichen Hausfrau-und-Mutter aufrechtzuerhalten. Doch dann kippt die trügerische Idylle, als Katharinas Mann sie verlassen und ihr das Sorgerecht für die Kinder entziehen will. Die Freundinnen müssen eine Entscheidung treffen: Wollen sie sich auf schwache Trostworte beschränken, oder wollen sie füreinander einstehen, ganz ohne Sarkasmus und Ironie?
Paola, Nesrin, Katharina und Lilli - sie nehmen das Heft höchst tatkräftig in die Hand und stehen nach einem Jahr gelassener im Leben als je zuvor.
Die vier beneiden sich - insgeheim - gegenseitig und geben ihr Bestes, um den schönen Schein der Karrierefrau und der glücklichen Hausfrau-und-Mutter aufrechtzuerhalten. Doch dann kippt die trügerische Idylle, als Katharinas Mann sie verlassen und ihr das Sorgerecht für die Kinder entziehen will. Die Freundinnen müssen eine Entscheidung treffen: Wollen sie sich auf schwache Trostworte beschränken, oder wollen sie füreinander einstehen, ganz ohne Sarkasmus und Ironie?
Paola, Nesrin, Katharina und Lilli - sie nehmen das Heft höchst tatkräftig in die Hand und stehen nach einem Jahr gelassener im Leben als je zuvor.
Marlene Faros Roman schürt Panik vor dem ersten weißen Haar
Wer gelegentlich in bunten Frauenzeitschriften blättert, kennt die Typen bis zum Überdruß: scharfzüngige Medienfrauen und andere Berufstätige mit Glitzerkarrieren. Hausfrauen und Mütter beneiden sie, bis in mittleren Jahren die Frage aufkommt, wer es in seinem Leben eigentlich am besten getroffen hat. Von der Midlifecrisis bleibt offenbar keine verschont. Die Kosmetik- und Schönheitsindustrie lebt zum großen Teil von der Angst solcher Frauen vor dem Alter. Doch kann das erste weiße Haar tatsächlich Panik auslösen, wie bei Marlene Faros Protagonistin Lilly? "So what?", so der Titel dieses reichlich seichten Romans, wäre als Reaktion eher glaubwürdig. Lilly nämlich steht in dem Freundinnenquartett, über dessen Erlebnisse berichtet wird, ziemlich sicher auf ihren Füßen. Ihren Ex-Ehemann liebt und sieht sie immer wieder, ihre beiden Kinder sind wohlgeraten, der Wiedereinstieg in den Beruf als Fotografin ist nicht ausgeschlossen - und außerdem hat sie Geld, was natürlich außerordentlich beruhigend ist.
Das Thema Älterwerden beschäftigt die Freundinnen auf unterschiedliche Weise. Die schöne Fernsehmoderatorin Paola verdrängt es möglichst. Sie braucht mehr Schminke und jüngere Bettgefährten (hinterher fühlt sie sich allerdings doppelt so alt). Die vielbeschäftigte Zahnärztin Nesrin sucht immer häufiger Trost bei hochprozentigen Getränken. Nur die sanfte ideale Gattin und Mutter Katharina leidet stumm und ergeben.
Apropos Getränke: Marlene Faro hat dieses Buch wohl ihrem vielgelesenen "Frauen, die Prosecco trinken" nachgeschrieben. Im Party-Milieu mit seinem unverbindlichen Geplapper kennt sie sich aus. Wer schlagfertig und witzig parlieren kann, sammelt schnell seine Bewunderer um sich. So ein Freundinnenquartett scheint für ironisches Geplänkel ein geeignetes Training zu sein. In die Tiefe gehen die Gespräche nicht, auch wenn man sich schon lange kennt und manche Wodka-Nacht gemeinsam überstanden hat.
Als aber der sanften, blassen Katharina der Verlust ihres ungetreuen Ehemannes samt dem Sorgerecht für ihre beiden Kinder droht, scheuen die Freundinnen nicht, ihr mit radikalen und riskanten Mitteln zu helfen: Frauenlist und -power bedient sich ohne viele Skrupel hochgiftiger Maiglöckchenblätter als Zusatz zu einem Bärlauchsüppchen, das dem Schuft von Ehemann, dem vielbewunderten Chefchirurgen, den Garaus macht. Da kann die Leserin von "So what!" endlich befreit und boshaft lachen.
MARIA FRISÉ
Marlene Faro: "So what!". Roman. Verlag Hoffmann und Campe, Hamburg 2001. 239 S., geb., 29,90 DM.
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
"Reichlich seicht", lautet das Fazit von Maria Frise über diesen Frauen-Roman, den die Autorin ihrem Bestseller "Frauen, die Prosecco trinken" hinterhergeschoben hat. Für das neue Buch wurde immerhin das Getränk gewechselt. Frau trinkt jetzt Wodka und bekommt vereinzelt graue Haare, was dem beschriebenen Freundinnenquartett tief zu denken und viel zu diskutieren gibt. Auch Maria Frise kommt darüber ins Grübeln und findet die Vorstellung, sich über ein weißes Haar zu grämen, völlig unglaubwürdig. Auch das Geplauder und Geplapper, das über das Partyniveau nicht hinauskomme, nervt die Rezensentin, die sich nicht dazu äußert, ob sie sich bei der Lektüre dieses Romans wenigstens mittelprächtig unterhalten hat.
© Perlentaucher Medien GmbH
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