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Fragen Sie Ihren Philosophen!
Auch wenn wir uns dessen nicht immer bewusst sind - unser ganzes Leben steckt voller philosophischer Überlegungen: Darf ich meine Kinder belügen? Woher weiß man, was schön ist? Wie bekommen Wörter ihre Bedeutung? Der Philosophie-Professor Alexander George und seine Kollegen haben es sich zur Aufgabe gemacht, alltägliche und außergewöhnliche Fragen wissenschaftlich-fundiert und zugleich verständlich zu beantworten.Paradox findet der Philosoph Alexander George die Tatsache, dass alle Menschen in ihrem Leben immer wieder mit philosophischen Fragestellungen…mehr

Produktbeschreibung
Fragen Sie Ihren Philosophen!

Auch wenn wir uns dessen nicht immer bewusst sind - unser ganzes Leben steckt voller philosophischer Überlegungen: Darf ich meine Kinder belügen? Woher weiß man, was schön ist? Wie bekommen Wörter ihre Bedeutung? Der Philosophie-Professor Alexander George und seine Kollegen haben es sich zur Aufgabe gemacht, alltägliche und außergewöhnliche Fragen wissenschaftlich-fundiert und zugleich verständlich zu beantworten.Paradox findet der Philosoph Alexander George die Tatsache, dass alle Menschen in ihrem Leben immer wieder mit philosophischen Fragestellungen konfrontiert werden, die wenigsten aber je in den Genuss von Philosophie-Unterricht kommen. Um Abhilfe zu schaffen, rief er im Oktober 2005 eine Internetplattform ins Leben: Auf www.askphilosophers.com kann jeder Fragen stellen, die von renommierten zeitgenössischen Philosophen beantwortet werden. Der Erfolg der Website spricht für den Wissensdurst der Leser und die Auskunftsfreude der Wissenschaftler. 2000 Zugriffe täglich verzeichnet die Plattform, seit Start des Projekts wurden mehr als 5000 Fragen gestellt: sehr einfache und ganz schwierige, höchst abstrakte und äußerst konkrete - egal, ob es um Liebe und Sex, Medizin und Mathematik oder Wahrheit und Glück geht. Die interessantesten versammelt dieses Buch, darunter auch die kluge Frage: "Warum tut Dummheit nicht weh?"
Autorenporträt
Alexander George studierte am Columbia College sowie an der Harvard University und ist heute Professor für Philosophie am Amherst College in Massachusetts. Sein spezielles wissenschaftliches Interesse gilt der Wissenschafts-, Sprach- und Mathematikphilosophie sowie der Vernunft.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 23.08.2007

Das Nichts in der Schublade
Freiheit, Gott, Sprache? Fragen Sie Ihren Philosophen!
Kenner schlagen ein solches Buch im Regelfall nur mit äußerster Skepsis auf. Da scheinen wieder einmal philosophische Häppchen für geplagte Manager oder gelangweilte Laien serviert zu werden, die sich nach solchem Konsum „informiert” fühlen dürfen. Ist dies hier ein derartiges Buch?
An seinem Ende steht die einfache Frage „Warum müssen Philosophen noch die scheinbar einfachsten Fragen maßlos kompliziert machen?” Nun, sagt der Herausgeber, schon das ist keine einfache Frage, und es gebe auch keinen Grund zu der Annahme, dass es auf eine einfache Frage eine einfache Antwort gibt. Doch die hier Rede stehenden einundzwanzig amerikanischen und englischen Philosophen bringen das Kunststück fertig, mit triftigen Beispielen und unter Vermeidung jeglichen Fachjargons begreifbare Andeutungen von Antworten „auf Ihre Fragen” zu geben, nicht mehr, aber auch nicht weniger.
Nicht, wie es im deutschen Untertitel heißt, „außergewöhnliche” Fragen, werden in diesem Band aufgeworfen – unsinnige, oder Fragen ohne philosophischen Hintergrund sind aussortiert –, sondern solche, die als Dauerbrenner einer philosophia perennis gelten und in sublimierter oder reflektierterer Gestalt die heutigen Philosophen umtreiben.
Aber, regt sich sofort die Frage, bedeutet das schon Fortschritt? Werden nicht dieselben Probleme bloß endlos wiedergekäut? Und gibt es nicht stets so viele Philosophien wie es Philosophen gibt?
Was den Royal Flush schlägt
Wir sind uns nie einig, lautet eine Antwort, „weil wir uns gar nicht einig sein sollen”. Gegenseitige Kritik sei der Garant zur Verbesserung von Theorien, und Verbesserung meint Fortschritt, der überdies darin bestehe, dass etliche Theorien, „endgültig aufgegeben worden sind.”
Gleich zu Beginn, wo es um den Begriff der Existenz oder des Daseins geht, taucht die Frage auf, ob es auch so etwas wie das Nichts gibt. Wenn nichts in einer Schublade ist, existiert dann das Nichts irgendwie darin? Wenn ja, „teilt es dann Zeit und Raum mit den Dingen, die nicht Nichts sind?” In der Antwort heißt es unter anderem: Nicht jedes Nomen einer Sprache bezieht sich auf etwas. Sonst wäre aus einem Satz „Nichts schlägt einen Royal Flush” zu folgern, „dass eben doch etwas einen Royal Flush schlägt, nämlich Nichts.”
Solch lapidare, Heideggerianer würden sagen banale Beispiele, machen zuweilen klarer, wo die Verwirrungen der Sprache liegen als der viele akademische Lärm um Nichts.
Fragen und Antworten betreffen Begriffe und Themen wie Existenz, Wissen, Gerechtigkeit, Abtreibung, Glück, Kinder, Freiheit, Sprache, Gehirn, Sex, Religion. Beim Begriff Gottes stellt sich unvermeidlich die abstruse Frage nach seiner Allmacht, ob er etwa einen Stein erschaffen könnte, der so schwer ist, dass er selbst ihn nicht hochzuheben vermag – ein altehrwürdiges scholastisches Puzzle, dem hier mit dem Einwand begegnet wird, dass es einfach keinen Stein geben kann, der gleichzeitig schwer und leicht ist; oder aber, dass Gott erhaben über die Gesetze der Logik ist.
Das Kunterbunt der Fragen und Antworten ist der Übersicht halber unter die beliebte Einteilung Kants subsumiert: Was kann ich wissen? Was kann ich tun? Was darf ich hoffen? Was ist der Mensch?
Was in diesem Band zu lesen ist, ist indes nur eine winzige Auswahl aus einem weit offenen Frage-und-Antwort-Spiel, das man auf der Website www.askphilosophers.org oder www.askphilosophers.com findet.
Man wird freilich bei diesem löblichen Unternehmen den Verdacht nicht los, dass dabei Philosophie im weitesten Sinne zur kurzweiligen Knobelei degeneriert, dass man sich ohne Rücksicht auf den historischen Kontext nach Gusto mal dies, mal jenes herauspickt („Hab’ da mal so ne Frage: Wenn ich all die früheren Philosophen lesen sollte, verdrängt das meine eigenen Gedanken? Können Sie mir helfen?”), und dass es weniger zum Selbstdenken führt, als zum Denkenlassen verführt. Aber wer weiß? WILLY HOCHKEPPEL
ALEXANDER GEORGE (Hrsg.): Was ist das Gegenteil von einem Löwen? Philosophen von heute beantworten außergewöhnliche Fragen. Aus dem Amerikanischen von Martin Bauer. Heyne Verlag, München 2007. 272 Seiten, 14,95 Euro.
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Der Sammelband, in dem 21 amerikanische und britische Philosophen Grundfragen zu beantworten suchen, will weder Scheinbildung im Schnelldurchlauf bieten noch "außergewöhnliche" Probleme behandeln, stellt Willy Hochkeppel zufrieden fest. Die Autoren bemühen sich vielmehr darum, in verständlichen Worten und bewundernswert konkret Antworten auf Fragen nach Gott, Existenz, Glück oder Abtreibung und anderes zu finden, erklärt der Rezensent eingenommen, der es ganz legitim findet, wenn die Philosophen auch sich widersprechende Standpunkte für die gleichen Fragen einnehmen.

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