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Bei der Vorlesung des Papstes in Regensburg löste ein zur Illustration herangezogenes Zitat zum Thema Glaube, Vernunft und Gewalt Proteste und Gewalttaten in der islamischen Welt aus. Hier ist die Rede im Ganzen dokumentiert und vom Papst selber mit Anmerkungen ausgestattet. Drei Beiträge hochkarätiger Autoren setzen sich mit der Vorlesung auseinander und beleuchten Hintergründe: Was ist aus der Sicht der Wissenschaft zur Verhältnisbestimmung von Glauben und Vernunft zu sagen? Und im Hinblick auf die Reaktionen: Wie unterscheiden sich christliches und islamisches Gottesbild? Was heißt das für den Dialog der Religionen?…mehr

Produktbeschreibung
Bei der Vorlesung des Papstes in Regensburg löste ein zur Illustration herangezogenes Zitat zum Thema Glaube, Vernunft und Gewalt Proteste und Gewalttaten in der islamischen Welt aus. Hier ist die Rede im Ganzen dokumentiert und vom Papst selber mit Anmerkungen ausgestattet. Drei Beiträge hochkarätiger Autoren setzen sich mit der Vorlesung auseinander und beleuchten Hintergründe: Was ist aus der Sicht der Wissenschaft zur Verhältnisbestimmung von Glauben und Vernunft zu sagen? Und im Hinblick auf die Reaktionen: Wie unterscheiden sich christliches und islamisches Gottesbild? Was heißt das für den Dialog der Religionen?
Autorenporträt
Joseph Ratzinger wurde 1927 in Marktl am Inn geboren. Er war Professor für systematische Theologie in Freising, Bonn, Münster, Tübingen und Regensburg und jüngster theologischer Berater auf des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962-65). 1977 wurde er Erzbischof von München und Freising. 1981 ernannte ihn Papst Johannes Paul II. zum Präfekten der Glaubenskongregation. Am 19. April 2005 wurde er als erster Deutscher seit 482 Jahren auf den Heiligen Stuhl gewählt.
Am 28.2.2013 trat Benedikt XVI. vom Amt des Papstes zurück.

Gesine Schwan, geboren 1943 in Berlin, Professorin für Politische Philosophie, ist Mitglied der Grundwerte-Kommission der SPD. Bis 2008 war sie Präsidentin der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt/Oder. Sie ist Koordinatorin der Bundesregierung für die deutsch-polnischen Beziehungen.

Dr. theol. Adel Theodor Khoury, geb. 1930, war bis 1993 Professor für Religionswissenschaft und Leiter des Seminars für Allgemeine Religionswissenschaften der Katholisch-Theologischen Fakultät der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster.

Karl Lehmann, geb. 1936 in Sigmaringen, Dr. phil., Dr. theol., 1968 bis 1983 Theologieprofessor in Mainz und Freiburg, seit 1983 Bischof von Mainz, 1987 bis 2008 Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz, seit 2001 Kardinal.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 06.12.2006

Eine Wissenschaft, die sich für das Ganze zuständig weiß
Das besondere Nikolausgeschenk: An diesem Mittwoch erscheint die autorisierte und kommentierte Fassung der Regensburger Vorlesung des Papstes
Die Regensburger Gastvorlesung Papst Benedikts XVI. liegt nun in dreierlei Gestalt vor. Der originalen Rede, die man im Internet hören kann, folgte eine erste vom Apostolischen Stuhl verantwortete Druckfassung, in der ausdrücklich betont wurde, der Heilige Vater behalte es sich vor, „diesen Text später mit Anmerkungen versehen zu veröffentlichen. Die vorliegende Fassung ist also als vorläufig zu betrachten.” An diesem Mittwoch erscheint nun die endgültige, „vollständige Ausgabe”, verbunden mit der kurzen Begrüßungsansprache des Regensburger Rektors Alf Zimmer und apologetischen Kommentaren der Politikwissenschaftlerin Gesine Schwan, des Religionswissenschaftlers Adel Theodor Koury und von Karl Kardinal Lehmann. Die Rede selbst ist in der jetzt als Papstwort autorisierten Fassung an genau 30 Stellen verändert; neu sind zudem 13 Fußnoten, in denen neben Literaturnachweisen auch Selbstdeutungen mitgeteilt werden, wie es der Redner denn eigentlich gemeint habe. Statt einer Hermeneutik des Verdachts kann endlich faires, differenzierendes Verstehen beginnen.
In der Regensburger Universität, der für ihn wichtigsten Station seines Professorenlebens, hatte Benedikt XVI. noch einmal über sein wissenschaftliches Zentralthema, das Verhältnis von Glaube und Vernunft, reden und zugleich den Ort akademischer Theologie in der modernen Forschungsuniversität markieren wollen. Gerade die nun hinzugefügten Anmerkungen machen deutlich, dass der Redner weniger als Papst auftreten denn als Systematischer Theologe sein individuelles theologisches Programm bündeln wollte. Der Autor schlägt selbst den Bogen zur Bonner Antrittsvorlesung von 1959: „Der Gott des Glaubens und der Gott der Philosophen. Ein Beitrag zum Problem der theologia naturalis”. Auch zitiert er sein als Präfekt der Glaubenskongregation geschriebenes Buch „Der Geist der Liturgie” und betont die Kontinuität zur erstmals 1968 erschienenen „Einführung in das Christentum”. Nicht ohne Anflüge von Intellektuelleneitelkeit teilt Benedikt zum wohl populärsten Ratzinger-Buch mit: „Ich denke, dass das dort Gesagte trotz der weitergegangenen Diskussion nach wie vor sachgemäß ist”. Muss selbst ein Papst noch für seine Bücher werben?
Der Heilige Vater will sichtlich akademische Kompetenz demonstrieren. Den fiktionalen Dialog des byzantinischen Kaisers Manuel II. Palaeologos mit einem „gebildeten Perser” hatte er in Regensburg nach einer philologisch nicht unumstrittenen Teiledition des mit ihm seit Münsteraner Tagen verbundenen Islamforschers Adel Theodor Khoury zitiert. Nun werden auch zwei neuere Editionen genannt. Zur berühmten Sure 2, 256 – „Kein Zwang in Glaubenssachen” – hatte der Redner erklärt, dass „die Kenner sagen”, sie sei „eine der frühen Suren aus der Zeit, in der Mohammed selbst noch machtlos und bedroht war”. Nun ist es „wohl eine der frühen Suren”, und dies sagt nur noch „ein Teil der Kenner”. Die Fähigkeit zu subtiler Abschwächung des ursprünglich Gesagten bekunden noch diverse andere kleinere Texteingriffe. Für den Redner hatte Palaeologos seine Kritik, der Islam biete „nur Schlechtes und Inhumanes” und wolle den Prophetenglauben „durch das Schwert” verbreiten, „in erstaunlich schroffer, uns überraschend schroffer Form” geäußert. In der definitiven Druckfassung spricht der Papst nun von „uns unannehmbar schroffer Form”. Auch betont er in einer eigenen Anmerkung, dass er sich Palaeologos’ Fundamentalkritik des Islam nicht zu eigen mache, sondern seine Hörer „einzig . . . auf den wesentlichen Zusammenhang zwischen Glauben und Vernunft hinzuführen” gedachte. Noch immer liest man freilich, dass der Kaiser in seiner Mohammed-Kritik „zugeschlagen hat”. Man mag darüber streiten, ob Gelehrte so reden sollten; Kampfmetaphern dürften wenig hilfreich sein, zum theologisch äußerst anspruchsvollen Thema von Glaube und Vernunft „hinzuführen”.
Gewalttätige Proteste von Muslimen und der besonnene „offene Brief” prominenter Imame, Muftis und Religionsgelehrter haben in der deutschen Öffentlichkeit den Eindruck verstärkt, es sei in Regensburg vor allem um eine Positionsbestimmung der Papstkirche gegenüber einem in Teilen auch gewalttätigen Islam gegangen. Benedikt selbst konzentriert sich auf die Verhältnisbestimmung von „Glaube und Vernunft”. Vier aktuellen theologischen Diskursen gilt die besondere Aufmerksamkeit des Systematikers auf dem Petrusstuhl: wahres Wesen Gottes, wahres Konzept der Theologie, wahrer Begriff der Vernunft, wahre Sozialgestalt des Christentums. Es geht, prononciert gesagt, sehr viel mehr um Gottesbild und falsche Religion, Wissenschaft und deutsche Universität, Europa und das Christentum sowie Inkulturation und neue Formen des Christentums als um den Islam. Der Regensburger Redner formuliert hier jeweils prägnante, harte Abgrenzungen, mit klar erkennbaren kultur- und religionspolitischen Intentionen. Mit faszinierender gedanklicher Konsequenz steuert er auf seinen Zielpunkt zu: Das Christentum sei essentiell an griechisches Vernunftdenken, an hellenistische Metaphysik gebunden, und deshalb seien viele neue außereuropäische Entwicklungsformen des Christentums kirchlich unausweichlich illegitim.
Dem Islam unterstellt der Papst, wenig überzeugend, Gott rein als abstrakt transzendenten Willen aufzufassen. Gegenüber diesem „Willkürgott” müsse der wahre Gott, der dreieinige Gott der Christen, als liebendes Vernunftwesen gedacht werden, ganz im Sinne des Prologs zum Johannesevangelium, der „das abschließende Wort des biblischen Gottesbegriffs” biete: Am Anfang war die Vernunft. Die notwendige, wesensmäßige Bindung des christlichen Glaubens an den Logos-Gott erläutert Benedikt näher mit Begriffen der klassischen Analogielehre, dass es zwischen Gottes ewigem Schöpfergeist und unserer geschaffenen Vernunft Ähnlichkeiten gebe, die uns Gott zu erkennen erlaubten.
Schon bei einzelnen Theologen im alteuropäischen Spätmittelalter sah Ratzinger und sieht der Papst allerdings genau jenes voluntaristische Gottesbild vertreten, das er dem Islam zuschreibt. Vor allem bei Duns Scotus lokalisiert er den Ursprung einer „Enthellenisierung” des Christentums, die er dann in der Reformation, der Philosophie Kants und den liberalprotestantischen Theologien seit der Aufklärung vertreten sieht. Es ist kein Zufall, dass er gerade hier, in der kritischen Absage an den kulturprotestantischen Kirchenhistoriker Adolf von Harnack, auf seine Bonner Antrittsvorlesung zurückkommt. Er führt nur den Kampf fort, den er schon 1959 gegen die Harnacks Deutungslinien folgenden Fachkollegen in der deutschsprachigen römisch-katholischen Universitätstheologie eröffnet hatte. Wer das Christentum von den griechischen Denkformen der altkirchlichen Lehrbildung zu lösen versucht, gibt für Ratzinger Essentielles, Wesensnotwendiges preis und hat nach Benedikts Papalsicht schlicht keinen Anspruch darauf, sich Christ nennen zu dürfen.
Nur konsequent ist es dann, alle Konzepte der Theologie als historischer Kulturwissenschaft des Christentums abzulehnen. Ausdrücklich verwirft der Papstautor einen theologischen Historismus, der die Wissenschaftlichkeit der Theologie an streng geschichtliches Denken rückbinden, ihre Existenzberechtigung innerhalb der Universität kulturwissenschaftlich begründen will. Ratzinger setzt auf eine metaphysische Theologie, die angesichts des grassierenden Spezialistentums in den einzelnen Disziplinen ein „inklusives”, „umfassendes”, „weites” Verständnis der „Vernunft” einklagt, eine theologia perennis, die sich für „das Ganze” zuständig weiß und gegen jeglichen methodologischen Atheismus eine konstitutive Gottbezogenheit aller wissenschaftlichen Wahrheitssuche betont. Akademische Theologie, so der Papst, müsse gegen spezifisch moderne Selbstbegrenzungen der Vernunft darauf insistieren, dass Gott, Religion und Ethos nicht aus dem wissenschaftlichen Diskurs ausgeschlossen werden dürften. Sie soll gemeinsam mit der Philosophie in den Institutionen der Wissenschaft „das Hören auf die großen Erfahrungen und Einsichten der religiösen Traditionen der Menschheit, besonders aber des christlichen Glaubens” sichern. Benedikt erhebt den steilen Anspruch, dass „eine dem biblischen Glauben verpflichtete Theologie” über Vernunft und Wahrheit einfach mehr zu sagen wisse als andere Wissenschaften.
Der metaphysische Theologiebegriff des Papstes ist eng verknüpft mit einer Fundamentalkritik sowohl aller kritizistischen Vernunftkonzepte als auch einer rein positivistischen, aufs isolierte Einzelne und technische Verfügungsmacht konzentrierten Wissenschaftspraxis. Zwar verzichtet der Regensburger Redner auf seine Lieblingsformel „Diktatur des Relativismus”. Aber er lastet sehr pauschal „dem Westen” – gehört der Bischof von Rom nicht dazu? – eine pathologische Verengung des Vernunftverständnisses an, die ungewollt nur krankhafte Perversionen des Religiösen fördere. Auch hier argumentiert Benedikt XVI. faszinierend konsequent. Wo Europa seine normative religiöse Grundlage, die „Synthese” von Jerusalem, Athen und Rom, preisgebe, „säkularistisch” werde, provoziere es nur jene harten, bei einzelnen gewaltförmigen Glaubensreaktionen, unter denen es leide. Implizit steckt in seiner Kritik „des Westens” ein massiver Machtanspruch. Nur „die Kirche” weiß um die „bleibende Grundlage dessen, was man mit Recht Europa nennen kann”.
Biographische Erinnerung und philosophisch-theologische Reflexion dienen in der Regensburger Rede einem prägnanten religionspolitischen Interesse. Dies zeigen gerade die kritischen Passagen zur „Enthellenisierung des Christentums”. „Enthellenisierung” wirkt wie ein Stichwort aus theologischen Spezialistendebatten, in denen es nur um tote Vergangenheit, lebensfern Abgehobenes geht. Für den Papst ist „Enthellenisierung” jedoch ein zentraler Begriff zur Analyse der gegenwärtigen religionskulturellen Lage des globalen Christentums. Er spricht von einer „dritten Enthellenisierungswelle, die derzeit umgeht”: „Angesichts der Begegnung mit der Vielheit der Kulturen sagt man heute gern, die Synthese mit dem Griechentum, die sich in der alten Kirche vollzogen habe, sei eine erste Inkulturation des Christlichen gewesen, auf die man die anderen nicht festlegen dürfe. Ihr Recht müsse es sein, hinter diese Inkulturation zurückzugehen auf die einfache Botschaft des Neuen Testaments, um sie in ihren Räumen jeweils neu zu inkulturieren. Diese These ist nicht einfach falsch, aber doch vergröbert und ungenau.”
Diese Passage markiert die religionspolitische Zielsetzung der Rede ungleich prägnanter als das umstrittene Palaeologos-Zitat. Für Benedikt XVI. sind die lehrhaften „Grundentscheidungen” der Alten Kirche unaufgebbar, dem Glauben wesentlich. Nur wer der europäischen Kultursynthese von biblischer Überlieferung und griechischem Geist folge, sei wahrhaft Christ. Den boomenden neuen Christentümern der südlichen Hemisphäre bestreitet der Papst damit jede christliche Legitimität. Indem er „die Reformation” als erste Enthellenisierungswelle deutet, formuliert er eine radikal antiprotestantische religionspolitische Agenda. Seine Kritik gilt insbesondere den protestantischen Pfingstkirchen, zu denen in den letzten Jahren allein in Lateinamerika mehrere Millionen Katholiken konvertiert sind.
Kein vernünftiger Deutscher kann ein Interesse an neuen innerchristlichen Konfessionskonflikten und Kulturkämpfen haben. Aber gebotener intellektueller Respekt gegenüber dem Regensburger Redner zwingt dazu, seine implizite Botschaft ernst zu nehmen: Der Bischof von Rom spricht rund 400 Millionen Menschen, die sich als Christen bekennen, wahre – weil dem griechischen Geist verpflichtete – Christlichkeit ab.
Der Systematische Theologe Ratzinger war ebenso wie der Präfekt der Glaubenskongregation ein Denker kluger Zuspitzung. Auch die nun endgültige Edition seiner Regensburger Programmrede demonstriert bewundernswerte Stringenz. Die Kommentatoren hingegen erzählen nur weitschweifig nach, was der Papstautor selbst sehr viel prägnanter formuliert hat. Das mag auch damit zusammenhängen, dass ihnen sein konfessionspolitischer Wagemut fehlt. Gerade weil er aus Deutschland kommt, weiß er, dass das, was in Deutschland Ökumene heißt, bloß ein nationales, germanisches Problem ist. Allein in Deutschland sind Katholizismus und Protestantismus mit je einem Drittel der Bevölkerung gleich starke Konfessionen. Warum sollte dies einen Papst noch interessieren, der seine Bündnispartner nun einmal in den orthodoxen Christentümern sucht?
FRIEDRICH WILHELM GRAF
BENEDIKT XVI.: Glaube und Vernunft. Die Regensburger Vorlesung. Kommentiert von Gesine Schwan, Adel Theodor Khoury und Karl Kardinal Lehmann. Herder Verlag, Freiburg 2006. 144 Seiten, 12 Euro.
Die zitierte Kritik am Islam sollte, sagt eine Fußnote, nur zum Thema Glaube und Vernunft „hinführen”
Jerusalem, Athen, Rom: Nur wer Europas Kultursynthese folgt, sagt der Papst, ist wahrhaft Christ
Benedikt formuliert eine radikal antiprotestantische religionspolitische Agenda
Im heute türkischen Kleinasien, das Papst Benedikt XVI. gerade besucht hat, wirkte der heilige Nikolaus im 4. Jahrhundert als Bischof von Myra. Er ist in der Ostkirche, der der Papst sich annähert, einer der am meisten verehrten Heiligen – ein Repräsentant des altkirchlichen, griechischen Geistes, den Benedikt in Regensburg als Essenz des Christentums bestimmte. Um 1550 malte ihn Tintoretto als Heiligen von Bari, wohin im 11. Jahrhundert seine Gebeine als Reliquien gebracht wurden. Die drei goldenen Kugeln spielen auf eine Bescherung an, mit der Nikolaus einen Vater abgehalten haben soll, seine drei Töchter zur Prostitution zu verkaufen. Das Bild hängt im Kunsthistorischen Museum im Wien.
Foto: AKG
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Etwas merkwürdig kommt dem Rezensenten diese Korrektur des quasi himmlischen Wortes schon vor. Ob das Zurechtrücken Kaiser Manuels II. zur Integrationsfigur des christlich-islamischen Dialogs gelingt? Christian Geyer hat so seine Zweifel. Das Umbiegen des folgenreichen Zitats in der Regensburger Rede Benedikts XVI. zum "Akt sprachlicher Gewalt" jedenfalls scheint Geyer schmunzeln zu lassen. Er hofft nun, dass die erklärenden Fußnoten, die ausdrückliche Ablehnung der von Manuel gewählten "schroffen" Form und der zusätzlich eingebrachte Hinweis darauf, dass der Islam nicht das Thema der Rede sei, genügen, um die problematische Stelle zu entschärfen.

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