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Anton Stövers Ehe ist zerbrochen, seine Affären sind vorbei, als Wissenschaftler ist er in der Sackgasse. Er will in Rom über Antonio Gramsci, die prägende Gestalt des italienischen Kommunismus, forschen. Dort begegnet er einer jungen Frau, in die er sich obsessiv verliebt. Währenddessen beschäftigt er sich weiter mit der Vergangenheit: Der gebrechliche, fieberkranke Gramsci erholt sich in einem sowjetischen Sanatorium. Er soll Italien vor der Machtübernahme durch Mussolini bewahren, doch stattdessen verliebt er sich in eine russische Genossin. Nora Bossong erzählt mit feinem Sinn für das…mehr

Produktbeschreibung
Anton Stövers Ehe ist zerbrochen, seine Affären sind vorbei, als Wissenschaftler ist er in der Sackgasse. Er will in Rom über Antonio Gramsci, die prägende Gestalt des italienischen Kommunismus, forschen. Dort begegnet er einer jungen Frau, in die er sich obsessiv verliebt. Währenddessen beschäftigt er sich weiter mit der Vergangenheit: Der gebrechliche, fieberkranke Gramsci erholt sich in einem sowjetischen Sanatorium. Er soll Italien vor der Machtübernahme durch Mussolini bewahren, doch stattdessen verliebt er sich in eine russische Genossin. Nora Bossong erzählt mit feinem Sinn für das Absurde vom Konflikt zwischen den großen Gefühlen für einen Menschen und dem Kampf für eine große Sache.
Autorenporträt
Nora Bossong, 1982 in Bremen geboren, studierte in Berlin, Leipzig und Rom Philosophie und Komparatistik. Im Hanser Verlag erschienen Sommer vor den Mauern (Gedichte, 2011), Gesellschaft mit beschränkter Haftung (Roman, 2012), Schnelle Nummer (Hanser Box, 2014), 36,9 Grad (Roman, 2015) und Rotlicht (2017). Nora Bossong wurde unter anderem mit dem Peter-Huchel-Preis, dem Kunstpreis Berlin, dem Roswitha-Preis und dem Thomas-Mann-Preis ausgezeichnet.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 29.09.2015

Welche Opfer verlangt die Weltrettung?
Nora Bossongs kluger Roman "36,9°" über den marxistischen Philosophen Antonio Gramsci illustriert die Konflikte zwischen Liebe, Klassenkampf und utopischem Denken

"Jetzt, nachdem ich ein Leben lang neben Gramsci hergetrottet war, er mich verdeckt hatte, getreten, in die kleine Form gezwungen, jetzt war es an ihm, dass er mir einmal, ein einziges Mal zumindest beistand": Dieser Herzenswunsch des Gramsci-Forschers Anton Stöver, des zweiten Helden in Nora Bossongs neuem Roman, ihrem vierten, wird nicht in Erfüllung gehen. Denn Antonio Gramsci, der legendäre Chefideologe der Kommunistischen Partei Italiens, den Mussolini von allen seinen politischen Gegnern am meisten fürchtete und den er im November 1926 als Parlamentsabgeordneten verhaften und zehn Jahre im Gefängnis dahinsiechen ließ, konnte sich selbst nicht helfen. Kurz zuvor hatte sich das erste Mal eine Frau in ihn verliebt, was ihn fassungslos glücklich machte, denn er hielt sich für abstoßend hässlich. Sein Glück war kurz, ihm folgte das kleine Glück auf der Gefängnisinsel Ustica, wo seine Mitgefangenen für ihn kochen, dann bleibt, in Turi im Gefängnis, nur noch die Freude an der Theoriearbeit.

So ernsthaft und streng mit sich selbst Gramsci war, so flatterhaft und eitel ist Stöver: ein qualvoll mittelmäßiger Mensch, der sich notorisch überschätzt. In diesem reizvollen, vom Tragischen ins Komische changierenden Kontrast liegt der momentweise auch bittere Humor des Romans - wobei leider nicht alle Stöver-Szenen gelungen sind. So nah dessen heimische Ehestreitigkeiten oft an der Kolportage entlangschrammen, so überzeugend und eindringlich sind dagegen alle Gramsci-Szenen des Romans.

"36,9°", so der Titel, bezeichnet die menschliche Normaltemperatur, nur ein Zehntelgrad vom Fieber entfernt. Und diese prekäre Temperatur, die Gramsci Anfang der dreißiger Jahre notiert, ist gleichzeitig die Betriebstemperatur dieses verstörenden, elegant gebauten und in einer kunstvoll kühlen Sprache erzählten Buchs. Sie habe Gramsci, dem Intellektuellen, der sich vor allen Emotionen fürchtete, bis in den Diktion hinein nahekommen wollen, erklärte die Autorin bei der Buchpremiere im Literarischen Colloquium in Berlin, deshalb habe sie alles nur Greifbare von ihm und über ihn gelesen. Die Gefängnishefte natürlich, vor allem aber den qualvollen Briefwechsel mit seiner depressiven Frau Julia in Moskau und die theoretisch-leidenschaftlichen Briefe an deren Schwester Tatjana, die ihn oft im Gefängnis besuchte. Dem Leser kommt dieser schillernde, innerlich tief zerrissene, verkrüppelte Mensch sehr nahe, der mit der eigenen Sinnlichkeit kämpft und noch über den Tod hinaus ein Spielball der Politik bleibt - Stalin misstraute Gramsci, dem eigensinnig-charismatischen Dissidenten im Exekutivkomitee der Kommunistischen Internationalen, zutiefst.

Weit ausgreifende Themen und Stoffe prägen das umfangreiche Werk der 1982 in Bremen geborenen Nora Bossong, die parallel Lyrik, Prosa und Essays schreibt und für ihren Gedichtband "Sommer vor den Mauern" (2011) mit dem Peter-Huchel-Preis ausgezeichnet wurde. Sie hat in Berlin und Rom Komparatistik und Philosophie studiert und anschließend am Leipziger Literaturinstitut - dem sie heute eher kritisch gegenübersteht. Die Frage, warum Antonio Gramsci sie interessiert, beantwortet sich nur zum Teil aus ihrem Studienort Rom. Zwar ist Gramsci dort bis heute präsent, wird sogar in Schulen gelesen. Doch sie hat auch eine persönliche Verbindung zu dem sozialistischen Libertin, der in ihrer Familie als Held und Hoffnungsgestalt galt. Schon als Kind stand sie an Gramscis Grab in Rom, und sie beneidet ihre Eltern bis heute um diesen Glauben an eine Utopie.

Das politische Genie Gramsci ist das leuchtende erzählerische Zentrum ihres Romans. Seinem politisch-philosophischen Hauptwerk, den neunundzwanzig (bekannten) Heften mit Aufzeichnungen und vier mit Übersetzungen, gebührt ein Platz neben Walter Benjamins "Passagenwerk" und Peter Weiss' "Notizbüchern". Möglicherweise, so Bossongs These, die von Gramsci-Forschern vertreten wird, haben Moskauer Archivare ein Heft verschwinden lassen. Könnte es eine vernichtende Stalin-Kritik enthalten, die 1937, als die Hefte nach Gramscis Tod in Moskau ankamen, seine dort lebende Familie gefährdet hätte? Oder das genaue Gegenteil, das die Partei nach der Entstalinisierung auslöschen wollte?

Wahrscheinlich hat die Autorin dem Gramsci-Kind wider Willen Stöver, der zur Einschulung 1967 eine italienische Auswahl von dessen Schriften geschenkt bekam, einige autobiographische Details geliehen. Die Lebensschuld seiner Mutter, einer Polit-Hetäre, die ihr Kind vernachlässigte um der Rettung der Menschheit willen, bildet als bitterböse Provinzposse einen zentralen Gedankenkonflikt Gramscis ab: "Ich habe früher einmal die Frage gestellt, wie es möglich sein kann, eine Masse von Menschen zu lieben, für den, der nie einen einzigen Menschen geliebt hat."

Bei seinen Recherchen im wunderbar mumienhaft geschilderten Istituto Gramsci in Rom, der heutigen Erzählebene des Romans, betrachtet Stöver ratlos den buckligen, kranken, an der Liebe gescheiterten Philosophen, vergisst das geheimnisvolle Heft und versinkt in einem erotischen Traum von der vollkommenen Frau - die er in Gramscis Vertrauter Tatjana findet: seiner aufopferungsvollen, eifersüchtigen Schwägerin und einzigen Gesprächspartnerin. Er beschimpft und quält sie und hätte doch ohne sie nicht schreiben können. Die Szenen seines täglichen Schreibkampfes in der Zelle gehören zu den anrührendsten des Buches.

Ein Wissenschafts- und Politkrimi, zwei tragische, über ein halbes Jahrhundert hinweg verschlungene Liebesgeschichten und das eindringliche, präzise Porträt eines Philosophen, dessen Konzept einer für alles Fremde offenen Zivilgesellschaft bestürzend aktuell ist: Gramsci, der mögliche Hoffnungsträger der heutigen europäischen Linken, dessen Schriften erst 1991 in einer verlässlichen Ausgabe auf Deutsch erschienen, ist hier neu zu entdecken.

NICOLE HENNEBERG

Nora Bossong: "36,9°".

Roman.

Hanser Verlag, München 2015. 318 S., geb., 19,90 [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

Am besten, meint Rainer Moritz, man überblättert großzügig die in der Gegenwart angesiedelte Handlungsebene um einen mediokren, unsympathischen Akademiker und konzentriert sich in Nora Bossongs Roman "36,9 Grad" ganz auf den historischen Teil um den italienischen Politiker und Philosophen Antonio Gramsci. Der "Widerstreit zwischen intellektueller und privater Ebene", zwischen politischem Schaffen, theoretischem Schreiben und privatem Leiden - vor allem an der Liebe - reicht für einen gelungenen Roman vollkommen aus, versichert der Rezensent und freut sich, wie anschaulich es der Autorin gelingt, die bewegte Zeit der Zwanziger- und Dreißigerjahre aufleben zu lassen, ohne dabei "in einen dozierenden Ton zu verfallen".

© Perlentaucher Medien GmbH

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 09.10.2015

Auf den Schultern von Winzlingen
Ansteigende Fieberkurve: Nora Bossong erzählt in ihrem neuen Roman „36,9°“ das Leben des
revolutionären Philosophen Antonio Gramsci als Körper- und Seelenschicksal
VON CHRISTOPH SCHRÖDER
Bäuchlings und zitternd liegt Antonio Gramsci auf dem Sanatoriumsbett in der Heilanstalt Silberwald in der Nähe von Moskau. Soeben hat er, der politische Philosoph und kommunistische Vordenker, eine Bekanntschaft gemacht, die ihn zutiefst erschüttert. Weglaufen will er, so schnell er kann, nur kann er nicht schnell; er ahnt, dass da etwas in ihm wächst, das nicht intellektuell beherrschbar ist: „Das also war Julia. Genossin Julia. Das war der Schock darüber, wie lange du nicht begriffen hast, worum es in Wahrheit geht.“ Doch worum geht es?
  Antonio Gramsci ist eine Legende, eine Märtyrergestalt, und wird von Nora Bossong auch als eine solche inszeniert. Gramsci, 1891 als Sohn eines Beamten auf Sardinien geboren, Mitbegründer der Kommunistischen Partei Italiens, wurde im November 1926 nach dem Attentat auf Mussolini trotz seiner Immunität als Abgeordneter des Parlaments verhaftet und zu einer Freiheitsstrafe von zwanzig Jahren verurteilt. Im April 1937 starb der mittlerweile begnadigte und schwerkranke Gramsci im Alter von 46 Jahren in einer Klinik in Rom.
  Was Nora Bossong an dieser Figur interessiert, ist nicht in erster Linie ihr Denken, das Wirken Gramscis als politischer Intellektueller, der den Begriff der „kulturellen Hegemonie“ erfand und entwickelte. Nein, es geht um das Fühlen und um das Leiden in jeder Hinsicht: Bossong erzählt Weltgeschichte als Körper- und Seelenschicksal; sie schiebt das historische Panorama auf Minimalgröße zusammen und zoomt sich in chronologisch ungeordneten Einzelszenen so nah an ihren Protagonisten heran, dass dessen emotionale Erschütterungen und physische Defizite zu weltgeschichtlich bedeutenden Prozessen im Kontext der ideologisch aufgeladenen, von Faschismus und Kommunismus geprägten Epoche werden.
  Der Kommunismus, so heißt es einmal, ruhe auf den Schultern von Winzlingen, Lenin: 1,64 Meter groß; Stalin gerade einmal einen Zentimeter größer. Und eben Antonio Gramsci, der noch nicht einmal die 1,50 Meter erreichte. Ein entstellter Mann mit gleich zwei Buckeln. Angeblich habe ein Kindermädchen ihn im Alter von drei Jahren fallen gelassen; das ist eine mögliche Erklärung für das Ausbleiben des Wachstums, doch schon früh litt Gramsci an einer unheilbaren Form der Knochentuberkulose. Als Kind steckte man ihn in ein Korsett und hängte ihn in seinem Elternhaus an einem Balken auf, hoch über den Köpfen der Familie.
  In Silberwald lernt Gramsci drei Schwestern kennen, die sein Leben zukünftig wenn nicht bestimmen, so doch strukturieren werden: Eugenia, Tanja und Julia Schucht. Julia, in Genf geborene Tochter eines aus Skandinavien stammenden und nach Sibirien verbannten Zarengegners, ist die schönste der drei Frauen. Mit ihr zeugt Gramsci zwei Söhne; der zweite kommt erst auf die Welt, als Gramsci bereits im Gefängnis sitzt. Er wird seinen Vater nie zu Gesicht bekommen. Die Frage ist: Müssen wir all das erfahren? Oder, anders gefragt: Welchen Erkenntniswert hat es, die Medaille so radikal zu wenden und das Privatleben eines politischen Wesens in den Fokus des Erzählens zu rücken?
  Nora Bossong ist eine Autorin, die weiß, was sie tut und warum sie es tut, und „36,9°“ (die Körpertemperatur eines gesunden Menschen) ist bei genauer Betrachtung ein weniger privatistisches Buch, als man zunächst annehmen dürfte. Zwei Aspekte sind es, die in unterschiedlichen Varianten in Einzelszenen beleuchtet werden. Zum einen ist das der dem progressiven Denker Gramsci im Grunde verbotene Gedanke, dass der Mensch keinen Einfluss nehmen kann auf die Geschichte; dass der Weltlauf sich schicksalhaft vollzieht als etwas Unheimliches, Überwältigendes: „Wir dürfen nicht an einen Determinismus glauben“, denkt Gramsci. „Wenn wir die Geschichte nicht verhandeln können, werden wir zu apathischen Sklaven.“
  Und genau das ist er letztendlich – ein Sklave seines Körpers und ein Sklave seiner geradezu angstvollen Liebe zu Julia. Und auch das ist ein Gedanke, den Nora Bossong durchspielt: Ist ein Mann, der in seinen theoretischen Schriften auf die Veränderung der Verhältnisse dringt, nicht eben darum der Liebe zu den Menschen per se verpflichtet? Die Akribie, mit der Bossong ihren Gramsci als tragischen Helden inszeniert, lässt zumindest Rückschlüsse auf eine mögliche Antwort zu.
  Ein derart schwer aufgeladener historischer Stoff braucht ein Gegengewicht, um den Roman nicht ins Pathos kippen zu lassen. Dieses Gegengewicht bildet ein Mann namens Anton Stöver, Sohn einer altkommunistischen Mutter aus Bremen, benannt nach, wie könnte es anders sein, Antonio Gramsci. Stöver ist nicht nur, siehe oben, ein kleiner Mann, sondern noch dazu ein geradezu unerträglich narzisstischer Trottel. Und er ist ein Gescheiterter in jeder Hinsicht: Seine Ehe ist ebenso am Ende wie seine akademische Karriere an der Universität Göttingen.
  Stöver reist nach Rom, um das angeblich verschollene 34. und letzte jener Hefte zu finden, die Gramsci während seiner Gefängniszeit vollgeschrieben hat und in denen seine philosophischen Ideen niedergelegt sind. In Rom begegnet Stöver immer wieder in einer Art metaphysischer Vision die Gestalt einer Frau, die am Ende des Romans noch einmal den Bogen zu Gramsci schlägt. Dass Stöver gegenüber Gramsci nicht nur die schwächere, sondern auch eine Figur mit der Tendenz zum Stereotyp ist, nimmt Bossong in Kauf. Andererseits ist es durchaus bewundernswert, wie hier ein Volldepp in immer neuen und konsequenten Varianten als Volldepp vorgeführt wird. Auch das muss man erst einmal hinbekommen.
  Ist es einer Autorin also vorzuwerfen, dass sie ein historisches Vorbild, dessen Schriften die politische Theorie (der Linken wie der Neuen Rechten im Übrigen) bis heute beeinflussen, so kalkuliert reduziert und konzentriert? Sollte das Potenzial, das Antonio Gramsci innewohnt, in „36,9°“ tatsächlich im Ansatz verschenkt worden sein, dann auf literarisch elegante und unterhaltsame Art und Weise.
Nora Bossong: 36,9°. Roman. Carl Hanser Verlag, München 2015. 318 Seiten, 19,90 Euro, E-Book 15,99 Euro.
Der zweite Sohn
wird seinen Vater
nie kennenlernen
Anton Ströver, der nach Antonio
Gramsci benannt ist, ist ein
narzisstischer Volltrottel
Nora Bossong schiebt das historische Panorama auf Minimalgröße zusammen.
Foto: Patrick Seeger/dpa
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"Dass der Journalist, Politiker und Philosoph allen Widrigkeiten zum Trotz auch ein großer Liebender war, zeigt Nora Bossong auf ebenso originelle wie berührende Weise. Der Roman als Ganzes vollzieht eine sinnliche Annäherung an den überragenden Theoretiker und blendet dazu immer wieder in vollendeter personaler Erzählweise in Gramscis Kindheit und Jugend zurück." Kathrin Hillgruber, Frankfurter Rundschau, 12.01.16

"Da sage keiner mehr, dass sich die deutschsprachige Literatur allein mit ausladenden Generationensagas oder tiefschürfenden Liebesdramen befasse und die großen politischen und ideologischen Debatten scheue. ... Nora Bossong gelingt es, die theroretischen und politischen Diskussionen jener Jahrzehnte plausibel zu machen, ohne in einen dozierenden Ton zu verfallen." Rainer Moritz, Neue Zürcher Zeitung, 09.01.16

"Sie erzählt das Leben dieser kommunistischen Ikone in einer flirrend-sinnlichen, mitunter sogar fiebrig scheinenden Prosa." Oliver Pfohlmann, DerTagesspiegel, 08.11.15

"Intelligent verknüpft Schriftstellerin Nora Bossong die Geschichten zweier Männer miteinander, die zugleich getrieben und gelähmt werden von großen Gefühlen und noch größeren Idealen. Das schmückt sie mit starken Beschreibungen und einer herrlich frischen Sprache." Astrid Benölken, Süddeutsche Zeitung, 22.10.15

"Ein Wissenschafts- und Politkrimi, zwei tragische, über ein halbes Jahrhundert hinweg verschlungene Liebesgeschichten und das eindringliche, präzise Porträt eines Philosophen, dessen Konzept einer für alles Fremde offene Zivilgesellschaft bestürzend aktuell ist: Gramsci, dessen Schriften erst 1991 in einer verlässlichen Ausgabe auf Deutsch erschienen, ist hier neu zu entdecken." Nicole Henneberg, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 29.09.15

"Nora Bossong, die mit ihren 33 Jahren bereits eine so auffallend versierte Lyrikerin und Romanautorin ist, absolviert die Gegenüberstellung ihrer beiden Helden mit Leichtigkeit und Charme." Katrin Hillgruber, Bayern 2 Diwan, 12.09.15

"Ein kluger wie leidenschaftlicher Roman über den marxistischen Denker und Politiker Antonio Gramsci. ... Ein Buch, das einen ganz in seinen Bann zieht. Dessen Lektüre fasziniert, weil hier mit großer Schlagfertigkeit, ohne jeden falschen nostalgischen Ton davon erzählt wird, wie heftig der Kampf um politische Überzeugungen zu Beginn des vergangenen Jahrhunderts in Europa tobte." Simon Strauß, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 06.09.15
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