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Witzige Neufassung der Geschichte vom großen bösen Wolf: Eigentlich will sich der Wolf in der Stadt ein Mädchen schnappen, wie sein Kollege aus dem berühmten Märchen. Und die Sache lässt sich auch gut an: Er trifft ein Mädchen, und es ist sogar gut genährt. Nur denkt es leider gar nicht daran, sich auffressen zu lassen. Der Wolf hat sie wohl nicht mehr alle! Und weiß er überhaupt, wie ungesund Fleischessen ist? Nein, aber nun weiß er's. Er kann's ja mal vegetarisch versuchen, mit Gemüse und so. Wenn's nicht klappt, kann er ja immer noch ... So denkt sich das der alte Wolf. Aber da hat er die Rechnung ohne das Mädchen gemacht.…mehr

Produktbeschreibung
Witzige Neufassung der Geschichte vom großen bösen Wolf: Eigentlich will sich der Wolf in der Stadt ein Mädchen schnappen, wie sein Kollege aus dem berühmten Märchen. Und die Sache lässt sich auch gut an: Er trifft ein Mädchen, und es ist sogar gut genährt. Nur denkt es leider gar nicht daran, sich auffressen zu lassen. Der Wolf hat sie wohl nicht mehr alle! Und weiß er überhaupt, wie ungesund Fleischessen ist? Nein, aber nun weiß er's. Er kann's ja mal vegetarisch versuchen, mit Gemüse und so. Wenn's nicht klappt, kann er ja immer noch ... So denkt sich das der alte Wolf. Aber da hat er die Rechnung ohne das Mädchen gemacht.
Autorenporträt
Agnès de Lestrade liebt neben dem Schreiben das Erfinden von Gesellschaftsspielen und Liedern. Seit ihrem Debüt 2003 sind von ihr bereits über 20 Bücher in französischer Sprache erschienen.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 06.06.2008

Gezähmt?
Agnès de Lestrades „liebster Wolf der Welt”
Tiere haben eine unleugbar vitale Anziehungskraft, Kindern erscheinen sie oft als selbstverständliche Freunde trotz „vermummter Gestalt” (Goethe). So versteht auch die kleine Heldin dieser köstlich-bösen Geschichte den Wolf nicht als fürchterliches Raubtier, sondern als gesundheitlich hochgefährdeten Fleischfress-Süchtigen. Der Wolf, der nichts anderes vorhatte, als seine eintönige Waldspeisekarte mit Kaninchen und Maulwürfen gegen die Delikatessen der Stadt einzutauschen, wird von seinem potentiellen Opfer überrumpelt und domestiziert – wenigstens den Tag über. Also frisst er tatsächlich Gemüse. Nachts aber nagt der wilde Hunger am Wolf, der alle guten Vorsätze vergisst und seiner wahren Natur folgt. So sammeln sich in seinem Bauch alle jene, die er nachts frisst. Selbstverständlich droht auch dem kleinen Mädchen diese Gefahr, denn wollte der Wolf nicht deshalb in die Stadt, um ein schmackhaftes Kind zu verschlingen? Lestrades Buch – wunderbar sarkastisch gezeichnet von Constanza Bravo, daher endlich einmal keine großäugigen Tierschnucklichkeiten nach dem Baby-Schema, sondern ein hinterfotzig aussehendes und blutrünstig agierendes Wolfsungetüm, kein zur Niedlichkeit verdammtes Mädchen, sondern eine gewitzte kleine Dicke – spielt mit dem Feuer von Anarchie und Amoral. Damit ist Agnès de Lestrade kindlichem Denken und Fühlen sehr viel näher als viele ermahnenden, wohlmeinenden, Heile-Welt-vorspiegelnden Kinderbücher. Sie gewinnt sogar einen Hauch von Märchengrausamkeit zurück. Märchen sind bekanntlich nicht zimperlich. Davor mögen sich Kinder einerseits fürchten, andrerseits lockt sie das Gefährliche, Unheimliche, Dunkle tiefer in den Wald. Von Angstlust können sie daher mehr erzählen, als Erwachsene sich denken, es sei denn, sie erinnerten sich ihrer eigenen frühen Monster, die die Träume und Nächte bevölkerten.
Indem Lestrade die Geschichte sozusagen kontrapunktisch aufzieht, auf der einen Seite der Wolf mit seiner Gier nach frisch erjagtem Fleisch, auf der anderen Seite das Mädchen, das die Bestie in der Bestie einfach niederliebt, erhält das Buch eine Spannung, die über das Ende hinaus weist. Am Horizont dieses Buches taucht auch noch die Erzählung Robert Louis Stevensons Dr. Jekyll und Mr. Hyde auf, die modellhaft die furchtbare Erkenntnis formuliert, dass nicht nur der Mensch dem Menschen ein Wolf ist, sondern in jedem die Ungeheuer geheimer Triebe und Wünsche verborgen sein können, die immer auf Befreiung und Befriedigung drängen. Agnès de Lestrade und Constanza Bravo lassen ihren „liebsten Wolf der Welt” auch am Ende weiterhin Wolf sein, geben also dem Tier, was des Tieres ist. So erhalten sie ihrer Geschichte die Wahrheit vom Guten im Bösen und umgekehrt. HARALD EGGEBRECHT
AGNÈS DE LESTRADE, CONSTANZA BRAVO: Der liebste Wolf der Welt. Aus dem Französischen von Marcel Glück. Hanser Verlag 2008. 32 S., 12,90 Euro.
Illustration aus Lestrade/Bravo: Der liebste Wolf der Welt
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Harald Eggebrecht hat sich vor Freude über dieses Buch die Hände gerieben, in dem sich ein Wolf in die Stadt aufmacht, um ein süßes kleines Menschenkind zu verspeisen. Dummerweise wird die Bestie von dem Mädchen aber einfach "niedergeliebt". "Anarchie und Amoral" herrschen in diesem Buch von Agnes de Lestrade, versichert der Rezensent, keine "großäugigen Tierschnucklichkeiten". der auch die sarkastischen Zeichnungen von Constanze Bravo lobt, die ihm in den Hauptrollen eine "gewitzte kleine Dicke" und ein "hinterfotzig aussehendes" Wolfsungetüm präsentieren.

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