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Brillant, inspiriert und kenntnisreich enthüllt Calasso das göttliche Raunen, das sich hinter der besten Poesie, der schönsten Prosa verbirgt und weiht uns ein in das Geheimnis aller großen Literatur. Er führt in das Reich von Dionysos und Orpheus, von Baudelaire, Novalis, Mallarme und Hölderlin und zeigt, dass sich die Geschichte der Götter auch lesen lässt als eine verschlüsselte, großartige Geschichte der Literatur.

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Produktbeschreibung
Brillant, inspiriert und kenntnisreich enthüllt Calasso das göttliche Raunen, das sich hinter der besten Poesie, der schönsten Prosa verbirgt und weiht uns ein in das Geheimnis aller großen Literatur. Er führt in das Reich von Dionysos und Orpheus, von Baudelaire, Novalis, Mallarme und Hölderlin und zeigt, dass sich die Geschichte der Götter auch lesen lässt als eine verschlüsselte, großartige Geschichte der Literatur.
Autorenporträt
Roberto Calasso, 1941 geboren, studierte englische Literatur in Rom und arbeitet seitdem als Schriftsteller, Verleger und Publizist. Mit "Die Hochzeit von Kadmos und Harmonia" gelang ihm ein internationaler Erfolg. Das Buch wurde in zahlreiche Sprachen übersetzt.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension

Dieter Borchmeyer hat den Essay von Roberto Calasso durchaus mit Genuss gelesen, obwohl Calassos "Plädoyer" für die Rückkehr der Götter in einer von ihm propagierten "absoluten Literatur" für die hiesige Leser nicht unbedingt neu sei. Aber ihm gefällt die "Unbekümmertheit", mit der der italienische Autor selbst die Argumentationen Heideggers aufgreift, ohne "ängstlich nach rechts und links" zu schauen und ohne auf eine durch die Geschichte hinlänglich als fatal entlarvte "Volks-Bewegung" zu rekurrieren. Calasso interessiert sich weder besonders für mythische Spuren in der modernen "Erfahrungswelt" noch kann er dem psychoanalytischen Umgang mit den Göttern etwas abgewinnen, berichtet Borchmeyer. Stattdessen beziehe er sich auf Novalis und die deutschen Romantiker, die den Mythos in der Literatur überdauern sahen. Die "satz- und wortverliebte Rhetorik" des Autors gefällt wahrscheinlich nicht jedem, räumt der Rezensent ein. Auch die verschiedenen Abschweifungen Calassos mögen "irritieren", doch bei diesen "Seitenblicken" gibt es manches zu entdecken, so Borchmeyer angetan.

© Perlentaucher Medien GmbH

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 05.07.2003

Entzauberung, nein danke
Im literarischen Olymp gibt Roberto Calasso den Götterboten

Schiller betrauerte die entzauberte Welt. Seine Todesanzeige hieß "Die Götter Griechenlands" und konnte nicht deutlicher sein: Monotheismus und Aufklärung hatten die alten Götter abgeschafft. Wenn sie ausgerechnet beim Entzauberer Max Weber zurückkehrten, dann nur noch als allegorische Revenants. "Die alten vielen Götter, entzaubert und daher in Gestalt unpersönlicher Mächte, entsteigen ihren Gräbern, streben nach Gewalt über unser Leben und beginnen wieder ihren ewigen Kampf." Solcher Polytheismus meinte den Pluralismus der modernen Welt. Häretisch und witzig wurde er in Odo Marquards "Lob des Polytheismus". Jetzt bezeichnete er den bekömmlichen, weil gewaltenteilenden Einspruch gegen jede Form von Monomythos. Die Postmoderne ist polytheistisch, ohne an die Götter zu glauben.

Aber es gab noch ein anderes polytheistisches Schlupfloch. "Müßig kehren zu dem Dichterlande / Heim die Götter", hieß es in Schillers Gedicht. Wie, wenn man sie von dort wieder hervorzuholen suchte? Manche horchten auf und hofften. Einen "Polytheismus der Einbildungskraft und der Kunst" verlangte wenig später das "Älteste Systemprogramm des deutschen Idealismus", eine "Neue Mythologie" Friedrich Schlegel. Selbst Goethe erklärte gelegentlich, er sei als Dichter und Künstler "Polytheist". Allegorische Spiele auch hier, eine provozierende Façon de parler oder mehr?

Mehr, jedenfalls einen neuen Glaubensmut bietet Roberto Calasso, dessen neuester Essayband just an diesem historischen Umschlagspunkt einsetzt. Max Webers Befund wird kurzerhand durchgestrichen: "Die Welt - es ist an der Zeit, es auszusprechen, auch wenn viele es nicht gern hören werden - hat durchaus nicht die Absicht, sich völlig zu entzaubern", schon der Langeweile wegen. Der polytheistische Häretiker Marquard hingegen dürfte Calasso gefallen haben (er nennt ihn freilich nicht). Denn Calasso bekennt sich zum Polytheismus, weil er die "soziale Theologie" verachtet, jene Machtergreifung des Gesellschaftlichen, das sich an die Stelle des Religiösen gesetzt und die Totalitarismen des zwanzigsten Jahrhunderts hervorgebracht hat, die "guten Gemeinschaften" und ihre Massaker. Da gilt: "Antisozial zu sein wird gleichbedeutend mit einer Sünde wider den Heiligen Geist."

Calasso scheut diese Sünde nicht (in seinem Personenverzeichnis steht deshalb unter "Marx" nur Groucho) und schlägt sich zur "Sekte der Widerspenstigen". Nur dort findet man die Götter wieder. Und so statuiert der große italienische Mythenerzähler ("Die Hochzeit von Kadmos und Harmonia", "Ka") die alten Götter - in der "absoluten Literatur". Absolut nennt er die Literatur, die sich (unter anderem) allen Forderungen des "Gesellschaftskörpers" ein für allemal entzieht. Wo also absolute Literatur ist, da sind die Götter - und umgekehrt. Mit diesem Glaubenssatz begibt sich Calasso auf die Suche nach Epiphanien in der modernen Diaspora.

Er wird solchermaßen zum Edgar Wind des Jahrhunderts zwischen 1798, dem Jahr von Schlegels "Athenaeum"-Aperçu, und 1898, dem Todesjahr Mallarmés. Wind allerdings schrieb die "Heidnischen Mysterien der Renaissance", ohne sich selbst zu deren Anhänger zu machen, Calasso, kaum weniger gelehrt, denkt als Adept und überläßt sich deshalb dem behenden Zauber der Assoziation. So wird der Leser zum Staunen eingeladen und muß zumindest Langeweile nicht befürchten.

Der Heilige dieses Buches, immer wieder beschworen, ist natürlich Hölderlin. Aber wo sonst erscheint dessen Götterfrömmigkeit wieder? Schon bei Nietzsche kann Calasso sein Unbehagen nicht unterdrücken. Wohl erlebt Nietzsche die Götter wieder in Hölderlinscher Intensität, doch der Ton hat sich geändert: "Wo Hölderlin elliptisch und ernst war, ist Nietzsche schamlos wie ein Zirkusdirektor." Ein Grund zur Entmutigung muß das nicht sein, denn durchweg haben die Götterasyle des neunzehnten Jahrhunderts mit Glanz und Wohlbefinden das wenigste zu tun. Calasso sucht sie vornehmlich bei den Franzosen, im Symbolismus, überlebt hier doch, so schon Manfred Franks Geschichte der "Neuen Mythologie", "das Heilige unter Bedingungen allgemeiner Entzauberung". Baudelaires "École païenne" freilich muß sehr gegen den Strich gelesen werden, um das "Hintergrundgeräusch der Götter" noch im Kuhblick einer handfesten Pariser Juno herzugeben. Lautréamonts "Chants de Maldoror" warten mit Infernalismen auf, deren Delirien nur mühsam in ein Stück absoluter Literatur umgebogen werden können - dann handelt es sich eben um die "tödliche Spitze einer Autonomie". Je rebellischer und besessener, desto signifikanter. Lautréamont übertrifft und vertritt deshalb gleich auch Rimbaud, so daß Calasso, eigentlich schade, auf ein eigenes Rimbaud-Kapitel verzichtet.

Geschmeidiger bewährt sich die Kunst des polytheistischen Rapports an Mallarmé, der zentralen Figur des Buches. Elegant richtet Calasso die Aufmerksamkeit zunächst auf ein Detail, um dann ein wahres Feuerwerk von Bezügen zu zünden. Da ist also die Metapher der "heiligen Spinne" oder das Sonett "auf -ix" und dessen "leeres Zimmer" oder der Satz "On a touché au vers" ("Es ist an den Vers gerührt worden") in Mallarmés Oxforder Vortrag. Und dann landet man, nicht ohne Schwindelgefühl, über kurz oder lang in Calassos Lieblingsregion, in der Welt der Upanischaden, wo dies alles schon da war.

Hofmannsthal hat einmal notiert: "Auf ein Werk das entsteht, blicken alle Dichtwerke, blicken auch die Veden - nirgends kann es sich bergen." Aus souveräner Kennerschaft macht sich Calasso diesen Blick zu eigen. Ihren Höhepunkt erreichen seine polytheistischen Streifzüge deshalb in einem Virtuosenstück über die vedischen Lehren von den Metren. "Wenn man wissen will, was die Metren sind, muß man zu den Göttern zurückgehen und über die Götter hinaus bis hin zu Prajapati, dem Stammvater", dessen Name das Interrogativpronomen "Ka, Wer?" ist. Denn dort, Calasso zeigt es, entsteht der Mythos der Form, von dem noch jede absolute Dichtung zehrt. Wo also Metren sind, da sind auch die Götter? Calasso versteht es, für seinen literarischen Polytheismus zu werben.

"Man kann die Kunst auf doppelte Weise hassen. Erstens, indem man sie haßt. Zweitens, indem man sie in den Grenzen der Vernunft liebt", heißt es bei Oscar Wilde. Calasso ist Polytheist, weil er ein grenzenlos kühner Liebhaber der Kunst ist.

Roberto Calasso: "Die Literatur und die Götter". Aus dem Italienischen übersetzt von Reimar Klein. Hanser Verlag, München 2003. 184 S., geb., 17,90 [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 30.06.2003

Nach uns die wilden Götter!
Unter Quellnymphen: Roberto Calasso weiß, wo die absolute Literatur entsprang
Seit langem sind wir darin geübt, in der Literatur der letzten zwei Jahrhunderte das Wasserzeichen der Philosophie zu erkennen. Wir wissen, dass an der Wiege der literarischen Moderne philosophische Paten gestanden haben. Es ist ein altes Lied, dass Benn von Nietzsche zehrte, Beckett und Borges sich aus Schopenhauer inspirierten, dass Proust von Bergson befruchtet und der Surrealismus von Freud befeuchtet wurde. Wer wird einmal die umgekehrte Genealogie schreiben? Wer ermessen, welche Dankesschuld Philosophie und Anthropologie gegenüber der Literatur tragen? Nach welcher Formel berechnen, wie viel die Geisteswissenschaften einem Autor wie Heinrich Heine verdanken? Steckt nicht die halbe Renaissance- und Antiken- Rezeptionsforschung des zwanzigsten Jahrhunderts in wenigen Zeilen der „Elementargeister” und der „Götter im Exil”?
Der italienische Essayist Roberto Calasso ist so frei, die Beweislast umzukehren. Deshalb räumt er Heine, auch wenn er ihm, ach!, nur wenige Zeilen widmet, einen entscheidenden Platz auf der Halbjahrhundertstrecke zwischen Hölderlin und Baudelaire ein. Auch Heine sah wie Hölderlin die Götter wiederkehren, empfand wie jener die Gewalt Apolls. Doch spürte Heine auch, dass ihre Wiederkehr sich in anderen Formen vollzog als einst, da sie in vollkommener Natürlichkeit und Unverschämtheit in den Hainen Ioniens spielten. Wie ein anderer großer Literat des neunzehnten Jahrhunderts, den Calasso nicht nennt, Karl Heinrich Marx aus Trier, ahnte Heine, dass der jüngste Aufzug der Götter in der Literatur in die Richtung vollkommener Künstlichkeit drängte: auf Ironien, Parodien, Exaltationen, künstliche Paradiese aller Art. Auf eine „monologische Kunst”, auf einen „expressiven Stil”, wie hundert Jahre später Benn schreiben sollte, „bei dem es nur noch auf Faszination und Ausdrucksprägung ankommt, bei dem die Inhalte nur noch Euphorisationen für Kunstausübung sind”.
„Die Götter”, schreibt Calasso, „sind flüchtige Gäste in der Literatur. Sie durchziehen sie mit der Spur ihrer Namen. Aber sie verlassen sie auch bald.” Selbst im Jahrhundert ihrer intensivsten literarischen Präsenz – zwischen 1798, als Hölderlin, heimkehrend aus Bordeaux auf den Straßen Frankreichs den Schlag Apolls verspürte, und dem Jahr 1898, als Stéphane Mallarmé in Valvins starb – entziehen sie sich immer wieder, verschwinden in den Kulissen der Bühnen und dem Staub der Künstlerateliers, um am nächsten Tag wieder auszuschwärmen, umschwirrt von bunten Motten, Kokotten und galantem Gelichter in stark derangierter Bekleidung. Angeführt von Apollo und Dionysos, die seit Delphi das Geheimnis hüten, wie aus Rausch und Besessenheit die strenge Form entsteht, geführt von dieser magnetischen Doppelgottheit der Kunst, brechen die Nymphen und Musen („in erster Linie seriös gewordene Nymphen”) wieder auf, um die Welt des Boulevards und der Salons zu erobern.
Ist der Sturm der Götter vorüber, bleibt das Spiel der Formen in der Literatur. Wenn aber die Nymphen nichts anderes sind als die kapriziösen Quellen und Wächterinnen der Formen, fragt Calasso, was sind dann die Formen selbst? Und gibt die Antwort in einem der zauberischen Bilder aus den vedischen Texten, über die er mit leichter Hand verfügt: „Andere weibliche Wesen: jene Metren, die sich in Vögel verwandeln, deren Körper aus Silben besteht.”
In Sätzen von aphoristischer Brillanz, auf Seiten von dunkler Schönheit beschreibt Roberto Calasso die Geburt der absoluten Literatur aus dem Geist der wiederkehrenden Götter Griechenlands. Die ersten programmatischen Formulierungen einer solchen Literatur, die mit zunehmender Radikalität die Brücken zur außerliterarischen Wirklichkeit abbricht, um allein aus sich zu leben, findet er im so genannten „Ältesten Systemprogramm des deutschen Idealismus” im „Monolog” des Novalis und in Friedrich Schlegels Schriften im Athenaeum. Im Verlangen nach einer „neuen Mythologie”, in der die Götter den Schubladen der Rhetorik entronnen, den Friesen und Giebeln des Klassizismus entstiegen wären, spürt er die Ahnung des „kommenden Gottes”, aber auch die einer künftigen Literatur: „Von nun an erscheinen die antiken Götter, wenn sie wieder auftauchen, stets als Komplizen und Anstifter in jenem Prozess des Zerfalls und der Neubildung der Formen, der die kühnste Literatur charakterisiert. Als hätten die formale Experimentierlust und die göttliche Epiphanie einen Pakt geschlossen.”
Wie es indes dazu kam, dass aus der frommen Saat der deutschen Romantik die Blumen des Bösen hervorgingen, das erzählt Calasso nicht. Geduldig die unterirdische Wanderung der Mythen und Motive zu verfolgen, ist nicht Sache des Essayisten. Mit wenigen, starken Strichen skizziert er die Entstehung der „absoluten Literatur” zwischen Baudelaire und Mallarmé. Sein gewichtigster Gewährsmann ist jener geheimnisvolle Isidor Ducasse, der unter dem Namen eines Grafen von Lautréamont die gesamte Literatur der romantischen Rebellion und die Meisterwerke des französischen Geistes in einer Stichflamme aus Sarkasmen und sinnlosen Übertreibungen aufgehen ließ: ein Barbar auf der Szene der Literatur, der alle Figuren ins Extrem trieb, alle Konventionen auflöste und alle Regeln verhöhnte.
Hinter der Fassade eines Essay, einer lockeren Gedankenskizze richtet Roberto Calasso ein Pantheon des literarischen Widerstandes ein. Denn die im Licht der wiedergekehrten Götter, im Blitz ihrer Epiphanien begründete absolute Literatur ist radikal antisozial. Sie verweigert sich jeder Einlassung mit der Gesellschaft, die im Lauf des neunzehnten Jahrhunderts alle Mächte, die vorher im Religiösen beschlossen lagen, in sich aufgenommen hat. Der „Pseudomorphose zwischen Religiösem und Sozialem” gilt Calassos ganzer Grimm: Gegen sie ruft er die Mächte der Götter und Musen, der Literatur und der Formen auf den Plan. Um so gefährlicher erscheint ihm die Geste Nietzsches, der einen Augenblick lang, zur Zeit der „Geburt der Tragödie”, meinte, im Kultus von Apollo und Dionysos die Quellen einer „guten Gemeinschaft”, einer neuen nationalen Gemeinschaft, freizulegen.
Aber dieser gefährliche Augenblick geht vorüber, Nietzsche löst sich von Wagner, ergibt sich der Parodie, dem Tanz und dem Wahnsinn. Die Literatur, die einzige von der zu reden für Calasso sich lohnt, bleibt absolut, in heroischer Distanz zur Gesellschaft. Die Geschichte der Versuchungen, die Politik in der Kunst zu begründen, hat indes mit Nietzsche kein Ende gekommen, im Gegenteil. Doch davon schweigt der Sänger der absoluten Literatur. „Die Welt”, schreibt Calasso zu Beginn seines hinreißenden Essays, „hat durchaus nicht die Absicht, sich völlig zu entzaubern.” Das gilt wohl auch von der Welt der Literaturgeschichte.
ULRICH RAULFF
ROBERTO CALASSO: Die Literatur und die Götter. Aus dem Italienischen von Reimar Klein. Carl Hanser Verlag, München 2003. 184 Seiten, 17,90 Euro.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.diz-muenchen.de
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"Die Antike bietet eben nicht bloß Stoff, um soziale Prozesse, wie den Umgang mit dem Alter, in der Vergangenheit zu beobachten. Sie hält auch Lektüren bereit, die Fenster zu Göttern öffnen. Der Autor ... ruft damit die seiner Überzeugung nach einzige kultische Handlung ins Gedächtnis, die modernen Sterblichen geblieben ist: das Lesen. Wo kein Ereignis die Götter mehr zur Erscheinung bringt, bieten sie sich allen den Lesenden noch dar." Cornelia Vismann, Literaturen, 05/03 "Ein stupend gelehrter Essayist, dem immer neue Analogien einfallen, um Fernliegendes zu verknüpfen." Roland H. Wiegenstein, Frankfurter Rundschau, 12.07.03 "... (man lernt) ernsthaft, gediegen und elegant etwas über Literatur: dass sie nämlich zwar auf der Erde entsteht, aber mit ihrem Kopf in den Äther reicht." Jörg Drews, Tages-Anzeiger, 6.8.03 "... ein kluges, sprachlich wie inhaltlich geradezu betörendes Buch ..." Alexandra Lavizzari, Der kleine Bund, 23.08.03