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Eigentlich ziehen König Leonzio und seine Bären von den schneebedeckten Bergen nur ins Tal, um Leonzios Sohn Tonio zu finden, der von Jägern gefangen wurde. Der Bärenkönig weiß, was sie unten erwartet: Die Menschen sind schlecht und werden von einem grausamen Großherzog beherrscht. Die Bären besiegen den Herzog und Leonzio wird ein gerechter König über Bären und Menschen. Doch die Schlechtigkeit ist den Menschen nie ganz auszutreiben und bald passen sich ihnen die ersten Bären an ... Ein Klassiker der italienischen Kinderliteratur!

Produktbeschreibung
Eigentlich ziehen König Leonzio und seine Bären von den schneebedeckten Bergen nur ins Tal, um Leonzios Sohn Tonio zu finden, der von Jägern gefangen wurde. Der Bärenkönig weiß, was sie unten erwartet: Die Menschen sind schlecht und werden von einem grausamen Großherzog beherrscht. Die Bären besiegen den Herzog und Leonzio wird ein gerechter König über Bären und Menschen. Doch die Schlechtigkeit ist den Menschen nie ganz auszutreiben und bald passen sich ihnen die ersten Bären an ... Ein Klassiker der italienischen Kinderliteratur!
Autorenporträt
Dino Buzzati, geboren 1906 in San Pellegrino bei Belluno, gehörte zu den originellsten Autoren des 20. Jahrhunderts in Italien. Ab 1928 arbeitete er als Berichterstatter, Redakteur und Sonderkorrespondent für den Corriere della Sera in Mailand, wo er 1972 starb. Seinem Debüt "Die Männer vom Gravetal" (1933) folgten zahlreiche und sehr erfolgreiche Romane und Erzählungen.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 06.08.2005

Wer kennt die Katze Mammone?
Fabulierlustig, festlich, farbenfroh: Dino Buzzatis Bärenmärchen

In der Schweiz wurde kürzlich zum ersten Mal seit hundert Jahren wieder ein Bär gesichtet und fotografiert. Kommen die Bären zurück? Und wäre das gut oder schlecht - für sie oder für die Menschen? Eine märchenhaft-vieldeutige Antwort darauf gibt eine Geschichte aus der Zeit, "als die Tiere gut - und böse die Menschen waren" und als es in Sizilien noch viele hohe Schneeberge gab, wie sie der Autor Dino Buzzati aus seiner Dolomitenheimat kannte und liebte. Er hat dieses Märchen zuerst 1945 veröffentlicht. Seine Helden, die sizilianischen Bären unter der Herrschaft des guten Königs Leonzio, kehren den Menschen jedenfalls nach einigen Jahren des Zusammenlebens den Rücken, und sie haben gute Gründe dafür. Für die Menschen endet eine glückliche, friedliche Epoche, als sie Abschied von den Bären nehmen. Deren Auszug, zurück in die Berge, ist zugleich das Trauergeleit für Leonzio, der von einem korrumpierten Bären ermordet wurde. Die Menschenwelt hat die braven Bären zu Eitelkeit, Prunk- und Spielsucht, zu Verlogenheit und Heimtücke verführt.

Wie der Prinzipal eines Puppentheaters stellt der Erzähler uns anfangs die erfinderischen, mutigen, nur scheinbar einfältigen und leider auch mal intriganten Akteure vor sowie einige, die diesmal nicht auftreten. Er führt durch die Handlung, spricht die Leser an - "wer von euch hat noch nie von der Katze Mammone gehört?"- und kommentiert das Geschehen mit freundlicher Ironie. Er spielt mit überzeugenden Beglaubigungen, die Aufschluß über Details des modernen Siziliens geben, etwa über die Herkunft von Statuen in exaltierter Bewegung (vor Schreck versteinerte Tänzerinnen) und eines rätselhaften Trümmerhaufens (ein unvollendetes Denkmal für den Königsmörder). Die bunte Folge der Episoden - Schlacht, Gespensterball, Belagerung, Siegesfest, Zauberpalast - und die überraschenden Auftritte von Ungeheuern erinnern an die Fabulierlust Ariosts.

Die der mündlichen Erzählung angenäherte Prosa geht häufig in Verse über. In der neuen deutschen Übersetzung haben wir Heide Ringe die Prosa, Ralph Dutli und Hans Adrian die phantasievoll gereimten, manchmal anmutig holprigen Verse zu verdanken, die das Buch zu einem Vorlesevergnügen machen. Gemeinsam ist es den Übersetzern gelungen, die kunstvolle Schlichtheit und transparente Heiterkeit der Erzählung zu bewahren, die rührenden wie die komischen Töne, die barocken Aufzählungen anläßlich von Festen und Mahlzeiten ebenso wie die lapidaren Hinweise aufs Schaurige: "Er hatte nämlich gerade ein appetitliches Kindchen namens Beppino Malinverni verschlungen, einen Schüler der dritten Klasse, der an diesem Morgen die Schule geschwänzt hatte."

An Buzzatis Erzählkunst hat die Kombination von Text und Bildern großen Anteil. Arabesken, Silhouetten, pointierte Federzeichnungen wechseln mit delikat kolorierten, atmosphärisch dichten Farbtafeln, die Elemente barocker Veduten, des Wimmelbilderbuchs, des Comics und von de Chiricos magischen Stadtkonstruktionen integrieren. Zwischen den langen Schatten und Spielzeughäuschen agieren Menschen- und Bärenfigürchen, bilden Parade- und Tanzornamente und bieten der Entdecker- und Suchlust des Betrachters zahlreiche Überraschungen im liebevoll erfundenen Detail.

GUNDEL MATTENKLOTT

Dino Buzzati: "Wie die Bären einst Sizilien eroberten". Aus dem Italienischen übersetzt von Heide Ringe, Verse nachgedichtet von Ralph Dutli und Hans Adrian. Hanser Verlag, München 2005. 144 S., geb., 15,90 [Euro]. Ab 8 J.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Der Kinderbuch-Klassiker von Dino Buzzati, der 1945 als Jugendbeilage der Mailänder Tageszeitung "Corriere della sera" erschien, erzählt von einem "ganz anderen Sizilien", in dem es schneebedeckte Berge und Bären gibt, stellt Henning Klüver fasziniert fest. Die Geschichte handelt von einem Bärenstaat, deren Bewohner auf der Suche nach dem entführten Königssohn Tonio in die von Menschen besiedelte Ebene ziehen, dort "Tyrannen" und andere Bösewichter besiegen und schließlich die Herrschaft übernehmen, fasst der Rezensent zusammen. Klüver findet die Geschichte, die in Versen und Prosa erzählt wird und die der 1972 gestorbene italienische Autor selbst illustriert hat, "spannend" und meint, dass man ihr auch die "Traurigkeit"der Kriegsjahre und den "Wunsch nach einer besseren Welt" durchaus anmerkt.

© Perlentaucher Medien GmbH

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 30.06.2005

Bärenstark
Dino Buzzatis Klassiker der italienischen Kinderliteratur
Was kann es Schöneres geben als die Berge auf Sizilien, schneebedeckt natürlich, wie es sich für Berge gehört? Aber, wird jetzt jemand einwenden, gibt es auf Sizilien, wo doch bekanntermaßen die Zitronen blühen, schneebedeckte Berge? Wer sie entdecken will, sollte also lieber nicht auf die Mittelmeerinsel fahren, sondern Dino Buzzatis Wie die Bären einst Sizilien eroberten lesen. Dort findet man ein ganz anderes Sizilien, das ein wenig der Heimat des Schriftstellers ähnelt, der 1906 in Belluno zu Füßen der Dolomiten geboren wurde. Er lebte dann lange Jahre in Mailand, wo er für die Erwachsenenwelt wichtige und zugleich traurig stimmende Romane wie zum Beispiel Die Tatarenwüste schrieb. Außerdem arbeitete er als Journalist für die Tageszeitung Corriere della sera, verfasste Drehbücher fürs Kino und malte Bilder.
Dino Buzzati, der 1972 starb, hatte sich von der Großstadt oft in andere Welten geträumt, zum Beispiel in „sein” Sizilien, wo vor vielen, vielen Jahren nicht nur die Welt ganz anders aussah als heute - mit hohen, schneebedeckten Bergen eben -, sondern wo auch die Bären unter ihrem König Leonzio glücklich und zufrieden lebten. Bis eines Tages unbekannte Jäger den kleinen Königssohn Tonio entführten. Teils um sein Kind wiederzufinden, teils um dem bitterkalten Winter zu entfliehen, der damals sogar die Bärenhaut trotz eines dicken Fells frösteln ließ, führte König Leonzio sein Volk in die Ebene. Dort wohnten Menschen, mit denen jedoch nicht einmal im Sommer gut Kirschen essen war. Ein Tyrann hatte sie unterjocht und Bären konnte er schon gar nicht leiden. Auf seiner Seite standen außerdem der Zauberer Ambrosia, der boshafte Troll und die Katze Mammone. Die Bären hatten es also nicht leicht, bis sie den Tyrannen und seine Freunde überwinden oder Monster wie den Werwolf unschädlich machen konnten. Doch schließlich wurde auch Tonio gerettet und auf Sizilien begann die segensreiche Herrschaft von König Leonzio über Bär und Mensch.
Dino Buzzati erzählt uns davon manchmal in Versen (nachgedichtet von Ralph Dutli und Hans Adrian) und manchmal in Sätzen (übersetzt von Heide Ringe). Und auch in Illustrationen, die er selbst gezeichnet hat. Es geht dabei spannend zu, wie in einem Fortsetzungsroman. Tatsächlich ist die berühmte Geschichte Wie die Bären einst Sizilien eroberten zuerst ab Januar 1945 in mehreren Folgen im Corriere dei Piccoli, der Jugendbeilage der Mailänder Tageszeitung, erschienen, die sich wegen der Kriegszeit Corrierino della guerra nannte. Die Traurigkeit über diese Kriegsjahre lässt Dino Buzzati spüren - und den Wunsch, eine bessere Welt entstehen zu lassen.
Doch eine heile Welt ist nicht möglich, und gerade die Bären, die ja eigentlich die besseren Menschen sind, werden bequem und gewöhnen sich die Laster der Ebene an. Sie fangen an sich zu kleiden, horten Gold, betrügen einander und trachten sogar ihrem König nach dem Leben. Am Ende folgen sie aber dem letzten Wunsch ihres tapferen und unglücklichen Königs, der einem Anschlag zum Opfer fällt. Sie werfen Kleider, Gold, Kanonen „und alle anderen Teufeleien” weg und ziehen zurück in ihre Heimat. Denn, was kann es Schöneres geben als die Berge auf Sizilien, schneebedeckt natürlich, wie es sich für Berge gehört? (ab 8 Jahre)
HENNING KLÜVER
DINO BUZZATI: Wie die Bären einst Sizilien eroberten. Aus dem Italienischen von H. Ringe, R. Dutli und H. Adrian. Hanser Verlag 2005. 144 S., 15,90 Euro.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
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"Ein Vorlesevergnügen... Den Übersetzern ist es gelungen, die kunstvolle Schlichtheit und transparente Heiterkeit der Erzählung zu bewahren, die rührenden wie die komischen Töne. ... Fabulierlustig, festlich, farbenfroh: Menschen- und Bärenfiguren bieten zahlreiche Überraschungen im liebevoll erfundenen Detail." Gundel Mattenklott, FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG Dieser Klassiker unter den Kinderbüchern ist ein Glücksfall SALZBURGER NACHRICHTEN, 16.07.05 Dino Buzzatis Buch "Wie die Bären einst Sizilien eroberten" ist nicht nur ein wunderbares Gesamtkunstwerk, weil es der Italiener selbst illustrierte, es ist auch eine vileschichtige Parabel über Krieg und Machtstreben - und sei damit Kindern und Erwachsenen gleichermaßen zur Lektüre empfohlen. FREIE PRESSE, 24.06.05 (Silvia Halfter) Buzzatis Kinderklassiker ist eine wunderschöne Wiederentdeckung (...) DIE ZEIT, 21.04.05 (Reinhard Osteroht)