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Don Gaetano ist ein einsamer alter Mann. Seit dem Tod seines einzigen Sohnes Corrado kreisen seine Gedanken nur um zwei Fragen: Warum musste Corrado sterben? Und wie? Doch auf der Suche nach der Wahrheit stößt der Vater auf eine undurchdringliche Mauer des Schweigens. Noch immer herrschen tief im ärmlichen Landesinneren Siziliens die Gesetze der omertà. Don Gaetano, ein einfacher Postbeamter, und seine Frau, eine wohlhabende Bürgerstochter, haben selbst nie wirklich zur Dorfgemeinschaft gehört ihre Distanz zur lokalen Mafia wurde von vielen als Provokation empfunden. Auch ihr Sohn Corrado galt…mehr

Produktbeschreibung
Don Gaetano ist ein einsamer alter Mann. Seit dem Tod seines einzigen Sohnes Corrado kreisen seine Gedanken nur um zwei Fragen: Warum musste Corrado sterben? Und wie? Doch auf der Suche nach der Wahrheit stößt der Vater auf eine undurchdringliche Mauer des Schweigens. Noch immer herrschen tief im ärmlichen Landesinneren Siziliens die Gesetze der omertà. Don Gaetano, ein einfacher Postbeamter, und seine Frau, eine wohlhabende Bürgerstochter, haben selbst nie wirklich zur Dorfgemeinschaft gehört ihre Distanz zur lokalen Mafia wurde von vielen als Provokation empfunden. Auch ihr Sohn Corrado galt als Außenseiter, um so mehr, als er nach dem Tod der Mutter ganz bewußt »in die Fremde«, nämlich nach Bologna, zum Studium geschickt wurde. Als er ins Dorf zurückkehrt, sieht Don Gaetano seine Erwartungen enttäuscht: Aus dem besonnenen, stillen Jungen ist ein wild entschlossener Draufgänger geworden, der sich um jeden Preis seinen Platz in der Gemeinschaft erkämpfen will in einer Gemeinschaft, die der Vater zutiefst verachtet. Und die nun einen Weg sieht, es dem in ihren Augen hochmütigen Vater heimzuzahlen, in dem sie den Sohn die Anerkennung verweigert und ihn ins Verderben rennen läßt... Mit seiner glasklaren Sprache, der raffiniert-spannenden Handlung und der psychologischen Tiefenschärfe gehört »Sizilianisches Spiel« zu den besten Büchern über Sizilien, die in den letzten Jahren veröffentlicht wurden. Der Roman, in Italien vom Feuilleton enthusiastisch begrüßt, ist eine Parabel über die Entfremdung des Einzelnen von einer immer befremdlicheren Gemeinschaft und zugleich die Geschichte einer Gesellschaft, welche die grausamen, archaischen Gesetze der Ackerbau- und Hirtenkultur überwinden muss, um im 21. Jahrhundert anzukommen.
Autorenporträt
Giovanni Chiara wurde in Mailand geboren, wo er auch heute noch lebt. Er ist Autor von Theaterstücken und freier Kritiker. Für sein Debüt 'Sizilianisches Spiel' erhielt er den 'Premio Palazzo al Bosco' für das beste unveröffentlichte Manuskript.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Eine Mafia-Geschichte und insofern nichts bahnbrechend Neues, aber wie dieser Roman vom Kampf der Schwachen gegen die Starken im tiefsten Sizilien erzählt, das hat Manuela Reichart schon mächtig beeindruckt. "Kein blutrünstiges Spannungsporträt wird breit ausgemalt", erklärt sie, sondern ein "immerwährender Schatten" auf dem dörflichen Leben, "ein hintergründiges Psychogramm andauernder, allgegenwärtiger Brutalität" vom Autor "sehr genau und sehr langsam" entworfen. Und dieses Ruhe zeigt Wirkung: Im Gedächtnis der Rezensentin festgesetzt hat sich vor allem der im Zentrum des Buchs stehende alte Don Gaetano mit seinen Erinnerungen, die, wie Reichart schreibt, ein Leben vor die Augen des Lesers zaubern, eine Familie, ein Dorf, ein Land - Sizilien.

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