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Lästern, Ausgrenzung und Psychoterror, Prügeleien, Vandalismus und Erpressungsversuche gehören heute zum Alltag der meisten Jugendlichen. Der"Tatort Schule" ist als Thema in den Medien hochaktuell. Welche Erfahrungen machen junge Leute mit Mobbing und offener Gewalt? Wie gehen sie damit um? Wo suchen sie Hilfe, wie schützen sie sich? Wie empfinden Mädchen Aggression und Anmache von Jungen? Warum verhalten sich Jungen so, wie sie es oft tun? Was sagen die Opfer, was sagen die Täter? Was können Schüler und Schülerinnen, Lehrer, Lehrerinnen und Eltern für ein besseres Klima in ihrem Umfeld tun?…mehr

Produktbeschreibung
Lästern, Ausgrenzung und Psychoterror, Prügeleien, Vandalismus und Erpressungsversuche gehören heute zum Alltag der meisten Jugendlichen. Der"Tatort Schule" ist als Thema in den Medien hochaktuell.
Welche Erfahrungen machen junge Leute mit Mobbing und offener Gewalt? Wie gehen sie damit um? Wo suchen sie Hilfe, wie schützen sie sich? Wie empfinden Mädchen Aggression und Anmache von Jungen? Warum verhalten sich Jungen so, wie sie es oft tun? Was sagen die Opfer, was sagen die Täter? Was können Schüler und Schülerinnen, Lehrer, Lehrerinnen und Eltern für ein besseres Klima in ihrem Umfeld tun? Bettina Mainberger liefert in ihrem in diesem Buch in O-Tönen, Interviews und persönlichen Berichten nicht nur Fallbeispiele für den Zoff im Schulalltag, sondern stellt auch viele positive Initiativen vor.
Im ausführlichen Serviceteil des Buches finden sich Adressen und Tipps, die Opfern wie Tätern, Pädagogen und Eltern weiterhelfen. Die ausdrucksstarken, lebensnahen Fotos von Jan Roeder unterstützen die Aussagekraft des Bandes.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 11.12.2000

„Immer auf die Kleinen”
Jugendliche berichten über Gewalt in der Clique und an der Schule
BETTINA MAINBERGER: Jede Menge Zoff; Was tun gegen Mobbing und Gewalt? dtv Verlag, München 2000. 185 Seiten, 17,50 Mark.
Auf deutschen Schulhöfen hat es schon immer Prügeleien gegeben. Und auch das neudeutsche „Mobbing” ist unter Jugendlichen nicht unbekannt – schwache, ängstliche Kinder werden seit eh und je gehänselt, underdogs geärgert. Aber Psychologen warnen: Die Hemmschwelle für brutale Übergriffe, sagen sie, werde niedriger; immer häufiger wüssten Jugendliche nicht, wann genug ist. Erklärungen dafür gibt es zuhauf: von Gewaltfilmen im Privatfernsehen bis zur zurückgehenden Empathiefähigkeit in einer mitleidslosen Welt.
Mindestens so wichtig wie die Suche nach den Ursachen ist für Kinder und Jugendliche allerdings, den Umgang mit Gewalt zu lernen und es – im besten Falle – gar nicht erst zu einer Schlägerei kommen zu lassen. Die Autorin, Bettina Mainberger, ist von Haus aus weder Psychologin noch Lehrerin oder Sozialarbeiterin. Aber sie hat zwei Töchter und engagiert sich in diversen Elterninitiativen, kennt die Probleme also aus der Praxis. Sie hat nun ein Buch verfasst, welches das Thema „Gewalt unter Jugendlichen” sehr umfassend behandelt. Sie analysiert, welche Kinder meist zu Opfern werden und welche Kinder zu Tätern. Sie fragt nach, wo Gewalt gedeiht und was das Fernsehen für eine Wirkung auf die Gewaltbereitschaft junger Zuschauer hat. Sie sucht nach geschlechtsspezifischen Unterschieden und nach Wegen aus der Gewalt. Spätestens an dieser Stelle wird das Buch zu einem Leitfaden für Lehrer und Schüler: Bettina Mainberger gibt Tipps für das Schlichten von Streit und dafür, wie Jugendliche sich selbst Räume schaffen können, in denen Gewalt eine zumindest verminderte Chance hat.
Die Stärke des Buches liegt in seiner Authentizität: Täter und Opfer kommen selbst zu Wort, Kinder berichten – in ihrer eigenen Sprache – von ihren Erfahrungen mit Gewalt und Mobbing. Robert erzählt, wie ihn die Schulkameraden vor der Lehrerin bloßstellen. Aleksander beklagt sich, dass Lehrer einzelne Schüler vor der Klasse fertig machten und diese damit dem Spott der Gruppe auslieferten. Mona berichtet, wie sie von einer ganzen Clique über Monate gehänselt wird. Und Angelo erklärt, wie er andere Kinder dazu bringt, ihn als Boss anzuerkennen, etwas für ihn zu erledigen. Zwischen den Wortlaut-Protokollen untersucht die Autorin mögliche Gründe für Gewalt – den Mythos vom fairen Kampf etwa oder die Forderung von Eltern an Lehrer, endlich „hart durchzugreifen”.
Manchmal fuchtelt sie dann allerdings auch all zu sehr mit dem Zeigefinger, etwa wenn sie junge Männer warnt: „Oft verheddern sich Jungen in ihren eigenen Vorstellungen davon, wie sie ,als echte Männer‘ auftreten müssten – zu ihrem eigenen Nachteil. ” Aber der pädagogische Ansatz schadet dem Buch insgesamt nicht, er macht es durchgängig gut lesbar und auch als Schullektüre brauchbar.
CATHRIN KAHLWEIT
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.diz-muenchen.de
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Das Bulletin Jugend & Literatur zum reader-Konzept:"Der Ton ist stimmig, das junge Amibiente - unterstützt durch Aufmachung und Layout - ausgezeichnet getroffen. Besonders hervorzuheben sind die Fotos, die alle den Touch des Originalen haben."

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Mitunter fuchtelt die Autorin der Rezensentin etwas zu sehr mit dem Zeigefinger. Ansonsten jedoch hat Cathrin Kahlweit aber auch gar nichts an diesem Buch auszusetzen, das sie sogar als Schullektüre, als "Leitfaden für Lehrer und Schüler" empfehlen möchte. Zweierlei ist für dieses verkaufsfördernde Urteil ausschlaggebend, wie uns die Rezensentin ohne Umschweife zu verstehen gibt: Zum einen wäre da die Authentizität des Buches, gespeist aus den Erfahrungen einer selbst in Elterninitiativen engagierten Autorin und Mutter und den Berichten, in denen Kinder aus der Täter- bzw. Opferperspektive über Gewalt unter ihresgleichen Auskunft geben. Zum andern aber hat die Autorin ganz offenbar auch gut recherchiert, analysiert und nach möglichen Gründen für die Gewalt sowie nach Lösungen gesucht. - Am Ende stört Kahlweit selbst der erhobene Zeigefinger nicht mehr, im Gegenteil: "der pädagogische Ansatz", schreibt sie, "schadet dem Buch insgesamt nicht, er macht es durchgängig gut lesbar".

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