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Pfarrerstochter, Physikerin und früher als »Kohls Mädchen« bezeichnet. Heute die erste Bundeskanzlerin Deutschlands, Große Koalition, Reformen und auf internationalem Parkett anerkannt. In diesem Porträt wird eine in vielen Zügen unbekannte Persönlichkeit in den verschiedensten Facetten ausgeleuchtet und eine Bilanz ihres politischen Schaffens gezogen.
Wie lebte sie als Bürgerin der DDR? Wie sehr wurde sie durch das Klima eines Pfarrhauses geprägt? War sie eine Angepasste des Systems oder hatte sie innerlich eine große Distanz zum realen Sozialismus der DDR? Warum konnte sie nach der Wende
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Produktbeschreibung
Pfarrerstochter, Physikerin und früher als »Kohls Mädchen« bezeichnet. Heute die erste Bundeskanzlerin Deutschlands, Große Koalition, Reformen und auf internationalem Parkett anerkannt. In diesem Porträt wird eine in vielen Zügen unbekannte Persönlichkeit in den verschiedensten Facetten ausgeleuchtet und eine Bilanz ihres politischen Schaffens gezogen.

Wie lebte sie als Bürgerin der DDR? Wie sehr wurde sie durch das Klima eines Pfarrhauses geprägt? War sie eine Angepasste des Systems oder hatte sie innerlich eine große Distanz zum realen Sozialismus der DDR? Warum konnte sie nach der Wende so schnell Karriere machen? Welche Niederlagen im Kampf um die Macht musste sie einstecken - und welche Siege hat sie gewonnen? Und schließlich: Welche Rolle spielt sie als Frau in einer von Männern dominierten Politik? Welchen geistig-politischen Standort hat sie, wer sind ihre Unterstützer, wer ihre Gegner?

Das Buch zeigt Hintergründe auf. In diesem Porträt einer ungewöhnlichen Frau wird eine in vielen Zügen unbekannte Persönlichkeit in den verschiedensten Facetten ausgeleuchtet. Der Verfasser ist ein Insider der CDU, der Angela Merkel seit ihrer Tätigkeit als Stellvertretende Regierungssprecherin der DDR-Regierung unter Lothar de Maizière kennt. Gerd Langguth hat sich als Analytiker von Fragen der politischen Macht ('Das Innenleben der Macht') einen Namen gemacht.
Autorenporträt
Langguth, Gerd
Gerd Langguth, Dr. phil., war Professor für Politische Wissenschaft an der Universität Bonn. Zuvor war er u.a. Mitglied des Bundestags, Staatssekretär, Direktor der Zentrale für politische Bildung, Leiter der Vertretung der EG-Kommission in Bonn und Vorsitzender der Konrad-Adenauer-Stiftung. Er hat zahlreiche Veröffentlichungen vorgelegt, zuletzt Biografien über 'Angela Merkel' (2005; aktualisierte Neuausgabe 2007) und 'Horst Köhler' (2007) sowie 'Kohl, Schröder, Merkel. Machtmenschen' (2009).
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 03.12.2007

Sphinx im Kanzleramt
Eine kühne Prognose: Merkel wird so lange wie Kohl regieren
Die These ist kühn. Vor drei oder vier Jahren hätte man Gerd Langguth ihretwegen als Phantast angesehen. Doch jetzt erscheint der Gedanke nicht mehr ganz so verwegen, und der Bonner Politikwissenschaftler leitet ihn auch für sich schlüssig her. Angela Merkel „hat alle Chancen, die Dauer der Amtszeit Helmut Kohls zu erreichen”, schreibt er am Ende der jetzt vorgelegten Neuauflage seiner Biographie über die Kanzlerin. Nach ihren ersten zwei Jahren im Amt hat Langguth – ein Parteifreund der CDU-Chefin, der ihr aber im Grundsatz kritisch gegenübersteht – seine Analyse ihres Werdegangs aktualisiert.
Er hat sie nicht nur fortgeschrieben, sondern auch, besonders interessant, seine Kapitel über Merkels Kindheit als Pfarrerstocher in der DDR mit Hilfe von neuen Quellen vertieft. Vor allem aber zeichnet er Merkels Desaster des Wahlkampfs 2005 nach, dann das taktische Geschick, mit dem sie ins Kanzleramt einzog und sich dort viel schneller stabilisierte als erwartet. Nun preist Langguth sie als pragmatische Politikerin, die sich sehr lange im Amt halten könnte, weil sie die innere Freiheit habe, in verschiedenen Koalitionskonstellationen zu denken – sogar mehr als ein Jahrzehnt.
Es könnte, nach so kurzer Amtszeit, ein wenig früh für solche Thesen sein. Aber als Momentaufnahmen geben sie einem Buch einen zusätzlichen Reiz, das wie bisher kein zweites die vielen Rätsel um Angela Merkel zwar nicht löst, sich ihnen aber gründlich nähert. Differenziert geht Langguth der Frage nach, wie nahe am DDR-System ihr Vater als Pfarrer lebte, und wie das Merkel geprägt hat. Er versucht, ihr Engagement in der FDJ, über das man wenig weiß, einzuordnen und bemüht sich um vielschichtige Erklärungen für ihren Aufstieg nach der Wende. Dabei bietet er gelegentlich allzu schlichte Stereotypen. So beschreibt auch er Merkel als eine Art Killer-Queen, deren politische Skalps sich sehen lassen könnten. Und was ihre Grundwerte angeht, bleibt sie auch für ihn am Ende ein Rätsel. Aber das sagt wohl mehr über die Kanzlerin als über den Biographen, dessen Buch vorerst als Standardwerk zum Verständnis der Sphinx im Kanzleramt dienen kann. JENS SCHNEIDER
GERD LANGGUTH: Angela Merkel. Aufstieg zur Macht. Aktualisierte und erweiterte Neuauflage. dtv, München 2007. 496 Seiten, 14,50 Euro.
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Eine Dienstleistung der DIZ München GmbH
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

So kühn ihm Gerd Langguths These von der politischen Langlebigkeit Angela Merkels auch erscheint, so reizvoll findet Jens Schneider sie im Kontext der aktualisierten Kanzlerin-Biografie. Neues aus Merkels Kindheit liest Schneider hier im Hinblick auf die Nachhaltigkeit der Kanzlerinnenschaft und findet: Hübsche Idee, wenn auch vielleicht ein wenig zu früh. Gar nicht zu früh, sondern im wesentlichen ausgereift und differenziert erscheinen ihm Langguths Analysen zu Merkels Prägungen, ihrer FDJ-Zeit und ihrem rasanten Aufstieg. Was immer Langguths Buch nicht zu beleuchten vermag, bedeutet für Schneider vor allem die Sphinxhaftigkeit der Kanzlerin.

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