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In den 60er Jahren kämpfte die feministische Bewegung für Befreiung. Jetzt hat sie sich mit einem Kampf um "Gleichheit" zufrieden gegeben. Dieses Buch, das zu einem Neuanfang und zu einem neuen Bewusstsein einer jüngeren Generation aufruft, wird immer wieder kontoverse Diskussionen entfachen.

Produktbeschreibung
In den 60er Jahren kämpfte die feministische Bewegung für Befreiung. Jetzt hat sie sich mit einem Kampf um "Gleichheit" zufrieden gegeben. Dieses Buch, das zu einem Neuanfang und zu einem neuen Bewusstsein einer jüngeren Generation aufruft, wird immer wieder kontoverse Diskussionen entfachen.
Autorenporträt
Germaine Greer, geboren 1939 in Melbourne, ist Professorin für Englische Literatur und Komparatistik an der Warwick University in England. Zahlreiche Veröffentlichungen, auf Deutsch u.a.: "Der weibliche Eunuch" (1971), "Die heimliche Kastration" (1985), "Daddy" (1990), "Wechseljahre" (1991), "Ab 40" (1993). Ihr Buch "Die ganze Frau" stellt eine erneute Bestandsaufnahme des Feminismus zum Ende der 90er Jahre dar.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 29.12.2000

Männer lauern immer und überall
Nichts Halbes und nichts Ganzes: Germaine Greers Kriegshandbuch

Dieses Buch hätte es nie geben sollen. Vor dreißig Jahren schrieb Germaine Greer das Werk, das Generationen von Feministinnen auf dem Weg in die Schlacht an ihrem Herzen trugen: "Der weibliche Eunuch". Damals war sie dreißig und wies jeden Gedanken an eine Fortsetzung von sich. Inzwischen ist Germaine Greer doppelt so alt, und wir leben mit Wonderbra und Internet, HIV und Magersucht, In-vitro-Fertilisation und Gentechnik. Nur der Feminismus ist aus der Debatte verschwunden. Dabei ist das Klima zwischen den Geschlechtern eisiger denn je: "Die alten unbesiegten Feinde haben neue Strategien ersonnen, neue Angreifer liegen im Hinterhalt", so heißt es in ihrem neuen Buch "Die ganze Frau", in jenem Werk, das sie nicht schreiben wollte, und: "Es ist Zeit, wieder zornig zu werden."

Zornig ist sie auf den folgenden vierhundertfünfzig Seiten in der Tat, und diese Dauerwut ist etwas anstrengend. Denn Feministinnen sind Generalistinnen, und Germaine Greer ist ihre "generalissima". In vier Teilen - "Körper", "Geist", "Liebe", "Macht" - demontiert sie das selbstzufriedene Girlie-Glück ("Billig, da stehst du doch drauf!") von allen Seiten. Die Erfolge der letzten dreißig Jahre, so erfährt die zerknirschte Leserin schon im Vorwort, waren nichts als Pyrrhussiege. Frauen verdienen noch immer für jedes englische Pfund der Männer nur neunundsiebzig Cent. Sie müssen inzwischen nicht nur außen, sondern auch innen schön sein, werden von den Medien ignoriert und von Frauenärzten kontrolliert: "Frauen werden durch das Gesundheitswesen getrieben wie Schafe durch ein Parasitenbad." Nie gab es mehr Kaiserschnitte, nie war der Haß der Männer auf die Frauen größer, selten war das Verhältnis von Tierheimen zu Frauenhäusern (in Amerika drei zu eins) so ungünstig. Da ist es nicht erstaunlich, daß sie der Biotechnologie zutiefst skeptisch gegenübersteht. Bräuchte man zum Kinderzeugen keinen Uterus mehr, so ihre Überzeugung, würden Frauen sich selbst abschaffen.

Manches in diesem Buch überrascht, wie etwa die fast unverändert hohe Zahl von Brustkrebserkrankungen trotz Mammographie. Vieles ist übertrieben. Wenn die gebürtige Australierin Greer, die inzwischen in England lebt, für "echte, riechende, blutige, lärmende, behaarte Frauen" plädiert, dann ist dieses aufgeregte Pathos ohne die Berücksichtigung genuin angelsächsischer Körperfeindlichkeit kaum zu begreifen. Und manches ist einfach dumm. Ein Satz wie "Männer sind von Natur aus Spinner" ist auch eine Beleidigung für jede Leserin.

Dabei hat sich Greer durchaus Gedanken gemacht und einige Ladenhüter entrümpelt, sie aber zugleich durch ihr nicht minder dogmatisches Gegenteil ersetzt. Vor dreißig Jahren geißelte sie Mutterschaft als "Ersatzkarriere", jetzt fordert sie die Anerkennung der Mutterschaft als "Vollbeschäftigung" bei vollem Lohnausgleich. Sex, den sie unter "Geist" abhandelt, ist im neuen Jahrtausend keine Waffe mehr, sondern nur noch Pornographie oder Penetration. Eine Frau, die stark ist, widersteht. Wer heute nach den gleichen Rechten wie die Männer strebt, folgt einem riskanten Irrweg und endet als Soldatin oder Polizistin in einem maskulinen Unterdrückungsapparat. "Gleichberechtigung stellt den männlichen Status quo ante als denjenigen Zustand dar, den die Frauen anstreben", schreibt sie. Doch "Männer leben und arbeiten in einer erschreckend unfreien und tyrannischen Gesellschaft".

Die einzige Rettung für Mann und Frau ist eine zweite Feminismus-Welle, aber die ist derzeit nur ein fernes Rauschen. Irgendwann lobt die Sozialistin Greer iranische Frauen, die "den Schador anlegen", um verschleiert gegen Amerika zu protestieren. Und auch die weibliche Beschneidung ist plötzlich keine entsetzliche Verstümmelung mehr, sondern nur eine eigenwillige kosmetische Praxis, ähnlich wie Piercing oder Tätowierungen. Germaine Greer, diese Donna Quichotte, wirkt fast ein wenig rührend in dem Versuch, eine immer kompliziertere Welt in ihr dogmatisches Korsett zu quetschen, das nicht mehr stützt, sondern die Luft zum Denken nimmt. Sie wollte dieses Buch nie schreiben und hatte gute Gründe dafür.

SONJA ZEKRI

Germaine Greer: "Die ganze Frau". Körper. Geist. Liebe. Macht. Aus dem Amerikanischen von Susanne Althoetmar-Smarczyk. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2000. 458 S., br., 38,- DM.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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"Die große Qualität des Buches ist, mit feministischen Klischees aufzuräumen und faktisches Material anzuhäufen anstatt ein gesellschaftliches Irgendwie gefühlsmäßig auszudeuten." 'Financial Times Deutschland'

"Germaine Greer kann vielleicht nicht alle Frauen überzeugen, aber sie hat ein Buch geschrieben, das Frauen bewegen wird darüber nachzudenken, ob die Tupper-Party wirklich der Gipfel weiblicher Selbstverwirklichung ist." 'Neue Ruhr Zeitung' "An dem Buch wird niemand vorbeikommen." The Independent

"Germaine Greers Bilanz ist ruhiger geworden, philosophischer auch, aber noch immer scharf und mit beissender (sic) Ironie durchsetzt." 'Neue Zürcher Zeitung'

"Ihr Buch wurde sehnsüchtig erwartet als radikale, provozierende Stimme - eine Erleichterung in einer Bridget-Jones-Welt, in der nichts wichtiger ist als die Männer zu besänftigen." The Guardian

"Greer, klug, schön und lebenserfahren, kann noch immer polarisieren und ihr Buch - da mag man zu ihren Thesen stehen, wie man will - hat nicht nur hohen Unterhaltungswert, sondern auch das Zeug, nachdenklich zu machen." 'Augsburger Allgemeine'

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 10.05.2000

Das Zeitalter der Penetration
Nach dreißig Jahren meldet sich Germaine Greer mit einer Kampfschrift zurück: „Die ganze Frau”
„Eine zweite Welle rollt auf uns zu. Sie ist noch nicht gegen die Küste gedonnert, sondern befindet sich noch weit draußen auf See, wo sie langsam und unerbittlich an Stoßkraft gewinnt. ”
Mit Macht wird sie über uns hereinbrechen, die große Welle, ein zweiter Feminismusschub, und mit einer neuen Enzyklika möchte Germaine Greer ihn auslösen. Die erste war vor dreißig Jahren erschienen unter dem Titel „Der weibliche Eunuch” und hatte für Furore gesorgt: „Die Frauen haben keine Ahnung, wie sehr sie die Männer hassen. ” Eher Kopfschütteln gab es über die Aufforderung, Frauen sollten zur Demonstration des Weiblichkeitsstolzes eine Probe ihres Menstruationsblutes nehmen.
Dass der Feminismus für mehr Bewegung als Veränderung gesorgt habe, können nur Allmachtsphantastinnen behaupten, die einst der Parole folgten „Eine Frau braucht einen Mann, wie ein Fisch ein Fahrrad”. Die der Kapitulation geziehene pragmatische Fraktion hält dagegen eine frauenwürdigere Gestaltung des öffentlichen Lebens zwar für beschwerlich, aber für möglich – auch wenn die Diskrepanz zwischen rechtlicher Gleichstellung und ökonomischer und sozialer Ungleichheit immer noch himmelschreiend ist. Leben wir also in einem mühsam fortschreitenden emanzipatorischen Zeitalter? Oder kündet die Ära des „viagra-angetriebenen Dauerständers” eine Phase der patriarchalischen Nachrüstung an?
Tierheime oder Frauenhäuser
Germaine Greer beschwört den alten heiligen Zorn. Denn auch drei Jahrzehnte nach ihrem Klassiker/Bestseller muss sie ernüchtert feststellen, dass die Frauen die allseitig „Gefickten” geblieben seien. Beweis: Es existieren immer noch mehr Tierheime als Frauenhäuser. Die Millenniumsdiagnose lautet, dass noch „mehr Männer mehr Frauen erbitterter hassen als 1970”, denn unsere Kultur sei noch maskulinistischer geworden, jeden Tag werde „schreckliche Rache an Frauen” geübt, die ihre neuen Privilegien in Anspruch nähmen. Der Frauenbewegung wird Verkehr auf Nebengleisen und Sonderwegen vorgehalten. Der jugendbewegte „Die-Zukunft-ist-weiblich”-Optimismus ist also passé, der alte Kampf ist in Ersatzbefriedigung ausgeartet. Greers Kampfschrift gegen die Selbstzufriedenheit und „zyklische Amnesie” ihrer Geschlechtsgenossinnen gipfelt in der Parole: „Es ist Zeit, wieder zornig zu werden. ”
Der Penis in „Hab-Acht-Stellung” bleibt der säkulare Störenfried. Trotz aller frühmissionarischer Warnungen vor dessen Aufmüpfigkeit wird im Lande immer noch munter penetriert und ejakuliert. Schlimmer noch: Eine wahre „Penetrationsmanie” hat die Gesellschaft erfasst. Das „presslufthammergleiche Rammen” von Körperöffnungen scheint nach Fußball und Glücksrad immer noch Volkssport Nr. 3. Dabei hat „Penetration wenig mit Liebe zu tun und noch weniger mit Wertschätzung”. Nach Greer gibt es keinen vernünftigen Grund, „warum eine Frau, die nicht schwanger werden will, ihren Muttermund einer hyperfruchtbaren Samenflüssigkeit aussetzen soll, nur weil sie sexuelle Lust empfindet”. Die „unheilbar heterosexuelle” Autorin gesteht provokativ: „Die Lust einer Frau hängt nicht von der Anwesenheit eines Penis in der Vagina ab – die eines Mannes genausowenig. ”
Eine Frage der Beerdigungen
Statt „Mösenmacht” zu demonstrieren, verfielen die Frauen immer noch männlicher „Penetrationsmanie”, Vagina und Uterus seien passiver denn je. Die „Jagd nach dem perfekten Orgasmus” rechtfertige inzwischen jede Perversion. Die „verfehlte Betonung der Penetration als einzig wahrem Sex” macht die Autorin auch für die angeblich zunehmende Gliederschlaffung des Mannes verantwortlich. Aber wie verträgt sich die unterstellte Penetrationsgier mit dem analytischen Befund, wonach der Sex der Jahrhundertwende sich vornehmlich auf Pornografie reduziere? Ist der Sexmaker unserer Tage eher ein autistischer Masturbator als ein draufgängerischer Rammbock? Bei Greer flüchtet der videotisierte Mann vor Frauen aus Angst vor Verpflichtungen und bricht mit seiner spezifischen Tugend der Enthaltsamkeit. „Wenn Masturbation wirkungsvoller Kummer vertreiben als Einsamkeit verstärken könnte, dann wären Beerdigungen die reinsten Wichsorgien. ” Nicht zu vergessen der orale Sex als epidemische Dienstleistung von Frauen an Männern, „die sie kaum kennen, zum Beispiel von Praktikantinnen für Präsidenten der Vereinigten Staaten”.
Neben eher despektierlichen Betrachtungen des anstößigen männlichen Körperteils steht jedoch die körperliche Selbstverstümmlung der Frauen im Mittelpunkt des neufeministischen Œuvres. Wer will schon bestreiten, dass der weibliche Körper „seit 1970 noch mehr dem Schönheitswahn verfallen” sei – soviel Silikon war noch nie. „Wer schön sein will, muss leiden”, heißt es im Volksmund, um dem Ideal einer Barbie-Puppe zu entsprechen – lange Beine, schmale Taille, riesige Brüste. Das Versagen des von Greer bekämpften Feminismus besteht darin, die Schönheit nicht als Tyrannei am eigenen Körper zu empfinden. Doch was tun, wenn selbst Feministinnen alter Schule das Recht der Frau unterstreichen, „mit ihrem Körper zu machen, was sie will”.
Daneben führt die Autorin einen wahren Feldzug zur Rehabilitierung der in den Wechseljahren lästig werdenden Gebärmutter: „Wenn Männer vor dem Weiblichen fliehen, werden wir überleben, aber wenn die Frauen selbst Weiblichkeit wie eine Krankheit behandeln, sind wir tatsächlich verloren. ” Noch immer fehlt es an einem positiven Bild der Gebärmutter und der Eierstöcke in der Öffentlichkeit: „Schwanz und Eier haben tausend Namen, aber für die weiblichen Genitalien gibt es nur medizinische Bezeichnungen. ”
Doch die Verstümmelung des Frauenkörpers ist auch auf anderen Gebieten festzustellen – etwa im sprunghaften Anstieg von Damm- und Kaiserschnitten. „Die kastrierte Frau ist mittlerweile die Norm. ” Viel Sympathie an der Frauenfront dürfte Greer wohl nicht ernten mit der strengen Verurteilung von Ultraschalluntersuchungen bei Schwangeren. Sie wittert dahinter kein vorfreudiges Ereignis, sondern einen weiteren ziemlich perfiden röntgenologischen Übergriff des Mannes auf die Intimität des weiblichen Körpers. Beträchtlichen Ärger wird die Autorin auch mit Frau Müller-Lafontaine in Saarbrücken bekommen, weil sie sich gegen die „Kriminalisierung weiblicher Genitalverstümmelung” wendet. Hier ist die feministische Dogmatikerin weniger päpstlich als sonst. Was bei männlichen Juden und Moslems rechtens sei, dürfe bei Frauen in Somalia nicht unter Strafe gestellt werden. Warum aber soll sich eine Frau strafbar machen, „die ihren Körper schneidet und damit geltend macht, dass es ein Selbst gibt, das die Gewalt über den Körper hat”.
Weiter im Kampf
Wie aber geht es weiter im Geschlechterkampf zwischen Frauen und Männern, den Mühseligen und den Geladenen? Von rigiden Girlie-Abwehrstrategien – „Schlag den Bastard einfach nieder” – hält Greer nicht viel. Wozu sie rät: sich in dem Maße von den Männern getrennt zu halten, wie die Männer es umgekehrt tun: „Die Gesellschaft von Männern nicht stärker zu suchen, als Männer die der Frauen. Wenn das Geschlechtertrennung bedeutet, dann sei es so. ”
Ob ihr Kampfaufruf diesmal verfängt? „Kapiert es doch endlich. Der Mann ist noch nicht geboren, der nicht manche Frauen gelegentlich hasst. ” Doch was ist ein Mann – nichts als ein gewalttätiger Spermalieferant, der seine hochgefährlichen Triebabfuhren nicht zu entsorgen weiß? Männer seien von Natur aus „Spinner, auffällig, überspannt skurril”. Ein Mann sein, das heißt eine Art „Fachidiot” sein – von „merkwürdigen Obsessionen und absurden Absichten besessen”. Könnte diese Definition nicht auch auf ein paar Frauen zutreffen – mit strenger Botschaft?
NORBERT SEITZ
GERMAINE GREER: Die ganze Frau. Körper Geist Liebe Macht. Aus dem Amerikanischen übersetzt von Susanne Althoetmar-Smarczyk. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2000. 460 Seiten, 38 Mark.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Norbert Seitz gibt sich alle Mühe, auch diesem Buch den nötigen Respekt entgegen zu bringen - was nicht immer leicht gefallen sein dürfte, wie der Leser schnell ahnt. Denn Greer beklagt in ihrem Buch nicht nur -zu Recht - die in vielen Bereichen nach wie vor bestehende Benachteiligung von Frauen. Sie geht vielmehr so weit, auch die Ultraschalluntersuchungen bei Schwangeren als männlichen Übergriff auf die Frauen zu interpretieren und beklagt sogar die `Kriminalisierung weiblicher Genitalverstümmelung`, beispielsweise in Somalia. Ihre Begründung, dass Frauen das Recht hätten, `Gewalt über den Körper` auszuüben und sich selbst zu `schneiden`, verwundert nicht nur den Rezensenten. Im Vergleich dazu fallen ihre Urteile über Männer (`Spinner, auffällig, überspannt skurril`, `Fachidioten` etc.) kaum noch ins Gewicht. Seitz scheint es bedauerlich zu finden, dass die Autorin ihr eigentliches Anliegen, dem Feminismus erneut auf die Sprünge zu helfen, selbst sabotiert. Zu Recht klage Greer zwar den Schönheitswahn (Stichwort: Silikon) an. Seitz wundert sich aber, dass Greer lediglich eine Schwangerschaft als Grund für Penetration gelten läßt: Die von ihr unterstellte "Penetrationsgier" widerspreche ihrem eigenen "Befund, wonach der Sex der Jahrhundertwende sich vornehmlich auf Pornographie reduziere". Den Leser wundern die Zweifel des Rezensenten kaum, ob sich mit Behauptungen dieser Art "ein zweiter Feminismusschub" auslösen lasse.

© Perlentaucher Medien GmbH
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