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Al Gore - mächtigster Mann der Welt? Nach acht Jahren im Schatten von Bill Clinton möchte der amerikanische Vizepräsident selbst ins Oval Office. Doch wer ist Al Gore? Wofür steht er? Was treibt ihn? Und: Was hat die Welt von einem Präsidenten Gore zu erwarten?
Al Gore hat der Präsidentschaft Clintons seinen Stempel aufgedrückt. Der Preis dafür war Zurückhaltung und absolute Loyalität: Je weniger Gore von der Öffentlichkeit wahrgenommen wurde, desto größer waren die Spielräume, die ihm sein Vorgesetzter einräumte. Jetzt, da für Gore die höchste Position im Staat zum Greifen nahe ist,…mehr

Produktbeschreibung
Al Gore - mächtigster Mann der Welt? Nach acht Jahren im Schatten von Bill Clinton möchte der amerikanische Vizepräsident selbst ins Oval Office. Doch wer ist Al Gore? Wofür steht er? Was treibt ihn? Und: Was hat die Welt von einem Präsidenten Gore zu erwarten?

Al Gore hat der Präsidentschaft Clintons seinen Stempel aufgedrückt. Der Preis dafür war Zurückhaltung und absolute Loyalität: Je weniger Gore von der Öffentlichkeit wahrgenommen wurde, desto größer waren die Spielräume, die ihm sein Vorgesetzter einräumte. Jetzt, da für Gore die höchste Position im Staat zum Greifen nahe ist, gelten die Spielregeln, die Gore zum "erfolgreichsten Vizepräsidenten aller Zeiten" (Clinton über Gore) haben werden lassen, nicht mehr. Gore kann sich in keine Nische mehr zurückziehen: Zeit also, das "Mysterium Gore" zu lüften. Peter Neumanns Biographie ist ein intimes Porträt des amerikanischen Präsidentschaftskandidaten - eines Mannes mit vielen Gesichtern: Bauernkind und Senatorensohn, leidenschaftlicher Umweltpolitiker und politischer Opportunist, Intellektueller und Populist, Strippenzieher und Zauderer. Ein wichtiges Buch für alle, die die amerikanische Politik der kommenden Jahre verstehen wollen.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 06.11.2000

Der Traum vom Oval Office
Al Gore möchte der nächste US-Präsident werden – weil sein Vater es so wollte
PETER NEUMANN: Al Gore, eine Biographie, DVA, Stuttgart 2000. 195 Seiten, 36 Mark.
Eigentlich glaubt man ja, man könne nichts mehr über den Präsidentschaftskandidaten der Demokraten erfahren, weil es so wenig über ihn zu sagen gibt und dieses wenige bereits gesagt ist. Al Gore, so die landläufige Meinung, ist ein intellektueller Langweiler mit einem Hang zur Ökologie und zu dubiosen Beratern, die ihm sandfarbene Sakkos aufgeschwatzt haben in der Überzeugung, das sehe lässig aus. Den Deutschen ist er aufgefallen, als er seine Frau auf dem Nominierungsparteitag überlang geküsst hat und plötzlich als womanizer gehandelt wurde. Morgen, am 7. November; will Al Gore nun zum Präsidenten der USA gewählt werden. Wer ist dieser Mann?
Peter Neumann, freier Journalist in London, hat ein flottes und informatives Buch über den bisherigen Vize-Präsidenten geschrieben, welcher anfangs unglücklich in Bill Clintons Schatten stand, um sich nach der Lewinski-Affäre in diesem Schatten um so wohler zu fühlen. Neumann beschreibt einen Sinnsucher, einen Frager, einen Menschen, der auf den langen Bustouren im Wahlkampf mit einem Psychologen über Identitätsstörungen und Familienprobleme philosophiert. Er beschreibt einen Sohn, der dem starken Wunsch seines Vaters nach Erfolg nachgibt und diesen inneren Zwang zum Erfolg auf fast schmerzliche Weise internalisiert. Der seinem Vater beweisen will, was ihn ihm steckt, und das nicht mehr kann, weil der Vater stirbt, bevor der brave Sohn die bis dato höchste Stufe auf der Karriereleiter erreicht: die Vizepräsidentschaft der Vereinigten Staaten von Amerika.
Und Gore will noch weiter. Dieser Mann werde „alles sagen oder tun, um Präsident zu werden”, zitiert der Autor einen amerikanischen Kolumnisten. Neumann vermutet, dass Gores nächstes Ziel darin bestehen werde, wiedergewählt zu werden, sollte er jetzt gegen George Bush jr. gewinnen. Also werde er sich mit mutigen oder problematischen Politikvorhaben zurückhalten. Erst wenn die Triebfeder des Ehrgeizes in einer zweiten Amtszeit wegfalle, werde der kluge, weitsichtige Politiker durchkommen, welcher der Mann aus Tennessee eigentlich ist: ein Umweltschützer, ein Sozialfürsorger. Aber eben erst einmal ein Opportunist. Neumann porträtiert den potenziellen US-Präsidenten somit eigenwillig, aber meinungsstark.
CATHRIN KAHLWEIT
„Das Phänomen Kohl” – so heißt das meistgelesene Kapitel aus dem Buch der Ex-Bundestagspräsidentin.
Foto: dpa
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Cathrin Kahlweit begrüßt diese pünktlich zu den Wahlen erscheinende Biografie des jetzigen Vizepräsidenten als "eigenwillig, aber meinungsstark". Über den Autor teilt sie uns mit, dass er in London als freier Journalist lebt, d.h. es ist niemand aus dem politischen Umfeld des Präsidentschaftskandidaten. Für Neumann sei Gore ein Sinnsucher, ein Intellektueller, ein Umweltschützer, meint Kahlweit - eigentlich. Denn davor sei er "zunächst einmal Opportunist", schreibt die Rezensentin, als dessen geheime Triebfeder der Autor einen durch den Vater aufoktroyierten und internalisierten Erfolgszwang ausgemacht habe. Neumann spekuliere darum auch über die mögliche Wahl Al Gores zum Präsidenten: sein nächstes Ziel hieße dann Wiederwahl, weshalb Gore als Präsident politisch wenig Mut beweisen werde und erst in einer eventuellen zweiten Amtszeit politisches Engagement in Themen, die ihm eigentlich am Herzen liegen, zeigen dürfte.

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