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Wie Ober- und Unterschicht auf Kosten der Mittelschicht leben
Die deutsche Gesellschaft befindet sich im Zustand der Auflösung. Am unteren Ende ist eine wachsende Unterschicht dabei, sich aus den bürgerlichen Wertvorstellungen zu verabschieden. Gleichzeitig zieht sich auch die Oberschicht in ihre Parallelwelt zurück. Das Erstaunliche ist: An den gegenüberliegenden Enden der Gesellschaft beobachten wir ähnliche, teils identische Entwicklungen:
- Die Wert- und Moralvorstellungen von Ober- und Unterschicht entfernen sich immer weiter von denen der Mehrheitsgesellschaft. - Oberschicht und
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Produktbeschreibung
Wie Ober- und Unterschicht auf Kosten der Mittelschicht leben

Die deutsche Gesellschaft befindet sich im Zustand der Auflösung. Am unteren Ende ist eine wachsende Unterschicht dabei, sich aus den bürgerlichen Wertvorstellungen zu verabschieden. Gleichzeitig zieht sich auch die Oberschicht in ihre Parallelwelt zurück. Das Erstaunliche ist: An den gegenüberliegenden Enden der Gesellschaft beobachten wir ähnliche, teils identische Entwicklungen:

- Die Wert- und Moralvorstellungen von Ober- und Unterschicht entfernen sich immer weiter von denen der Mehrheitsgesellschaft.
- Oberschicht und Unterschicht empfinden kaum noch einen Zusammenhang zwischen Leistung und Erfolg.
- Tricksen wird mehr und mehr zur Lebensform. Die Reichen tricksen beim Finanzamt, die Armen beim Sozialamt.
- Oben und Unten leben auf Kosten der Mittelschicht.

Mächtige Verbündete haben ein Interesse daran, dass sich an diesen Zuständen nichts ändert: Die Finanzindustrie macht die Oberschicht reich. Die Hilfsindustrie ermöglicht die Lebensform der Unterschicht. In den Banken wird das meiste Kapital verwaltet und umgesetzt. In der Hilfsindustrie sind die meisten Arbeitnehmer beschäftigt. Vor diesen Mächten hat der Staat längst kapituliert.
Autorenporträt
Walter Wüllenweber, geb. 1962, hat Politikwissenschaft in Heidelberg studiert und die Henri-Nannen-Journalistenschule absolviert. Seit 1995 ist er Autor beim stern. 2005 hat Walter Wüllenweber den Deutschen Sozialpreis bekommen und wurde 2007 Reporter des Jahres. Er war zwei Mal für den Henri-Nannen-Preis und drei Mal für den Egon-Erwin-Kisch Preis nominiert.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension

Regine Sylvester ist begeistert von der akribischen Arbeit, die Walter Wüllenweber in seinem Buch "Die Asozialen" leistet. Sie ist nur besorgt, dass sie sich nicht alles Merkenswerte merken wird. Der Autor untersucht den "beklagenswerten Zustand" auf altbewährte Weise, indem er fragt: wer profitiert? Die Zusammenhänge, die Wüllenweber aufdeckt, findet die Rezensentin verblüffend, sein leicht pessimistisches Fazit ("Am Ende ist keine Lösung") ernst aber ehrlich. Der Autor erkennt zwei Milieus, die "das Land ruinieren", wie es im Untertitel des Buches heißt: Die ganz unten und Die ganz oben. Ganz unten hat sich eine "Lebensform" entwickelt, die auf Lohnarbeit dank des Sozialstaates nicht nur nicht angewiesen ist, sondern sie aus ihrem Selbstkonzept gleich ganz gestrichen hat. Für Die ganz oben erfüllt die Finanzindustrie einen ähnlichen Zweck: nur das Geld 'arbeitet' noch, lässt sich Sylvester vom Autor erklären. Wüllenweber beschreibt all dies sehr anschaulich und mit einem guten Gespür für humorvolle Einlagen, findet die Rezensentin.

© Perlentaucher Medien GmbH
"Wüllenwebers Buch ist ein Befreiungsschlag: Der Beginn einer Debatte über die radikalen Veränderungen, die die deutsche Gesellschaft gleichzeitig an ihrem unteren und oberen Rand durchmacht." WirtschaftsWoche Online, 16.11.2012