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4 Kundenbewertungen

Während ihr Vater sich einer Operation unterziehen muss, wird Emma für ein paar Wochen bei ihrer Tante Bea und Onkel Krispin untergebracht. Die beiden leben in einem Strandhaus in Long Island, direkt am Meer. Emma hat sie bisher nur einmal gesehen und fühlt sich von Anfang an in dieser Umgebung nicht wohl. Tante Bea verhält sich merkwürdig und behandelt das Mädchen mit eisiger Schroffheit, da kann auch Onkel Krispin mit seiner unbeholfenen Herzlichkeit nichts ausrichten. Emma flüchtet aus der beklemmenden Enge des Hauses an den herrlich weiten Strand, wo sie ein Mädchen kennen lernt. Gemeinsam…mehr

Produktbeschreibung
Während ihr Vater sich einer Operation unterziehen muss, wird Emma für ein paar Wochen bei ihrer Tante Bea und Onkel Krispin untergebracht. Die beiden leben in einem Strandhaus in Long Island, direkt am Meer. Emma hat sie bisher nur einmal gesehen und fühlt sich von Anfang an in dieser Umgebung nicht wohl. Tante Bea verhält sich merkwürdig und behandelt das Mädchen mit eisiger Schroffheit, da kann auch Onkel Krispin mit seiner unbeholfenen Herzlichkeit nichts ausrichten. Emma flüchtet aus der beklemmenden Enge des Hauses an den herrlich weiten Strand, wo sie ein Mädchen kennen lernt. Gemeinsam bauen sie über Tage ein Dorf am Meer aus Steinen, Muscheln, Zweigen und anderem angespülten Strandgut. Voller Stolz erzählt sie ihrem Onkel und ihrer Tante beim Abendessen davon. Bea reagiert seltsam. Nachts hört Emma sie über die Treppe schlurfen. Als sie am nächsten Morgen ihr Werk bewundern will, findet sie es zerstört vor.
Autorenporträt
Paula Fox wurde am 22. April 1923 in New York City geboren. Ihre Eltern - der Vater war irisch-englischer Abstammung, ihre Mutter kam aus Kuba - ließen sie zunächst bei einem Pastor aufwachsen, mit sechs Jahren kam Paula Fox in ein Kinderheim nach Kalifornien. Zwei Jahre später zog sie zu der Familie ihrer Mutter nach Kuba, wo sie auf einer Zuckerrohrplantage lebte. Bis zu ihrem 12. Lebensjahr war Paula Fox bereits auf neun verschiedene Schulen gegangen. 1933 kehrte sie zusammen mit ihrer Großmutter nach New York zurück, wo sie auch heute noch lebt.
Für das Gesamtwerk ihrer Kinderbücher wurde sie 1978 mit dem Hans-Christian-Andersen-Preis ausgezeichnet.
Die Wiederentdeckung ihres 1971 erstmals erschienenen Romans "Was am Ende bleibt" wurde in Deutschland zu einem großen Überraschungserfolg. Von ihr sind sechs Romane und zahlreiche Kinderbücher erschienen.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 03.06.2011

Gut und günstig

Taschenbücher
MARIA PARR: Waffelherzen an der Angel. Aus dem Norwegischen von Christel Hildebrandt. Oetinger Taschenbuch (0065)2011. 192 Seiten, 6,95 Euro.
Die junge norwegische Autorin Maria Parr hat mit diesem, ihrem ersten Kinderbuch gleich einen Volltreffer gelandet, denn es ist eines jener seltenen Kinderbücher, die von Kritikern und Kindern gleichermaßen geliebt werden. Es geht um Lena, die nur Unsinn im Kopf hat und um die man sich wirklich Sorgen machen müsste, wäre da nicht ihr Freund Trille samt seiner großen, turbulenten Familie im Nachbarhaus, dessen Hauptbeschäftigung es ist, seiner Freundin immer wieder aus der Patsche zu helfen. Aber Lena ist nur eines seiner Probleme.
Da ist auch noch sein Opa, der sich mit Wonne an Lenas gefährlichen Aktionen beteiligt, als Kampf gegen das Altern, wie er behauptet. Zum Glück gibt es „Tante - Oma“, Opas ältere Schwester, die immer wieder zu Besuch kommt und gute Laune verbreitet. Alle Kinder lieben sie heiß, nicht zuletzt wegen der köstlichen Waffelherzen, die sie backt, und die, wie der Titel des Buches verrät, eine besondere Rolle in der Geschichte spielen. Aber es gibt auch Kummer in diesem norwegischen Kinderparadies, das ein wenig an Astrid Lindgrens Bullerbü- Geschichten erinnert. So will Lenas Mutter eine Ausbildung beenden und Lena muss mit ihr für ein halbes Jahr in die Stadt ziehen. Doch eines Nachts steht Lena mit Sack und Pack vor Trilles Fenster und bittet um Einlass. Klar, dass Trille seine heimwehkranke Freundin in der Scheune versteckt, und klar auch, dass Lena bis zum Sommer in Trilles Familie bleiben darf. Doch trotz aller Nähe und den gemeinsam bestandenen Abenteuern kann Trille immer noch nicht an Lenas Zuneigung glauben. Dazu muss erst der Stall bei einem Gewitter in Brand geraten und Lena muss Trille unter Lebensgefahr retten. (ab 9 Jahre)
PAULA FOX: Ein Dorf am Meer. Aus dem amerikanischen Englisch von Brigitte Jakobeit. Fischer Schatzinsel (80983) 2011. 128 Seiten, 6,95 Euro.
Emma ist zehn Jahre alt, als ihr Vater operiert werden muss. Weil ihre Mutter ihn ins Krankenhaus begleiten will, wird sie zu Verwandten geschickt, die in einem alten Holzhaus am Meer leben. Ihr Vater hatte sie zwar gewarnt, dass seine Stiefschwester Bea ein Ekel sei, aber dass sie so boshaft sein könnte, hatte Emma nicht erwartet. Zum Glück ist Onkel Crispin sanft und freundlich, und der wunderschöne Strand direkt vor dem Haus ermöglicht es Emma, ihre Tage am Meer zu verbringen. Als sie Bertie kennen lernt, die ihre Ferien bei ihrer Großmutter im Nachbarhaus verbringt, beginnen die beiden Mädchen in den Dünen ein Dorf aus Strandgut zu bauen. So entsteht ein kleines Kunstwerk, das für Emma zum Symbol für das Schöne, Positive, Hoffnungsvolle wird, bis Tante Bea es eines Nachts zerstört. Paula Fox gehört zu den wenigen Autorinnen von Weltrang, die für Erwachsene und Kinder schreibt. Dass der Roman in den USA schon 1988 erschienen ist, spielt keine Rolle, nicht zuletzt dank der sensiblen Übersetzung von Brigitte Jakobeit, die diese leise und poetische Novelle um Freundschaft und die innere Kraft eines Kindes ins Deutsche übertragen hat. (ab 10 Jahre) HILDE ELISABETH MENZEL
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Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 28.02.2009

Der Tempel am Strand
Paula Fox schickt Emma in die Tantenhölle

Gerade hat sie den deutschen Jugendliteraturpreis für "Ein Bild von Ivan" erhalten, aber auch der neue Roman "Ein Dorf am Meer" ist preiswürdig: Paula Fox schreibt ihre nachdenklichen Geschichten für Erwachsene wie für Kinder in gleichbleibender Qualität. Dass sie jetzt in Amerika neu entdeckt und gleich den Klassikern zugeordnet wurde, nachdem es fast zwanzig Jahre still um sie geworden war, spricht für die Urteilsfähigkeit von Lesern und Kritikern, aber auch für die Beharrlichkeit der fast fünfundachtzig Jahre alten Autorin, die unbeirrt Buch auf Buch folgen ließ.

Als Kind muss sie sich oft verloren gefühlt haben. Sie ist zwischen zwei Kulturen, der kubanischen und der amerikanischen, aufgewachsen. Von ihrer Mutter wurde sie in ein kalifornisches Kinderheim gegeben, bevor die Großmutter in Kuba sie bei sich aufnahm. Empfindsame Kinder, verletzlich und oft auch ängstlich, hat sie oft beschrieben.

Auch die zehn Jahre alte Emma ist so ein zartes Kind, das alle untergründigen Strömungen in menschlichen Beziehungen wahrnimmt und darunter leidet, wenn sie nicht harmonisch sind. Nur vierzehn Tage muss Emma bei den Verwandten in dem Holzhaus an der Peconic Bay verbringen, weil ihre Mutter ganz und gar für ihren gerade operierten Mann da sein möchte. Emma fühlt sich der irritierend bösartigen Tante ausgeliefert, sucht Schutz bei dem sanften Onkel, der sich bemüht, die Schäden, die seine Frau anrichtet, wiedergutzumachen. Ein echtes Ekel hat der Vater seine ältere Schwester Bea genannt und der Tochter geraten, ihr möglichst aus dem Weg zu gehen. Die Tante verbringt ihre Tage vor dem Fernsehschirm oder beim heimlichen Trinken. Zum Glück für Emma gibt es den Strand vor der Haustür und die gleichaltrige Bertie, mit der sie aus Fundstücken wie Muscheln, Glas und angeschwemmtem Holz ein Dorf baut, eine eigene Welt, in die sie sich zurückziehen kann und darüber fast vergisst, die Tage zu zählen, bis sie endlich von ihrer Mutter abgeholt wird.

Der Onkel bewundert das kleine Kunstwerk, in dem es sogar eine Bibliothek und einen griechischen Tempel gibt. Aber offenbar ist diese aufrichtige Bewunderung schon zu viel für die Tante. Sie erwartet von ihrem Mann ungeteilte Aufmerksamkeit und Fürsorge. Eines Nachts zerstört sie das Dorf. Neid, versucht der Onkel zu erklären, sei wie Feuer aus der Hölle, Bea fühle sich hilflos und zu kurz gekommen, deshalb sage und tue sie so schreckliche Dinge. Schwer zu verstehen für eine Zehnjährige. Auch die Andeutung, längst vergangene Familienfehden hätten Bea zu diesem abstoßenden Menschen gemacht, hilft nicht weiter. Eher die von Bea heimlich ergänzte Notiz in Emmas Tagebuch: "Onkel Crispin ist richtig nett. Tante Bea ist ... eine traurige, böse alte Frau." Mit der man, wenn möglich, Mitleid haben sollte. Und nichts unterstreicht besser als dieser Tagebuchsatz, welcher Abgrund mitunter zwischen der Welt der Kinder und der der Erwachsenen liegt.

MARIA FRISÉ

Paula Fox: "Ein Dorf am Meer". Aus dem Englischen von Brigitte Jakobeit. Boje Verlag, Köln 2008. 128 S., geb., 11,90 [Euro]. Ab 11 J.

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Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

Begeistert ist Rezensent Thomas Binotto von Paula Foxs Jugendroman "Ein Dorf am Meer", der nichts von seiner Frische und Klarheit verloren habe, obwohl er vor 20 Jahren geschrieben wurde. Es geht um ein zehnjähriges Mädchen, das zwei Wochen bei seiner Tante Bea und ihrem Mann Crispin am Meer verbringen soll. Bald kommt es zu schweren Streits zwischen dem Mädchen und ihrer Tante, in deren Verlauf Emma lernt, mit Konflikten umzugehen. Besonders schätzt der Rezensent an Paula Fox , dass sie sich nicht an Details festhalte und ganz schlicht schreibe, so dass er nie das Gefühl hat, Fox versuche klüger zu sein als ihre Figuren. Abschließend versichert der Rezensent, dass das Buch nicht nur für Kinder, sondern auch für Erwachsene ein großes Lesevergnügen sei.

© Perlentaucher Medien GmbH