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Nach Erscheinen des Bestsellers "Das KinderBuch" wollten die Eltern (noch) mehr wissen. Und fragten Anna Wahlgren per E-Mail auf ihrer Website um weiteren Rat. Jetzt liegt das Ergebnis endlich als Buch vor. Auf über 400 Seiten finden sich die Antworten von Anna Wahlgren auf alle Fragen zum Erziehungsalltag mit unseren kleinen und großen Kindern.
Dieses Buch vereinigt über 200 ausgewählte Briefe und Antworten auf alle nur denkbaren Fragen im Leben junger Eltern zu einem einzigartigen Ratgeber: Fragen zu Schwangerschaft und Geburt, zum Stillen und zu den Essgewohnheiten des Kindes, zum Thema
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Produktbeschreibung
Nach Erscheinen des Bestsellers "Das KinderBuch" wollten die Eltern (noch) mehr wissen. Und fragten Anna Wahlgren per E-Mail auf ihrer Website um weiteren Rat. Jetzt liegt das Ergebnis endlich als Buch vor. Auf über 400 Seiten finden sich die Antworten von Anna Wahlgren auf alle Fragen zum Erziehungsalltag mit unseren kleinen und großen Kindern.

Dieses Buch vereinigt über 200 ausgewählte Briefe und Antworten auf alle nur denkbaren Fragen im Leben junger Eltern zu einem einzigartigen Ratgeber: Fragen zu Schwangerschaft und Geburt, zum Stillen und zu den Essgewohnheiten des Kindes, zum Thema Einschlafen und Schlafen, zur Familie und der "sozialen Beteiligung", zu Scheidung und vor allem zur seelischen Entwicklung des Kindes. Unnachahmlich in ihrer Art geht Anna Wahlgren auf die kleinen und großen Sorgen der Eltern ein, offen und ehrlich schreibt sie in ihren Antworten, wie wir glücklich und gelassen mit unseren Kindern umgehen und über welches Rüstzeug wir dabei verfügen sollten. Nie erhebt sie den mahnenden Zeigefinger, sondern erzählt auf Grundlage der Erziehungserfahrung mit ihren neun Kindern, wie sich das Glückempfinden, Kinder zu haben, und eine gute Erziehung im Alltag auf einen Nenner bringen lassen.
Autorenporträt
Anna Wahlgren ist Mutter von neun Kindern, die sie fast alleine groß zog. In vier Jahrzehnten koordinierte sie Kindererziehung mit Arbeit. Anna Wahlgren lebt und arbeitet in Stockholm.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 26.05.2006

Auf der Wippe der schwedischen Lebenslust
Allein mit neun Kindern von drei Männern: Anna Wahlgren antwortet allen, die bei der Erziehung des Nachwuchses überfordert sind

Dies ist das Fortsetzungsbuch eines Klassikers. Man versteht das Fortsetzungsbuch auch ohne den Klassiker. Aber um es richtig zu schätzen - und zwar mehr zu schätzen als den Klassiker selbst -, sollte man über Inhalt und Form des Klassikers informiert sein. Dann erst weiß man wirklich, was man an diesem Fortsetzungsbuch hier hat, das den Titel "Kleine Kinder brauchen uns" trägt. Der Klassiker erschien vor zwei Jahren endlich auch auf deutsch: "Das Kinderbuch. Wie kleine Kinder groß werden" (F.A.Z. vom 5. Mai 2004). Damals hielt sich Anna Wahlgren beim Schreiben leider nicht an den Pragmatismus, den sie in allen Fragen, die den Alltag mit Kindern betreffen, empfiehlt.

Deshalb mußten wir, als wir das "Kinderbuch" seinerzeit zur Hand nahmen, feststellen: Es strotzt nur so von lyrischen Ergüssen über die Liebe zu Kindern und von kleinen, im Märchenton gehaltenen Erzählungen, die die durchweg klugen und alltagsvernünftigen Maximen illustrieren sollen, sie aber nur störend unterbrechen - erst recht, wenn man kleine Kinder zu versorgen hat und einfach nicht genug Zeit und Nerven, um knapp achthundert Seiten durchzuackern. Überdies stießen wir im "Kinderbuch" ständig auf ärgerliche Wiederholungen. Man mußte sich zu den Kernanregungen des Bandes durch all diesen Ballast lesend hindurchfressen wie durch den süßen Brei, der das Schlaraffenland umfließt. Damit ist jetzt Schluß. All diese Probleme hat man mit Anna Wahlgrens neuem Buch nicht. "Kleine Kinder brauchen uns" hat nicht nur einen kindgerechten Inhalt, sondern auch eine elterngerechte Form.

Die Leitsätze der schwedischen Autorin, die hier mit vielen Beispielen illustriert werden, sind einfach: Laßt die Kinder teilhaben an Alltag und Arbeit, übertragt ihnen möglichst viele der kleinen Aufgaben des täglichen Lebens, Kinder wollen mehr als nur Liebe, sie wollen nützlich sein. Zudem tritt Wahlgren vehement dafür ein, daß Kinder in den ersten drei Jahren zu Hause betreut werden - von jemandem, der zur Familie gehört, gleichgültig ob Vater, Mutter, Oma oder sonst ein nahestehender Mensch. In Schweden, dem Musterland der staatlichen Kleinstkindbetreuung, löste die Autorin damit eine erregte Debatte aus, und auch viele deutsche Leserinnen mißverstehen diese Forderung als ein an die Frauen gerichtetes Kommando, zurück an den Herd zu gehen, so, wie es ihnen derzeit schon zur Genüge von konservativer, meist männlicher Seite entgegenschallt.

Anna Wahlgren hat natürlich kein Patentrezept zur Hand, wie ihr Konzept im Einzelfall so realisiert werden könnte, daß alle Seiten zufrieden sind. Aber sie wirft ihre Erfahrung in die Waagschale - die Erfahrung einer Frau, die neun Kinder von drei verschiedenen Männern bekam und alleine großgezogen hat, gewiß unter anderen Bedingungen als die deutsche Vorzeige-Mutter Ursula von der Leyen. Anna Wahlgren mußte mit sehr wenig Geld auskommen, mußte erleben, wie eines ihrer Kinder starb, sie mußte eine postnatale Depression durchmachen, kurz: Sie war phasenweise alles andere als eine ausgeglichene, fröhliche Mutter. Ihr ist nichts Menschliches, nichts Kindliches fremd. Das macht ihre Anregungen glaubwürdig. Richtig überzeugend und ansteckend aber ist die Lebenslust, die Anna Wahlgren mit den Kindern teilt - eine Lebenslust, die in den vielen Problemdiskussionen zum Thema meist völlig untergeht. Auch die einschlägigen pädagogischen Ratgeber befassen sich lieber mit den schwierigen Seiten des Familienlebens. Wer in ihnen blättert, den beschleicht schnell ein diffuses Gefühl, daß diese ganze Kindersache wohl reichlich kompliziert sein muß. Wer dagegen Anna Wahlgrens Haltung kennenlernt, bekommt Lust aufs Kinderkriegen.

Daß nach der Ankunft des Nachwuchses natürlich nicht alles eitel Sonnenschein ist, greift "Kleine Kinder brauchen uns" auf reizvolle Weise auf. Das Buch versammelt Anna Wahlgrens Antworten auf jene Fragen zur Kindererziehung, die der Autorin auf ihrer Website am häufigsten gestellt wurden. Da die schwedischen Eltern heute offenbar ebenso orientierungsbedürftig und verunsichert sind wie viele deutsche, wird das Ratgeber-Angebot, das Anna Wahlgren im Internet gibt, lebhaft genutzt. Das Wichtigste ihrer Website-Beratung nun in Buchform erscheinen zu lassen ist eine ausgezeichnete Idee. "Kleine Kinder brauchen uns" scheint ein Glücksfall für alle zu sein, die "Das Kinderbuch" seinerzeit als allzu üppig beiseite gelegt haben. Denn hier lernen sie in verschlankter und konzentrierter, am konkreten Fall orientierter Form die Maximen des Standardwerks kennen.

Hier geht es um nichts als Praxis: Was tun, wenn der Säugling ständig umhergetragen werden will? Wenn er sich nur bei Mama beruhigt? Wenn er in der Nacht stündlich erwacht? Was soll man machen, wenn ein Kind nichts essen mag? Wenn es nicht auf die Toilette gehen will? Wie werden Kinder den Schnuller los? Oder ihre Ängste in der Nacht?

Mehr als 150 solcher Fragen zum Alltag junger Familien werden in "Kleine Kinder brauchen uns" beantwortet - Fragen, die auch eine Menge erzählen von den oft übertriebenen Sorgen der gegenwärtigen Elterngeneration, von ihrem Perfektionismus und ihrer Verkrampftheit. Vieles liest man nicht ohne Schmunzeln: "Sie spricht mit ihren Strümpfen!" schreibt eine alarmierte Mutter über ihre phantasiebegabte Vierjährige. Wahlgrens Devisen sind ehrlich, unkonventionell und stresslösend. "Hallo, meine Liebe, ja, man kann wohl sagen, daß Du etwas falsch gemacht hast", fängt ihre Antwort an die Mutter einer Zweijährigen an, die noch nie eine Nacht durchgeschlafen hat. In einem solchen Fall empfiehlt sie eine Kur, die kurzfristig anstrengend ist, aber langfristig für alle ein Segen: "Willst Du fünf durchwachte Nächte oder fünfhundert?" fragt sie lakonisch die müde Mutter.

Meist aber geht es in den Antworten eher um das Lassen als um das Tun. Anna Wahlgren betrachtet kleine Menschen als von Natur aus glückbegabte und fröhliche Wesen, deren Entwicklung einfach nur nicht gestört werden sollte. "Ich finde, daß du gar nicht soviel tun solltest" ist einer ihrer typischen Sätze, mit denen sie die Antwort einleitet. Insofern ist "Kleine Kinder brauchen uns" auch so etwas wie ein Eltern-Beruhigungs-Buch. Der Mutter des Mädchens, das mit seinen Strümpfen spricht, empfiehlt sie, sich in das Spiel einzuklinken und die magische Sockenwelt kennenzulernen, die ihr solche Sorgen macht. Überhaupt geht sie mit den ängstlichen Fragestellerinnen oft um, als wären diese die Kinder: Ermutigend, bestätigend, konkret und entschieden ist ihre Hilfe. Immer wieder zielt diese auf die "soziale Beteiligung" ab, also darauf, das Kind einzubeziehen in den Überlebenskampf der Familie, statt es zu einem Freizeit-Monster werden zu lassen, das seinen Eltern Zeit und Nerven raubt.

Oft fällt das Wort "gemütlich". "Und dann machst Du es Dir mit ihm richtig gemütlich!" schlägt die Autorin für die Zeit nach getaner "Arbeit" vor. Inmitten all der eifernden, erbosten, klagenden und fordernden Debattenbeiträge über das Leben mit Kindern trägt Anna Wahlgren auf sehr eigenwillige Weise dazu bei, daß es denen, die es einfach führen, gut dabei ergeht.

MONIKA OSBERGHAUS

Anna Wahlgren: "Kleine Kinder brauchen uns". Aus dem Schwedischen von Lore Rasmussen-Otten. Beltz Verlag, Weinheim 2006. 394 S., geb., 19,90 [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Endlich! Das ist das Wort, das groß über der himmelhochjauchzenden Besprechung von Monika Osberghaus prangt. Für sie hat die Autorin und neunfache Mutter Anna Wahlgren mit diesem Buch ihren eigenen Klassiker "Das Kinderbuch" abgelöst. Osberghaus findet das Buch viel praktikabler als seinen Vorgänger, zum nachwuchsbezogenen Inhalt, schreibt sie, gibt es jetzt auch eine die die (meist) erwachsenen Eltern ansprechende Form. Sichtlich froh zitiert Osberghaus die simplen, auf nichts als Erfahrung basierenden (zum Teil der FAQ-Sektion von Wahlgrens Website entstammenden) Leitsätze und vermerkt deren Glaubwürdigkeit. Wirklich großartig aber findet Osberghaus die Lebenslust, die das Buch ausstrahlt: Was stresslösend für Eltern ist, meint sie, macht auch den Kinderlosen bestimmt Lust.

© Perlentaucher Medien GmbH