Marktplatzangebote
13 Angebote ab € 1,00 €
  • Gebundenes Buch

Amsterdam zur Nachkriegszeit und ein Held, dessen Welt plötzlich Kopf steht. Ein historischer Roman für Kinder vom großen Romancier - zum Selberlesen und Vorlesen, aufs Schönste übersetzt von Mirjam Pressler. Amsterdam in den 50er-Jahren. Felix Wonder lebt mit seiner Familie in einem kriegslädierten, für unbewohnbar erklärten Haus. Doch Felix liebt seine Kerkestraat - und vor allem: Kusine Veertje, mit der sich herrlich spielen lässt, ohne viel zu sagen. Doch mit einem Mal verändert sich Felix Welt: Veertje wandert nach Australien aus, Felix selbst muss für einige Zeit ins Kinderheim…mehr

Produktbeschreibung
Amsterdam zur Nachkriegszeit und ein Held, dessen Welt plötzlich Kopf steht. Ein historischer Roman für Kinder vom großen Romancier - zum Selberlesen und Vorlesen, aufs Schönste übersetzt von Mirjam Pressler.
Amsterdam in den 50er-Jahren. Felix Wonder lebt mit seiner Familie in einem kriegslädierten, für unbewohnbar erklärten Haus. Doch Felix liebt seine Kerkestraat - und vor allem: Kusine Veertje, mit der sich herrlich spielen lässt, ohne viel zu sagen. Doch mit einem Mal verändert sich Felix Welt: Veertje wandert nach Australien aus, Felix selbst muss für einige Zeit ins Kinderheim Freudenvoll. Dort erwartet ihn nichts Gutes... Und er vermisst Veertje ganz schrecklich. Ob Felix sie je wiedersehen wird?
Eine ergreifende Geschichte von unerschütterlicher Zuversicht und einer ersten, zarten Liebe.
Autorenporträt
Peter van Gestel, geb. 1937 in Amsterdam, besuchte die Schauspielschule, nach einigen Jahren als Schauspieler wurde er Radio- und Fernsehdramaturg. Heute ist er als freier Schriftsteller tätig, für seine Bücher wurde er mit vielen Preisen ausgezeichnet.Mirjam Pressler wurde 1940 in Darmstadt geboren - ein uneheliches Kind jüdischer Abstammung, das bei Pflegeeltern aufwuchs. In Frankfurt besuchte sie die Hochschule für Bildende Künste. Sie hat drei inzwischen erwachsene Töchter und fünf Enkelkinder. Die Liste der Berufe, die sie ausgeübt hat, ist lang. Ihre ersten Bücher schrieb sie nachts, neben Beruf, Familie und Haushalt.
Gleich für ihre ersten Roman bekam sie den Oldenburger Jugendbuchpreis. Seit vielen Jahren schreibt sie hauptberuflich für und über Kinder und ihre Probleme. Für ihre eigenen Bücher und die Übersetzungen aus dem Hebräischen und dem niederländisch-flämischen Sprachraum hat Mirjam Pressler viele Preise und Auszeichnungen erhalten, 1998 wurde sie mit dem deutschen Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet, 2001 mit der Carl-Zuckmayer-Medaille für Verdienste um die deutsche Sprache und 2004 mit dem Deutschen Bücherpreis für ihr literarisches Lebenswerk. 2013 erhielt sie die Buber-Rosenzweig-Medaille.
Mirjam Pressler leb

t in der Nähe von München.

Gerda Raidt, 1975 in Berlin geboren, studierte zunächst freie Grafik an der Burg Giebichenstein in Halle dann Illustration an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig bei Prof. Volker Pfüller, bei dem sie anschließend auch ein Meisterschülerstudium absolvierte. Seit 2004 arbeitet sie als freie Illustratorin und als Lehrbeauftragte an der HGB.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 17.09.2011

Die Girlande hängt schlaff
Abgründig: Peter van Gestels Kinderbuch "Felix Wonder"

"Hattest du keine Angst, so allein im Haus?" Es ist eine gedankenlose Frage, die der Vater seinem Sohn Felix stellt, und den Zehnjährigen überfällt nachträglich das beklemmende Gefühl, das er zuvor erfolgreich projiziert hatte: Im Radio hatte er lustvoll einem Gruselhörspiel gelauscht, Stimmen und Geräusche aus dem Äther wiegten ihn in der Illusion, die Gefahr befände sich in weiter Ferne. Mit der Frage kommt die Angst zurück. Sie ergreift Felix, der sich in dem Moment nur zu gern auf die Beruhigung durch den Vater verlassen würde: "Doch das passierte natürlich nicht, er war ja schon zehn."

Hinter diesem Satz verbirgt der niederländische Autor Peter van Gestel das dramatische Geschehen seines Romans "Felix Wonder", der in der Nachkriegszeit in Amsterdam spielt: Das Bild des Vaters erhält einen tiefen Riss. Der imposante Jongleur, den der Sohn zu Beginn auf der Bühne des größten Kinos der Stadt bewundert hatte, schrumpft plötzlich auf die Größe eines "ungeschickten Kerls", dem keine Kunst mehr anzumerken ist.

Van Gestels verhaltener Erzählton geht nur scheinbar gleichmütig über die ungeheuerlichsten seelischen Verletzungen hinweg. Der Autor schildert höchst ausdrucksvoll nicht nur eine dem Kind eigene Erlebniswelt, sondern verteidigt sie auch gegen jede Vereinnahmung durch die Erwachsenen - deren Gebaren ja nicht nur in der Fiktion bisweilen bizarre Züge annimmt. Wenn die Mutter am Bett ihres Sohnes sitzt und ihm erzählt, wie sie den Vater kennengelernt hat, will Felix von beider Geschichte einfach nichts wissen und hofft auf Rücksichtnahme, wie er sie selbst an den Tag legt. Doch die Mutter überhört die Signale. Ihre Stimme geleitet nicht mehr, wie einst, sanft in die Traumwelt hinüber, sondern zerrt ihr Kind in die eigene Realität zurück und bedrängt den angeblich von Geburt an "besonderen Jungen" mit ihrer Sehnsucht, sich im Wunderkind zu spiegeln.

Dabei ist es eigentlich Felix, der dringend auf Zuwendung angewiesen wäre. Die Menschen, die ihm am wichtigsten sind, verlassen ihn. Er muss die Auswanderung seiner geliebten Cousine Veertje verkraften und erfährt ausgerechnet an seinem elften Geburtstag, dass er - wenn auch nur für einige Zeit - in ein Kinderheim abgeschoben werden soll.

Van Gestels feinfühlig erzählter Kinderroman bezieht seine Kraft aus der Diskrepanz zwischen der genauen Beobachtungsgabe seines kindlichen Erzählers und dem Gerede der Erwachsenen. Während die Eltern das Heim in schönen Farben auszumalen suchen, bemerkt er an kleinen Anzeichen wie schlaff herabhängenden Festgirlanden, wie freudlos das Leben in der Anstalt wirklich ist. Gleichwohl lässt van Gestel ihn auch an diesem Ort seine Würde bewahren. Und beschenkt ihn schließlich mit einem echten Happy End: Die Cousine kehrt aus Australien zurück.

HEIDI STROBEL

Peter van Gestel: "Felix Wonder".

Aus dem Niederländischen von Mirjam Pressler. Bilder von Gerda Raidt. Verlag Beltz & Gelberg, Weinheim 2010. 191 S., geb, 12,95 [Euro]. Ab 10 J.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
…mehr

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Einen äußerst "feinfühligen" Kinderroman hat Rezensentin Heidi Strobel in "Felix Wonder", dem neuen Buch des niederländischen Schriftstellers Peter van Gestel vorgefunden. Ausdrucksstark schildere der Autor die vielen seelischen Verletzungen des zehnjährigen Felix, der im Amsterdam der Nachkriegszeit aufwächst: erst enttäuscht ihn der einst bewunderte Vater, später holt seine Mutter ihn mit den Erinnerungen ihrer Vergangenheit aus der kindlich-sanften Traumwelt in die Realität, schließlich muss er für einige Zeit in ein Kinderheim. Die Kritikerin lobt insbesondere van Gestels Talent, dem Gerede der Erwachsenen die "genaue Beobachtungsgabe" des kindlichen Erzählers gegenüberzustellen.

© Perlentaucher Medien GmbH