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Der Schriftsteller Lafcadio Hearn (1850 - 1904), als Sohn einer Griechin und eines Iren auf Lefkas geboren und bei Verwandten in England aufgewachsen, wurde als junger Mann mittellos nach Amerika geschickt. Dort wurde er Journalist und Autor in Cincinnati und New Orleans, später in New York, dazwischen lebte er länger auf den französischen Antillen. Früh begann er, sich für Japan zu interessieren, wohin er 1890 reiste, um nicht mehr zurückzukehren. Er nahm sogar einen japanischen Namen an und heiratete die Tochter eines Samurai. Seine Bücher über Japan hatten einen großen Einfluss auf das Bild…mehr

Produktbeschreibung
Der Schriftsteller Lafcadio Hearn (1850 - 1904), als Sohn einer Griechin und eines Iren auf Lefkas geboren und bei Verwandten in England aufgewachsen, wurde als junger Mann mittellos nach Amerika geschickt. Dort wurde er Journalist und Autor in Cincinnati und New Orleans, später in New York, dazwischen lebte er länger auf den französischen Antillen. Früh begann er, sich für Japan zu interessieren, wohin er 1890 reiste, um nicht mehr zurückzukehren. Er nahm sogar einen japanischen Namen an und heiratete die Tochter eines Samurai. Seine Bücher über Japan hatten einen großen Einfluss auf das Bild Japans im Westen.
Monique Truong, die bislang zwei Romane vorgelegt hat, schreibt seit vielen Jahren an einem Roman über Hearn. Sie schätzt vor allem sein journalistisches Werk und hat eine Auswahl seiner besten Reportagen vorgenommen. Einige Texte erscheinen hier zum ersten Mal auf Deutsch. Ein großer Autor, der zurzeit auch anderswo neu verlegt wird, ist mit faszinierenden Arbeiten wiederzuentdecken, hellsichtig, voll feiner Beobachtungen und Empathie.
Autorenporträt
Lafcadio Hearn, geboren 1850 auf Lefkas, gestorben 1904 in Tokio. Neben seinen frühen Romanen "Chita" und "Youma" sind vor allem seine Japanbücher einflussreich gewesen, "Kokoro", "Kwaidan", "Izumo" u.a. oder "Gespenstergeschichten aus Japan".
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 09.03.2017

NEUE TASCHENBÜCHER
Schlupfwinkel, aber kein Zuhause –
große Reportagen von Lafcadio Hearn
Was für ein weltumspannendes Abenteuer, das Leben dieses Schriftstellers und Journalisten: Es beginnt 1850 mit seiner Geburt auf der griechischen Insel Lefkada, er wird getauft auf die pompöse Namensliste Patricio Lafcadio Tessima Carlos. Den Zweijährigen nimmt die griechische Mutter mit nach Dublin, der Heimat des Vaters, eines Militärarztes. Doch bald muss der Kleine ohne Eltern auskommen, beide verschwinden, sie zurück, der Vater nach Indien. In Schulen und Internaten in England und Frankreich wächst der Junge heran, verliert durch einen Unfall die Sehkraft eines Auges. Dem 19-Jährigen drückt der Vermögensverwalter seiner Tante nicht das versprochene Vermögen, sondern eine einfache Fahrkarte nach Cincinnati in die Hand. Dort fängt Hearn als Schriftsteller an mit nuancierten Reportagen über Minderprivilegierte und Schwarze. Er liebt die Viertel der Hafenkneipen und Fremdenheime, wo Schauerleute, Dockarbeiter und Bootsleute hausen, die er beschreibt als „eine Gesellschaft von Streunern, die zwar Schlupfwinkel haben, aber kein Zuhause“. Auch ihre Lieder zeichnet er auf, die auf dem Ohio gesungen werden. Weiter geht’s nach New Orleans, wo er unter anderem fundiert über kreolische Küche schreibt, denn er ist ein Meister sensibelster Wahrnehmung auf allen Sinnlichkeitsebenen.
Nach einer relativ kurzen Zeit in New York entschwindet Hearn zuletzt nach Japan auf der Suche nach dem exotisch anderen, das nichts mit der Maschinenwelt des Westens zu tun hat. Er heiratet, heißt nun Koizumi Yakumo, trägt traditionelle Tracht und hat vier Kinder. Doch in der Meiji-Zeit wird Japan rasant modernisiert, sehr zum Missfallen Hearns, der das „unverdorbene“ Japan sucht und im Hafenstädtchen Matsue noch findet. Von dort fährt er zu den Oki-Inseln, schwelgt in fast impressionistischem Farbenrausch. Doch weiß er um die Magie fremder Schönheit: „Ein getönter Schleier ließ jede Ferne traumähnlich wirken und verhüllte mit seinem trügerischen Farbspiel die schroffe Blöße der Felsen.“ HARALD EGGEBRECHT
Lafcadio Hearn: Vom Lasterleben am Kai. A. d. Engl. von Johann C. Maass. Hrsg.
u. Nachw. v. M. Truong. C. H. Beck Verlag, München 2017. 236 Seiten, 16, 95 Euro.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
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"Seine farbigen, frischen und anschaulichen Beschreibungen lassen den Leser schnell der Hearn'schen Faszination erliegen"
Georg Patzer, literaturkritik.de, 10. April 2017