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Wenn man die Idee eines Friedens zwischen den Völkern ernst nimmt, liegt die Gründung einer globalen Schiedsinstanz in Auseinandersetzungen nahe. Mark Mazowers Buch schildert das konfliktreiche Wechselspiel von völkerrechtlicher Idee und faktischen Machtverhältnissen seit 1815, als eine europäische Koalition versuchte, die napoleonische Machtausdehnung einzudämmen. Internationale Institutionen mit eigenen Machtbefugnissen wurden geschaffen, nach dem Ersten Weltkrieg der Völkerbund, nach dem Zweiten Weltkrieg die Vereinten Nationen. Aber es zeigte sich rasch, dass diese Institutionen nicht mehr…mehr

Produktbeschreibung
Wenn man die Idee eines Friedens zwischen den Völkern ernst nimmt, liegt die Gründung einer globalen Schiedsinstanz in Auseinandersetzungen nahe. Mark Mazowers Buch schildert das konfliktreiche Wechselspiel von völkerrechtlicher Idee und faktischen Machtverhältnissen seit 1815, als eine europäische Koalition versuchte, die napoleonische Machtausdehnung einzudämmen.
Internationale Institutionen mit eigenen Machtbefugnissen wurden geschaffen, nach dem Ersten Weltkrieg der Völkerbund, nach dem Zweiten Weltkrieg die Vereinten Nationen. Aber es zeigte sich rasch, dass diese Institutionen nicht mehr Handlungsspielraum hatten, als ihnen die jeweiligen nationalen Supermächte zugestanden. Waren die United Nations in den 1960er Jahren noch eine nützliche Ergänzung der amerikanischen Dominanz, verschoben sich die Gewichte spätestens seit den 1980er Jahren auf andere internationale Institute wie Weltbank und IWF, wobei zunehmend die Etablierung eines Weltmarkts und nicht mehr die Konsensbildung unter demokratisch gewählten Regierungen im Vordergrund stand. Heute ist die Umsetzbarkeit der Idee einer Völkergemeinschaft ungewisser denn je - aber ist es in den letzten zweihundert Jahren je anders gewesen?
Autorenporträt
Mark Mazower leitet heute, nach Professuren in London und Yale, das Center for International History der Columbia University in NYC. Er schreibt für mehrere britische Zeitschriften und kommentiert für Radio- und TV-Sender.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension

Einen etwas zwiespältigen Eindruck hat Mark Mazowers Geschichte der Idee einer internationalen Völkergemeinschaft bei Felix Ekardt hinterlassen. Er schätzt das Buch des Historikers als materialreich und gut lesbar. Die großen Debatten, die in den letzten beiden Jahrhunderten um Themen wie internationale Zusammenarbeit, die Idee eines Weltstaats und die Globalisierung geführt wurden, scheinen ihm darin solide zusammengefasst. Allerdings wird der Kenner der Materie nach seiner Einschätzung in dem Werk kaum Neues finden. Zudem moniert Ekardt eine Reihe von Ungenauigkeiten und Fehlern, zum Beispiel wenn der Autor das Verhältnis von Mitgliedstaaten und EU nicht korrekt darstellt. Außerdem vermisst er tiefergehende Analysen und Diskussionen der aktuell dringlichen globalen Fragen: etwa über die ökonomischen und sozialen Auswirkungen des globalen Freihandels oder des Klimawandels. Als guten Einstieg in die Debattengeschichte des Internationalismus kann er das Buch empfehlen, für eine vertiefende Behandlung der Thematik muss der Leser allerdings auf andere Werke zurückgreifen.

© Perlentaucher Medien GmbH