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Das Gartenreich Dessau-Wörlitz - Kulturlandschaft entlang der Elbe
Das Gartenreich Dessau-Wörlitz ist eine in ganz Europa bekannte Kulturlandschaft entlang der Elbe. Sie umfasst Landschaftsparks nach englischem Vorbild sowie einige Schlösser, darunter Mosigkau, Luisum und Wörlitz.
Das Gartenreich ist ein herausragendes Beispiel für die Umsetzung der Prinzipien der Aufklärung in einer Landschaftsgestaltung, die Kunst, Erziehung und Wirtschaft harmonisch miteinander verbindet. Jährlich ziehen die Schönheiten dieser Landschaft eine Dreiviertel Million Besucher an. Für sie und alle Liebhaber…mehr

Produktbeschreibung
Das Gartenreich Dessau-Wörlitz - Kulturlandschaft entlang der Elbe

Das Gartenreich Dessau-Wörlitz ist eine in ganz Europa bekannte Kulturlandschaft entlang der Elbe. Sie umfasst Landschaftsparks nach englischem Vorbild sowie einige Schlösser, darunter Mosigkau, Luisum und Wörlitz.

Das Gartenreich ist ein herausragendes Beispiel für die Umsetzung der Prinzipien der Aufklärung in einer Landschaftsgestaltung, die Kunst, Erziehung und Wirtschaft harmonisch miteinander verbindet. Jährlich ziehen die Schönheiten dieser Landschaft eine Dreiviertel Million Besucher an. Für sie und alle Liebhaber von Landschaftsparks haben Hansjörg Küster und sein Koautor Ansgar Hoppe dieses reich bebilderte Landschaftslesebuch geschrieben, das sich mit Kulturgeschichte und mit Ökologie befasst, das sich sowohl als Geographiebuch wie auch als Parkführer lesen lässt. Es zeigt Zusammenhänge zwischen Gegebenheiten der Natur, der Jahrtausende währenden Landschaftsgestaltung und den Ideen undMetaphern auf, die sich Zeitgenossen und Nachgeborene zu den Landschaften machten und machen.
Autorenporträt
Ansgar Hoppe geb. 1967, promovierte nach einer Ausbildung zum Forstwirt in Biologie und ist seither als Landschaftsforscher tätig, u.a. am Institut für Biologiedidaktik an der Leibniz Universität Hannover. Hansjörg Küster, geb. 1956, ist Professor für Pflanzenökologie am Institut für Geobotanik der Leibniz Universität Hannover.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 26.06.2010

Wie aus dem winzigen Staat ein riesiger Garten wurde
Auf die Sichtachsen kommt es an: Hansjörg Küster und Ansgar Hoppe erkunden Landschaft und Geschichte in Dessau-Wörlitz
Hansjörg Küster, Pflanzenökologe aus Hannover, hat schon eine ganze Reihe von Büchern verfasst, die den Blick auf die Landschaft umkrempeln: Landschaft ist nichts, was schon immer da war, sondern etwas, das geworden ist, durch die natürlichen Vorgänge über die Jahrmillionen hinweg und durch die menschliche Aktivität von Jahrtausenden. Wer eins dieser Werke liest, etwa Küsters Geschichte des Waldes in Mitteleuropa, dem wächst eine neue Dimension der Wahrnehmung zu, ihm erschließt sich eine ungekannte Tiefe in Zeit und Raum.
Dass der Mensch, indem er in die Landschaft eingreift, seine Zwecke verfolgt, heißt mitnichten, dass er immer wüsste, was er da tut. Meistens weiß er hierüber erstaunlich wenig und wundert sich erst nach Jahrhunderten, dass plötzlich das Holz rar wird oder seine Ernten missraten. Eine Landschaft nur gibt es in Deutschland, die statt von unzähligen durcheinanderwimmelnden Einzelabsichten von einem zentralen steuernden Willen geprägt worden ist, einem Willen, der nicht nur ihre nachhaltige Nutzung im Blick hatte (was immerhin auch schon etwas wäre), sondern von Anfang an Landschaft direkt als solche gestaltet: das Gartenreich Dessau-Wörlitz. Es stellt gewiss einen Sonderfall dar; aber doch einen, an dem Küster in exemplarischer Verdichtung zeigen kann, was er mit dem Untertitel „Landschaft und Geschichte“ meint. Er hat es diesmal nicht allein geschrieben, sondern unter Beteiligung seines Kollegen Ansgar Hoppe, Biologe und Landschaftsforscher und ebenfalls an der Uni Hannover tätig.
Wenn die Autoren diesen Bezirk ein „Gesamtkunstwerk“ nennen, so denken sie dabei weniger an Richard Wagner als an einen geschliffenen Edelstein. „An einem solchen Stein ist nicht nur der Schliff edel. Er ist auch seiner Natur nach kostbar.“ Diese elementare Kostbarkeit eben verlockt den Juwelier, sich an die intrikate Arbeit zu machen. Infolgedessen beginnt das Buch mit der Erzählung des von Menschenhand noch unberührten Rohlings. Ja, dieser Erzählcharakter, der den strukturellen Befund zur Verlaufsform auseinanderzieht, macht den besonderen Reiz des Buches aus. Die Gletscher der verschiedenen Eiszeiten haben ihren Auftritt, vor deren Stirn ein ungeheures Urstromtal entsteht, später von den sehr viel kleineren Flüssen Elbe und Mulde zweitverwendet. Nichts an dieser Region lässt sich verstehen (oder „lesen“, wie die Autoren sagen), wenn man dabei nicht die Macht des Eises und des Wassers bedenkt. Warum fließt die Elbe nicht mitten in ihrem Tal, sondern an dessen nördlichem Rand? Warum gibt es Pflanzen wie die Wassernuss und den Blauweiderich nur hier und dann lange nicht mehr? Küster und Hoppe lösen das Rätsel.
Dann kommen die Menschen, erst als Großwildjäger, später, als sich im Zug der allgemeinen Erwärmung die Wälder neu ausbreiten – viel artenärmer jetzt als vor den Gletschern –, als Fischer und Vogelfänger und, wie die Autoren vermuten, vom achten bis zum sechsten Jahrtausend vor Christus als rechte Hungerleider. Dann erfinden sie den Ackerbau und greifen um ein Vielfaches verstärkt in die Landschaft ein. Siedlungen entstehen, erst halbnomadische, die alle paar Jahrzehnte verlassen werden, ab dem Mittelalter ortsfeste: denn nur unter der Bedingung der Ortsfestigkeit kann territoriale Herrschaft entstehen. Wie viele einzelne Dinge man berücksichtigen muss, um das Gesamtbild zu erhalten! Flüsse kann man nur auf eine von zwei Arten nutzen: Entweder man betreibt auf ihnen Schifffahrt – oder man legt Stauwehre an, wo sich die Fische sammeln und Mühlen bauen lassen. Allein Dessau, wo die kleinere Mulde in die schiffbare Elbe mündet, hat Anteil an beiden Nutzungen zugleich und entwickelt sich darum zum Zentrum der Region. Es herrscht der „Mittelwald“ vor, bestehend aus großen Eichen, mit denen man bauen kann und unter die man im Herbst die Schweine zur Eichelmast treibt, und in der Schicht darunter aus buschigen Hainbuchen, die man immer wieder beschneidet, um aus ihnen das tägliche Brennholz zu gewinnen. Wer es weiß, kann diesen anderen, weil anders genutzten Wald auch heute noch finden; dabei, und bei vielem anderen, helfen ihm die vielen Bilder, die den Band schmücken und den praktischen Zweck der Veranschaulichung mit großer Schönheit verbinden. Man sieht so viel auf ihnen!
Die Verbindung des Schönen mit dem Nützlichen stellt auch jene tragende Idee dar, die sich schließlich im Gartenreich verkörpert. Das kleine Fürstentum Anhalt-Dessau war verwüstet durch den Dreißigjährigen Krieg, seine Böden erschöpft, und ein immerwährendes Problem stellten die periodischen Überflutungen dar. Mehr als ein Jahrhundert wandten seine Fürsten, und besonders der langlebige Leopold III. Friedrich Franz, der von 1757 bis 1817 regierte, daran, diese Zustände zu verbessern. Anhalt-Dessau, heute nicht mal mehr groß genug für einen eigenen Landkreis, wurde zu einem agrarischen Musterstaat, an dem sich die Regenten der umliegenden versandeten und versteppten Territorien ein Beispiel nahmen. Zugleich überzog der Fürst sein Land (aus dem der hinderliche Landadel durch nicht immer ganz hasenreine Maßnahmen hinausgeekelt worden war) mit einer Fülle von Parks, Schlössern, Alleen und Sichtachsen, die den winzigen Staat in einen riesigen Garten verwandelten – ein „Gartenreich“ im Wortsinn.
Während seine Zeitgenossen, indem sie ihre Residenzen nach französischem Vorbild anlegten und mit symmetrischen Strukturen weit ausgreifen ließen, symbolisch Herrschaft projizierten, zielte Fürst Franz auf etwas anderes, auf eine organische Gesamtheit, in der durch ausgeklügelte Bezüge die Grenze zwischen Park und Acker aufgehoben wäre: ein Paradies der Aufklärung, dabei jedoch, wie derartige Projekte immer, bei aller Menschenfreundlichkeit und Anmut nicht gänzlich frei von totalitären Zügen.
Der zweite Teil des Buchs, der die einzelnen Bestandteile dieses Organismus erläutert, schaltet vom erzählenden in den beschreibenden Modus um und wirkt dadurch für jemanden, der es nicht gerade als Reiseführer vor Ort in der Hand hält, ein bisschen ermüdend. Das lässt sich wohl kaum vermeiden. Ganz wach wird der Leser aber wieder zum Ende hin, wenn die Autoren erörtern, wie „die Vergangenheit in der Gegenwart in eine gute Zukunft zu begleiten“ wäre. Was für eine frohgemute Gesamtschau der Zeiten! Es schwingt darin eine stolze Freude mit, dass die lange vernachlässigten Anlagen nunmehr wieder in ihrem alten Glanz erstrahlen: ein Stück gerettete Tradition. Küster und Hoppe trauen der Menschheit jedenfalls eine große Kraft zum Erben und Gestalten zu. Im einzelnen sollte man überlegen: „Welche Innovationen lässt man zu? Wovon und mit welcher Landschaft will die Bevölkerung in Zukunft leben? Wie verständigen sich Einheimische und Fremde über die Zukunft der Landschaft?“ Was wird zum Beispiel aus dem Kraftwerk Vockerode, das auf seine Weise ein beeindruckendes Testimonium der Moderne darstellt, aber die Rhythmen des Gartenreichs doch arg durchkreuzt?
Die Autoren räumen ein, dass der „ursprüngliche pädagogische Auftrag“ des Projekts als großenteils erfüllt gelten darf, insofern sich auch die weitere Umgebung aus dem früheren Zustand der Verödung erholt hat. Doch vielleicht ergibt sich ja etwas Neues aus der Nachbarschaft zu den aufgelassenen Braunkohle-Tagebauen von Bitterfeld und Gräfenhainichen? Dort sieht es heute aus wie in den ausgelaugten Heiden des 18. Jahrhunderts. Und nicht zuletzt: „Wie lassen sich Konflikte zwischen Naturschutz und Denkmalpflege lösen?“ Denn daran haben Küster und Hoppe keinen Zweifel: Eine Landschaft steht dem Denkmal näher als der Natur. BURKHARD MÜLLER
HANSJÖRG KÜSTER / ANSGAR HOPPE: Das Gartenreich Dessau-Wörlitz. Landschaft und Geschichte. Verlag C.H. Beck, München 2010, 224 S., Euro.
Dann kommen die Menschen, erst
als Großwildjäger, später als
Fischer und Vogelfänger
Mit welcher Landschaft will die
Bevölkerung in Zukunft leben –
und wovon?
Kraftwerk Vockerode, ein beeindruckendes Zeugnis der vergangenen Moderne, stört die Rhythmen des Gartenreichs Foto: Ostkreuz
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Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 27.07.2010

Und hinter den Kanälen und Wäldchen ein künstlicher Vulkan
Wie sich unter fürstlichem Regime das Schöne mit dem Nützlichen verband: Hansjörg Küster und Ansgar Hoppe schreiben die Landschaftsgeschichte des Gartenreichs Dessau-Wörlitz

Am Nordufer des Wörlitzer Sees liegt der Tempel der Wassergöttinnen. Wenn man hier zu lange verweilt und den Blick durch das Gartenreich schweifen lässt, kann es sein, dass die Parkführerin vorbeikommt und den Besucher durch lautes Verlesen eines berühmten Goethe-Wortes verschreckt: "Hier ists ietzt unendlich schön. Mich hats gestern Abend, wie wir durch die Seen Canäle und Wäldgen schlichen sehr gerührt wie die Götter dem Fürsten erlaubt haben einen Traum herum um sich zu schaffen." Den Zeitgenossen des 18. Jahrhunderts galt die von Leopold Friedrich Franz von Anhalt-Dessau zu einem Kunstwerk gestaltete Auenlandschaft seines kleinen Fürstentums als ein Wunder, sein Umgang mit der Natur wirkte stilbildend.

Der Fürst hatte 1758 ein Territorium übernommen, in dem Agrarwirtschaft und Landesverschönerung bereits Tradition hatten. Vorangegangene Generationen hatten bereits unter niederländischem Einfluss Be- und Entwässerungssysteme angelegt und im Land an Elbe und Mulde Deiche bauen lassen. Der barocke Park um das Schloss von Oranienbaum und die Gartenanlagen von Schloss Mosigkau waren entstanden. Fürst Franz verband diese in seiner fast sechzigjährigen Regierungszeit mit englischen Gärten, in die sein Freund und Architekt Friedrich Wilhelm von Erdmannsdorff die Landhäuser Wörlitz, Georgium, Luisium und verschiedene Kleinarchitektur einbettete. Bis heute gilt das Ensemble als so einmalig, dass die Unesco es im Jahr 2000 zum Welterbe erklärte. Rentnergruppen bewegen sich mit sanften Ruderschlägen über die Wasserflächen. Die mit Solitär-Eichen bestandenen Wiesen wechseln mit einheimischen und exotischen Gehölzgruppen. Sichtachsen lenken den Blick auf kuriose Grotten und einen künstlichen Vulkan.

Hansjörg Küster und Ansgar Hoppe haben über das Gartenreich von Dessau und Wörlitz ein Reise- und Handbuch geschrieben, das sich nicht allein auf die Gestaltung im 18. Jahrhundert konzentriert, sondern vom eiszeitlichen Gletscherschmelzwasser erzählt, das jenes Urstromtal schuf, in dem die Elbe von Wittenberg bis Magdeburg fließt. Sie informieren über die klimatischen und geologischen Bedingungen der Region und zeichnen darüber hinaus das Wechselspiel von Vegetation, früher Besiedlung und Landschaftsnutzung nach. Die Autoren folgen der Siedlungsgeschichte der Gegend, schildern Jägerlager und die Ausbildung der staatlichen und wirtschaftlichen Ordnung im Mittelalter - immer den Zusammenhang von natürlichen Gegebenheiten, agrarischer, politischer, ökonomischer und kultureller Entwicklung vor Augen. Dies gilt auch für die Schaffung des Gartenreichs, das hier als Versuch verstanden wird, auf die Krise des Landes nach den Verwüstungen durch den Dreißigjährigen Krieg und die mittelalterliche Übernutzung von Wäldern und Äckern zu reagieren.

Durch das Nachzeichnen der frühen kulturellen und natürlichen Spuren fügen die Autoren dem bisher dominierenden kunsthistorischen Blick auf Dessau-Wörlitz eine erhellende Perspektive hinzu. Ansgar Hoppe und Hansjörg Küster sind Biologen, der Pflanzenökologe Küster ist zudem erfolgreicher Autor eine Reihe von Büchern: "Die Elbe", "Die Ostsee", "Geschichte des Waldes. Von der Urzeit bis zur Gegenwart" - in allen seinen Darstellungen zeigt Küster, wie eng natürliche Faktoren und von Menschen vorgenommene Veränderungen zusammenhängen. Dies spielte in den bisherigen Darstellungen wie dem repräsentativen Katalogbuch "Weltbild Wörlitz" kaum eine Rolle. Am ehesten schaute Erhard Hirsch in seiner großen Monographie zu Dessau-Wörlitz auf solche Zusammenhänge. Prägend blieben stilgeschichtliche Untersuchungen.

Über deren Ergebnisse informieren die Autoren in Kapiteln, die sich den einzelnen Schloss- und Parkanlagen rund um die ehemalige Residenz Dessau widmen. Von ihren europäischen Bildungsreisen hatten Fürst Franz und Erdmannsdorff nicht nur die Idee des englischen Gartenstils mitgebracht, der Wiesen und Äcker in die Parkgelände einbezog, das Schöne mit dem Nützlichen verband. Sie ließen sich auch architektonisch inspirieren.

Von den italienischen Reiseeindrücken sprechen das Wörlitzer Schloss und eine Reihe weiterer frühklassizistischer Bauwerke. Daneben erwies Franz der deutschen Tradition mit seinem "Gotischen Haus" und neugotischen Sakralbauten seine Reverenz, so dass in Wörlitz ein einmaliger architektonischer Synkretismus entstand. Die Welt sollte im Kleinen abgebildet, das Land zu einem Muster werden - in ästhetischer, ökonomischer und pädagogischer Hinsicht. Durch unzählige persönliche Kontakte und Lektüren war der reformfreudige Regent an die intellektuellen Strömungen der mittleren Aufklärung angeschlossen. Etwas mehr hätte man von Hoppe und Küster gern über die Gedanken erfahren, die das praktische Wirken des Fürsten begleiteten.

Heute, auf dem Weg vom Großparkplatz zur nahe gelegenen A9, vorbei an Industrieruinen und durch kleine Ortschaften, sind die Veränderungen sichtbar, die das 19. und 20. Jahrhundert dem Gartenreich gebracht haben. Ihnen widmen Küster und Hoppe die letzten Kapitel ihres Buches und blicken mit Vorschlägen zur infrastrukturellen Gestaltung der Region in die Zukunft. Auch für diese muss ein Ausgleich gefunden werden - zwischen Natur-, Landschafts- und Denkmalschutz, der Wirtschaftsentwicklung und der Förderung des Tourismus. Denn zum Glück kommen Menschen, um die einmalige Kulturlandschaft zu erkunden, klettern über die Brücken und wandeln durch Obstbaumalleen, bevor sie nach Hause fahren, dort eilig die Gartengeräte forträumen und die große Vase in die Sichtachse rücken.

SANDRA KERSCHBAUMER

Hansjörg Küster und Ansgar Hoppe: "Das Gartenreich Dessau-Wörlitz". Landschaft und Geschichte. Verlag C. H. Beck, München 2010. 224 S., Abb., br., 19,95 [Euro].

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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Als auf weite Strecken so lehrreiches wie augenöffnendes Vergnügen hat der Rezensent Burkhard Müller die Lektüre dieses Bandes sichtlich empfunden. Geschildert wird darin nicht weniger als die Geschichte eines recht einzigartigen Falls von Natur- und Menschengeschichte einer Landschaft, nämlich des Gartenreichs Dessau-Wörlitz. Das Wirken von Gletschern wie aber auch von Menschenideen und Menschenhänden bei der Einrichtung dieser heute recht singulär dastehenden Gartenreich-Landschaft werde überaus kenntnisreich geschildert. Der Plan, der hinter dem Aus- und Umbau der versteppten Gebiete lag, war aufklärerisch im Geist und unermüdlich waren die Ausführenden während eines ganzen Jahrhunderts. Heraus kam ein "agrarischer Musterstaat", in dem Natur nach dem Bilde des Gartens gebildet wurde. Etwas mühsam findet Müller einzig den beschreibenden zweiten Teil, alles andere hat er, das wird in der Rezension spürbar, mit angehaltenem Atem gelesen.

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