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Von Aristoteles, dem "Gründervater" der Politikwissenschaft, bis zu den Theoretikern im 20. Jahrhundert stellen die Klassiker der Politikwissenschaft Leben, Werk und Wirkung der großen Politikwissenschaftler dar. Ausgewiesene Sachkenner bieten mit diesen Portraits eine vorzügliche Einführung in die Geschichte und die wichtigsten theoretischen Konzepte der Politikwissenschaft. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf solchen Klassikern, die für das Studium der Politikwissenschaft besonders wichtig sind.
Dieser Band setzt die erfolgreichen Klassiker der Soziologie, Klassiker der Pädagogik und
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Produktbeschreibung
Von Aristoteles, dem "Gründervater" der Politikwissenschaft, bis zu den Theoretikern im 20. Jahrhundert stellen die Klassiker der Politikwissenschaft Leben, Werk und Wirkung der großen Politikwissenschaftler dar. Ausgewiesene Sachkenner bieten mit diesen Portraits eine vorzügliche Einführung in die Geschichte und die wichtigsten theoretischen Konzepte der Politikwissenschaft. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf solchen Klassikern, die für das Studium der Politikwissenschaft besonders wichtig sind.

Dieser Band setzt die erfolgreichen Klassiker der Soziologie, Klassiker der Pädagogik und Klassiker des politischen Denkens fort. Gleichzeitig erscheinen die Klassiker der Theologie.
Autorenporträt
Wilhelm Bleek ist Professor für Politikwissenschaft an der Ruhr-Universität Bochum. Hans J. Lietzmann ist Professor für Politikwissenschaft an der Bergischen Universität in Wuppertal.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 23.05.2006

Wer nicht mitmachen darf, sieht schärfer
Eine vorzügliche Einführung in das Werk der wichtigsten politischen Denker
„Klassiker der Politikwissenschaft” auf gut 300 Seiten abzuhandeln, ist immer ein fragwürdiges Unterfangen. Warum beginnt der Band nicht mit Platon oder Thukydides, warum wählt er Aristoteles als Urgrund der „Politikwissenschaft”? Weil nun aber jedes Unternehmen solcher Natur sich derlei Einwänden ausgesetzt sieht, wiegen sie nicht allzu schwer. Problematischer ist der Titel: „Politikwissenschaft” muss es da heißen - obschon erläutert wird, dass diese Disziplin eine neuzeitliche Erfindung ist. Von den ausgewählten Autoren, die allerjüngsten ausgenommen, dürfte sich kaum einer als Politikwissenschaftler verstanden haben. Politische Philosophie war das Fach von Leo Strauss, und Hannah Arendt betrieb politische Theorie. Es handelt sich also um einen Band, der die Klassiker des politischen Denkens vorstellt. Der Verzicht auf die paar Politikwissenschaftler, die am Ende etwas orientierungslos nachklappern, hätte dem Band nicht schlecht angestanden.
Dennoch liegt hier eine vorzügliche und konzise Einführung in Werk, Wirkung und Leben der wichtigsten politischen Denker vor. Die Autoren bekennen sich zum Rang der Klassiker, ohne die „auch die Theorien und Methoden der modernen, sozialwissenschaftlich orientierten Politikwissenschaft” nichts taugen würden. Zwar schwankt die Qualität der einzelnen Beiträge, doch ist dies zumeist stilistischen Fähigkeiten geschuldet und geht nicht zu Lasten des Inhalts. Brillant funkelt etwa das kleine Meisterstück von Herfried Münkler über Machiavelli. Der politische Wille zum Handeln tritt als Motiv hinter dem Werk des Florentiners deutlich hervor, scharfe Beobachtung folgt aus verhinderter Beteiligung. Verschiedene Lesarten werden skizziert. In der deutschen Tradition herrscht die zynisch-machtpolitische vor, angelsächsische Gelehrte bevorzugen die freiheitlich-republikanische. Jede politische Kultur erschafft sich offenbar den Denker, der zu ihr passt.
Dagegen fehlt dem trotz manch kleinlicher Kritik sachlich hervorragenden Beitrag über Tocqueville von Manfred G. Schmidt die Eleganz - was dem glänzenden Stilisten Tocqueville zwar unangemessen ist, aber nicht die von Schmidt mitgeteilten Einsichten über den „aristokratischen Liberalismus” und den methodischen Scharfsinn des Denkers mindert. Die Darstellung Max Webers durch Andreas Anter dürfte zu den besten Einführungen auf so knappem Raum gehören.
Zu liberal für 1968
Das große Verdienst des Bandes liegt darin, den Emigranten besondere Beachtung zu schenken. So werden Joseph Schumpeter und Carl Joachim Friedrich genauso kenntnisreich abgehandelt wie zahlreiche Flüchtlinge aus Nazi-Deutschland. Hubertus Buchstein und Gerhard Göhler entwerfen eine glänzende Skizze von Ernst Fraenkel. Nach sozialistischen Anfängen in der Weimarer Republik wurde er in den USA des New Deal vom Segen der Demokratie und des Kapitalismus überzeugt, ohne die „Möglichkeit seiner sozialstaatlichen Domestizierung” zu übersehen. Fraenkel entwickelte sich zu einem der wenigen deutschen Denker, dessen Werk um die individuelle Freiheit kreist. Nebenbei wurde er zum Begründer einer modernen Politikwissenschaft in Deutschland. Übel mitgespielt haben Fraenkel, der Deutschland immer noch ein wenig misstraute und darum zeitlebens ein Freund (und bis zur Emeritierung ein Staatsbürger) Amerikas blieb, die Studenten von 1968. Mancher von ihnen hat es später bereut. Heute bietet Fraenkel verschiedene Anknüpfungspunkte, ein liberal-konservativer Multikulturalismus könnte bei ihm seinen Ausgang nehmen. Ähnlich stilsicher und sachlich treffend sind das Leo-Strauss-Porträt von Harald Bluhm, die Hannah-Arendt-Skizze von Antonia Grunenberg und die Hans-Morgenthau-Darstellung von Gustav Schmidt. Damit endet die Linie der klassischen politischen Denker, eine Reihe teils noch lebender Politikwissenschaftler marschiert auf. Hier lohnt nur noch die Lektüre der Beiträge über Susan Strange sowie Robert Keohane und Joseph Nye.
TIM B. MÜLLER
WILHELM BLEEK, HANS J. LIETZMANN (Hrsg.): Klassiker der Politikwissenschaft. Von Aristoteles bis David Easton. C. H. Beck, München 2005. 320 Seiten, 14,90 Euro.
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Als "vorzügliche Einführung in das Werk der wichtigsten politischen Denker" würdigt Tim B. Müller den vorliegenden Band, den Wilhelm Bleek und Hans J. Lietzmann herausgegeben haben. Zwar hält er den Titel "Klassiker der Politikwissenschaft" für etwas irreführend, behandelt der Band doch vor allem Leben, Werk und Wirkung von politischen Denkern wie Aristoteles, Machiavelli, Max Weber, Leo Strauss oder Hannah Arendt. Und auf die wenigen Beiträge über Politikwissenschaftler, die der Band am Ende noch bringt, hätte nach Ansicht des Rezensenten auch ohne weiteres verzichtet werden können. Das ist aber auch schon sein einziger Kritikpunkt von Gewicht. Den Beiträgen über die Klassiker des politischen Denkens bescheinigt Müller nämlich durchgehend eine hohe inhaltliche Qualität. Neben Herfried Münklers "kleinem Meisterstück" über Machiavelli hebt er Harald Bluhms Leo-Strauss-Porträt, Antonia Grunenbergs Hannah-Arendt-Skizze sowie Andreas Anters Beitrag zu Max Weber hervor. Besonders begrüßt er die Aufmerksamkeit, die der Band Emigranten wie Joseph Schumpeter und Carl Joachim Friedrich sowie zahlreichen Flüchtlingen aus Nazi-Deutschland widmet.

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