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Der Vatikan ist der kleinste Staat der Welt - und der geheimnisvollste. Der Vatikan-Experte Fabrizio Rossi erläutert, wie die Wahlmonarchie dieses Zwergstaates funktioniert und wie von hier aus die katholische Weltkirche verwaltet wird. Er informiert über das heikle päpstliche Finanzwesen, den Einsatz von Medien und über die kulturellen und wissenschaftlichen Einrichtungen wie Museen und Gärten, Archive und Bibliotheken.

Produktbeschreibung
Der Vatikan ist der kleinste Staat der Welt - und der geheimnisvollste. Der Vatikan-Experte Fabrizio Rossi erläutert, wie die Wahlmonarchie dieses Zwergstaates funktioniert und wie von hier aus die katholische Weltkirche verwaltet wird. Er informiert über das heikle päpstliche Finanzwesen, den Einsatz von Medien und über die kulturellen und wissenschaftlichen Einrichtungen wie Museen und Gärten, Archive und Bibliotheken.
Autorenporträt
Fabrizio Rossi lehrt als Professor Kirchengeschichte und europäische Geschichte an einer römischen Privatuniversität.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 29.06.2004

Irdische Ordnung
Zu Haus beim Papst
Wussten Sie, dass es im Vatikan eine Gewerkschaft gibt? Dass im kleinsten Staat der Welt Wohnungsnot herrscht? Dass seine Regierung sich schon 1993, ganz modern, einen „Rat für die Kultur” zugelegt hat? Politisch ist der Vatikan nur noch ein bloßes Kuriosum. „Wieviele Divisionen hat der Papst?”, soll Stalin spöttisch gefragt haben. Aber die Macht über die Gewissen - und früher die Stimmzettel - von einer Milliarde Katholiken ist auch nicht zu verachten. Nachdem die Sowjetunion untergegangen ist, erfreut sich die Mutter aller Bürokratien noch immer robuster Gesundheit. Mal fungiert sie als Zentrum der Diplomatie, mal als Drehscheibe undurchsichtiger Finanztransaktionen und immer wieder als Bühne religiöser Spektakel.
Eine zweitausendjährige Geschichte voller nie aufgeklärter Skandale - zuletzt ein Doppelmord in der Schweizer Garde - sorgt dafür, dass die hierokratische Wahlmonarchie auf ihrem römischen Hügel bis auf den heutigen Tag die Fantasien vieler beflügelt und als Projektionsfläche für imaginierte Intrigen, finstere Verschwörungen und andere Arkana herhalten darf. Die Realität ist natürlich weniger romantisch, wovon man sich bei der Lektüre eines kleinen Büchleins überzeugen kann, das ein Vatikanexperte mit dem wohlklingenden Namen Fabrizio Rossi geschrieben hat.
Was darin steht, ist zwar nicht gerade brisant und wird die Weltkirche gewiss nicht erschüttern. Die drög-deskriptive Reiseführerprosa wird durch den inflationären Gebrauch von Ausrufezeichen auch nur notdürftig aufgepeppt. Aber man erfährt in konziser Form doch so einiges über die Verfassung des Vatikans und den weltlich-allzu weltlichen Alltag hinter seinen Mauern. Auch weiß man nach der Lektüre, wie ein Konklave funktioniert, ein Wissen, das einem schon bald nützen könnte, um die Fernsehberichterstattung über die nächste Papstwahl besser verfolgen zu können.
cjos
FABRIZIO ROSSI: Der Vatikan. Politik und Organisation. Verlag C. H. Beck, München 2004. 128 Seiten, 7,90 Euro.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.diz-muenchen.de
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Wie der Vatikan funktioniert, was es über den Vatikanstaat zu wissen gibt, das findet sich hier auf 128 Seiten. Darin, meint der Rezensent mit dem Kürzel "cjos", findet sich eine Menge nicht uninteressanter Informationen, wie etwa die, dass es im Vatikan eine Gewerkschaft gibt oder die, dass "im kleinsten Staat der Welt Wohnungsnot herrscht". Von allerlei wild romantischen Skandal-Vorstellungen müsse man sich bei der Lektüre leider verabschieden, wozu nicht zuletzt die "drög-deskriptive Reiseführerprosa" des Bandes beitrage. Die großzügige Verwendung von Ausrufezeichen sei durch die nüchternen Sachverhalte nicht gedeckt, aber dennoch: Wer sich für die "Verfassung des Vatikans" und den dem Blick der Allgemeinheit verborgenen Alltag interessiert, der kommt, wie der Rezensent meint, durchaus auf seine Kosten.

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