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Durchlaucht, Erlaucht, Hochwürden, Exzellenz, Herr Präsident, Herr Professor - landauf, landab werden mit diesen Formeln Ehrengäste begrüßt, Veranstaltungen eröffnet und Reden begonnen. Aber sind wir in der Wahl der Formulierungen immer ganz sicher? Wer trägt heute noch einen Titel? Wem gebührt welche Anrede? Wie lautet die Anschrift, wie die Anrede, will man einer Gräfin schreiben, einem Pater oder Dekan? Was tun, führt eine Person mehrere Titel? Für den beruflichen Alltag und den gesellschaftlichen Umgang unterrichtet dieses nützliche Lexikon über adlige und geistliche, akademische sowie…mehr

Produktbeschreibung
Durchlaucht, Erlaucht, Hochwürden, Exzellenz, Herr Präsident, Herr Professor - landauf, landab werden mit diesen Formeln Ehrengäste begrüßt, Veranstaltungen eröffnet und Reden begonnen. Aber sind wir in der Wahl der Formulierungen immer ganz sicher? Wer trägt heute noch einen Titel? Wem gebührt welche Anrede? Wie lautet die Anschrift, wie die Anrede, will man einer Gräfin schreiben, einem Pater oder Dekan? Was tun, führt eine Person mehrere Titel?
Für den beruflichen Alltag und den gesellschaftlichen Umgang unterrichtet dieses nützliche Lexikon über adlige und geistliche, akademische sowie Amts- und Ehrentitel und ihren korrekten Gebrauch in Anrede und Anschrift. Darüber hinaus erklärt es Entstehung und Herkunft der gebräuchlichsten Titel und führt damit ein in die Hierarchien des Adels und der Geistlichkeit, die Welt der Universität, des Militärs und der Administration.
Autorenporträt
Otto Krabs ist Professor an der Universität Bochum. Er war lange Jahre kommunaler Spitzenbeamter und lehrt heute Verwaltungsgeschichte.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 15.03.2004

Manierenbuch, selbst verfaßt
Otto Krabs über den richtigen Umgang mit Würdenträgern

Die besten Bücher sind die, bei denen man erst nach der Lektüre begreift, wie sehr sie einem vorher gefehlt haben. Stellen Sie sich einmal vor, Sie wollen mit Professor Krabs von der Universität Bochum telefonieren. Wie reden Sie ihn an? Wenn Sie selbst Professor sind, sagen Sie natürlich "Herr Kollege". Das gilt allerdings nur, wenn Ihr Professorentitel nicht zu billig war. Anderswo heißen ja sogar die Skilehrer Professor. Ansonsten sagen Sie "Herr Professor Krabs". Die Frage, ob Professor Krabs auch einen Doktortitel hat, müssen Sie sich zum Glück nur stellen, wenn Sie ihm einen Brief schreiben wollen. Da gehört der eventuelle Dr. ins Anschriftenfeld. Bei einer klassischen Universität wie Bochum tun Sie sich da aber leicht. Dort sind fast alle Professoren promoviert. Ausnahmen bestätigen nur die Regel.

Zum Glück hat Prof. Dr. Otto Krabs das Büchlein "Von Erlaucht bis Spektabilis", ein kleines Lexikon der Titel und Anreden, geschrieben. Damit hat er zwei grundlegende Bedürfnisse befriedigt. Erstens können wir jetzt den größten Fettnäpfchen im Titelbereich ausweichen sowie karriere- und geschäftsschädigende Fauxpas erfolgreicher vermeiden. Zweitens können wir uns dabei über zweitausend Jahre Narrenpossen amüsieren. Um es ganz deutlich zu sagen: Das Buch gehört ganz und gar nicht zur Kategorie Humor, aber der Autor konzediert doch eine gewisse "milde Ironie". Diese äußert sich beispielsweise in dem folgenden Kommentar zum komplizierten Übergang von der Amtmännin zur Amtfrau: "Ewig schade, daß sich so wenige Menschen am Glanze administrativer Erlasse wie diesem erfreuen können." Man merkt es, Krabs ist Verwaltungsgeschichtler.

Das Buch beschäftigt sich nur mit aktuellen bundesdeutschen Titeln und Anreden. Über Österreich, die Schweiz und die DDR muß man sich anderswo informieren. Eine Ausnahme bildet "der Bischof von Rom, Stellvertreter Jesu Christi, Nachfolger der Apostelfürsten, Höchster Pontifex der universalen Kirche, Patriarch des Abendlandes, Primas von Italien, Erzbischof und Metropolit der römischen Provinz, Souverän des Staates der Vatikanstadt, Diener der Diener Gottes", vulgo Papst. Schließlich ist die römisch-katholische Hierarchie auch im deutschen Boden fest verwurzelt.

Behandelt werden die Bereiche Adel, Kirchen, Universität, Verwaltung, diplomatischer Dienst, Justiz und Bundeswehr. Zu jedem Titel wird zunächst schematisch dreierlei aufgelistet: die persönliche Anrede, die schriftliche Anrede und der Name im Anschriftenfeld. Es folgt eine kenntnisreiche Beschreibung der Historie des jeweiligen Titels und seiner Träger. Hier mutiert das Lexikon zur Kulturgeschichte. Zum Beispiel berichtet Krabs beim Thema Professor über den Didymos von Alexandrien (313 bis 398), der angeblich so zerstreut war, daß er manche seiner vielen Bücher zweimal schrieb. Die Fülle der Einzelheiten und Sonderfälle ist beeindruckend. Vom Adelstitel "Ritter" gibt es keine weibliche Form. Die auch sonst auffälligen Bremer kennen keinen Bürgermeister. Einen Brigadegeneral redet man nur mit "Herr" an, einen Flotillenadmiral hingegen mit seinem Dienstgrad.

Wirklich problematisch wird es erst bei Kombinationen von Titeln. Da gibt es durchaus auch einmal Seine Durchlaucht den Herrn Regierungspräsidenten Prof. Dr. X Graf von Y oder so ähnlich. Bei der Entwirrung solcher "Titelgirlanden" kann uns auch Otto Krabs nur raten, diskret die Wünsche ihrer Träger herauszufinden.

ERNST HORST

Otto Krabs: "Von Erlaucht bis Spektabilis". Kleines Lexikon der Titel und Anreden. C. H. Beck Verlag, München 2004. 167 S., br., 9,90 [Euro].

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Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

Mit einem kleinen Augenzwinkern bespricht der "upj" zeichnende Rezensent diesem Band des Verwaltungsrechtlers Otto Krabs, der seine Leser den richtigen Umgang mit Anreden und Titeln lehren will. Zu diesem Zweck beschreibe der Autor die verschiedensten Titel: Adelstitel, akademische und militärische Titeln und manches mehr. Dies alles in wohlgeordneten Kapiteln und vollkommen ironiefrei, was den Rezensenten wiederum prächtig zu amüsieren scheint. Er empfiehlt den kleinen Band als "hochvergnügliche Bettlektüre".

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