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Von Gilgamesch bis Augustus, von Babylon bis Rom: In aller Kürze und mit Blick auf das Wesentliche bietet diese populäre Darstellung der Antike einen Überblick über orientalische und ägyptische Hochkulturen, das antike Griechenland und das römische Weltreich. Ihre Tempel und Städte, ihre Gesellschaft und Kultur sind ebenso Thema wie ihre herausragendsten Persönlichkeiten.

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Produktbeschreibung
Von Gilgamesch bis Augustus, von Babylon bis Rom: In aller Kürze und mit Blick auf das Wesentliche bietet diese populäre Darstellung der Antike einen Überblick über orientalische und ägyptische Hochkulturen, das antike Griechenland und das römische Weltreich. Ihre Tempel und Städte, ihre Gesellschaft und Kultur sind ebenso Thema wie ihre herausragendsten Persönlichkeiten.
Autorenporträt
Hans-Joachim Gehrke, geboren 1945, ist Professor für Alte Geschichte an der Universität Freiburg und seit März 2008 Präsident des Deutschen Archäologischen Instituts.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Uwe Walter findet, dies "schnörkellose und zupackende Buch" setze neue Maßstäbe für "Kurzdarstellungen größerer historischer Epochen". Auch sonst hat er viel Lobendes zu sagen: Angefangen vom Vorwort, wo Walter "Erbauliches und Richtiges" über Historikerpflichten findet. Angetan ist er auch von "der intimen Vertrautheit des Autors mit seinem Stoff". Auf knapp 250 Seiten werden immerhin über 2000 Jahre verhandelt. Neuere Forschungsergebnisse "finden sich vielfach in einem Satz verdichtet". Besonderen Anklang findet die "hervorragende Ausstattung mit Bildern" und "prägnanten Erläuterungen".

© Perlentaucher Medien GmbH

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 15.04.2000

Auch du, mein Vater Caesar
Nicht für die Prüfung lernen wir: Hans-Joachim Gehrkes musterhafter Grundriss der Antike

Wer zu Hans-Joachim Gehrkes Buch greift, sollte dies ohne jede Eutrop-Erwartung tun: Kein Breviarium, Leitfaden, Grundriss oder kurzgefasstes Lehrbuch liegt hier vor, zugeschnitten auf den Minimalismus von Studierenden vor dem Examen oder das Unbehagen jener Zeitgenossen, die eigentlich wissen, dass Bildung ohne die paradoxe Mischung aus zielstrebiger Mühe und entspanntem Umherlesen, mithin ohne Muße nicht zu haben ist. Das Vorwort versammelt Erbauliches und Richtiges, etwa über die Pflicht des Historikers, an der gesellschaftlichen Selbstvergewisserung mitzuwirken, oder über den Verlust der Bindung des Handelns an die historischen Voraussetzungen in Zeiten globaler Veränderungen, es verbindet aber auch Kontradiktorisches, wenn im Geiste des Historismus von einem Verstehen jeder Epoche nach ihren eigenen Maßstäben die Rede ist und gleich danach von der gegenwarts- und standortgebundenen Perspektive des Verfassers.

Doch schon bei der Ausdehnung des Stoffes über den griechisch-römischen Horizont hinaus auch auf den Alten Orient im weitesten Sinn sowie der Parallelisierung und zugleich Integration der griechischen und römischen Geschichte verfährt der Freiburger Althistoriker erfreulich dezisionistisch. Die hier wie auch sonst zu Tage tretende Sicherheit beruht indes nicht allein auf der intimen Vertrautheit des Autors mit seinem Stoff oder auf der im Vorwort gepriesenen Diskurskultur an seiner Universität. Die Darstellung ist auch fest gegründet auf dem Fundament der als tauglich erwiesenen Grundkategorien historischer Existenz. Im Wissen um die Bedeutung von Faktoren wie staatlicher Macht, naturräumlichen Bedingungen, religiöser Integration oder aristokratischem Wettbewerb kann Gehrke lebensnah berichten, überzeugend erklären und zugleich fast jedem der erstaunlich zahlreich mitgeteilten Details den Rang des Exemplarischen geben.

"Die Geschichte beginnt mit Gewalt, genauer, mit der Organisation von Gewalt", so lautet der erste Satz der Darstellung, die zunächst unter den Stichworten Religion, Technologie und Herrschaft die Hochkulturen im Nahen Osten skizziert. "Umbrüche und Krisenzeiten bergen nicht selten die Möglichkeit zu ganz neuen Anfängen in sich", so beginnt das folgende Kapitel über die Entwicklung und Interaktion der verschiedenen Kulturen im östlichen Mittelmeerraum nach 1000 vor Christus. Die originelle Komposition erlaubt es, die frühen Adelskulturen in Griechenland und Etrurien in ihre ostmediterranen Kontexte einzubinden, um dann unter dem Stichwort "Konflikt und Recht" die Sonderwege der Griechen und Römer hin zu mehr oder minder stabilen, vor allem aber aus überaus dynamischen bürgerstaatlichen Ordnungen zu schildern. Dabei folgt Gehrke mit Recht der neueren Ansicht, die strukturellen Probleme und Lösungen, die den Staatsbildungsprozess im frühen Rom begleiteten, im Zusammenhang und Vergleich mit der Polisentstehung in Griechenland zu sehen.

Über die treibenden Kräfte griechischer Politik und Kultur in der "klassischen" Zeit macht der Autor eines grundlegenden Buches zu den Bürgerkriegen im Innern der Polisstaaten sich und dem Leser keine Illusionen, auch nicht über die nach den Perserkriegen freilich nahe liegende Aufteilung der Welt in Hellenen und Barbaren. Für den Hellenismuskenner Gehrke musste es sich anbieten, die römische Expansion politisch-militärisch in die Geschichte der hellenistischen Reiche einzubinden und zugleich mit Hilfe des Akkulturationskonzepts nach den Rückwirkungen speziell der Eroberung des griechischen Ostens auf die römische Oberschicht und ihre politische Praxis zu fragen. Sachkundig wird auch die Krise der römischen Republik erörtert. Den Augusteischen Prinzipat analysiert Gehrke dann von dessen Grundproblem aus, seiner Stellung zur Tradition und der diese tragenden Aristokratie: "Caesars Schicksal, das seinem Adoptivsohn immer vor Augen stand, hatte gezeigt, dass bloße Macht nicht ausreichte, um die Herrschaft über Römer dauerhaft zu etablieren." Die nachfolgende Reflexion untermauert die Weber'sche Unterscheidung - im Dienste des historischen Verstehens. Begriffliche Unbedarftheit ist Gehrkes Sache ebenso wenig wie theoretische Verstiegenheit oder gar Dogmatismus.

Für die Spätantike werden Macht und Ohnmacht des nicht mehr schlanken Staates beim Zugriff auf die Untertanen wie im Verhältnis zur Kirche unterstrichen. Das Buch endet faktisch mit einer Skizze von Justinians kurzlebigem Restaurationsversuch; ein Ausblick reicht bis zur Dreiteilung der Mittelmeerwelt im frühen Mittelalter. Mit Nachdruck muss auf die hervorragende Ausstattung mit Bildern hingewiesen werden; versehen mit prägnanten und sorgfältigen Erläuterungen, ergänzen sie den Text wie eine zweite Stimme. Die Rezeptionsgeschichte kommt durch sie zu ihrem Recht.

Auch ein Kenner der Materie hat nie den Eindruck, dass Unentbehrliches fehlt oder die Proportionen dem Zwang zur Kürze zum Opfer gefallen sind. Neuere Forschungsergebnisse und gewandelte Perspektiven finden sich vielfach in einem Satz verdichtet und werden zugleich durch die Einbindung in eine stets reflektierte Darstellung von hohem intellektuellen Rang zur Evidenz gebracht. Das schnörkellose und zupackende Buch setzt für Kurzdarstellungen größerer historischer Epochen neue Maßstäbe. Wer es nach der Lektüre aus der Hand legt, hat nicht nur sehr viel über das Altertum gelernt, sondern auch über Geschichte überhaupt.

UWE WALTER.

Hans-Joachim Gehrke: "Kleine Geschichten der Antike". Verlag C. H. Beck, München 1999. 243 S., 124 Farb- u. S/W -Abb., geb., Karten, Pläne, 38,- DM.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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"Wie tyrannisch waren griechische Tyrannen? Warum musste Caesar sterben? Forschungsfakten, schnörkellos erzählt."
Der Spiegel