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Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension

"Wie ein vorweggenommener Internethype" kommt Marshall McLuhan dem Rezensenten Malte Oberschelp manchmal vor, aber auch wie ein Vorläufer des vernetzten Denkens, den man zum Teil erst heute ganz verstehen kann. Oberschelp charakterisiert McLuhan als einen Visionär, der seine Bücher schon in den sechziger Jahren "als Hypertext avant la lettre" montierte, um dem linearen Denken zu entkommen und die Wirkungsweisen der für ihn so geschichtsmächtigen Medien zu illustrieren. Die hier vorliegenden Interviews sind für den Rezensenten ein Glücksfall, nicht nur, weil sie im Deutschen (wie übrigens auch ein großer Teil seiner Bücher) noch nicht vorlagen, sondern auch, weil McLuhan hier leichter zu verstehen ist als in seinen Büchern selbst. Beim Reden scheint er sich diszipliniert zu haben und "genauer zu formulieren". Das Interview mit dem US-"Playboy" empfiehlt Oberschelp darum geradezu als einen "Volkshochschulkurs 'McLuhan für Anfänger'". Oberschelp bedauert in seiner Kritik, dass McLuhan zwar berühmt, aber im Grunde wenig gelesen sei. Manche der Visionen seiner permanent ratternden Denkmaschine hätten sich zwar als hinfällig erwiesen, andere aber erscheinen ihm höchst aktuell - etwa, was er zum Fernsehen sage: "Die Berichterstattung ist der Krieg." Ausdrücklich lobt Oberschelp die Arbeit der vier Übersetzer und Herausgeber, die McLuhans Sprache "deutlich modernisiert" und überdies einen "klugen Essay" angefügt hätten.

© Perlentaucher Medien GmbH
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