Marktplatzangebote
25 Angebote ab € 1,80 €
  • Buch mit Leinen-Einband

Der letzte Band der Tagebücher zeigt den Dandy Oscar A. H. Schmitz als den modernen Menschen par excellence und die Boheme in den Wirren des Ersten Weltkrieges. Von seinen Obsessionen - dem Dämon Sexualität - getrieben, sucht Schmitz Zuflucht in einer psychoanalytischen Behandlung. Er beginnt seine Träume und Erinnerungen zu erforschen, vor den unbequemen Wahrheiten flüchtet er schon bald in Mystik und Astrologie. Im Mai 1915 fährt er als Kriegsberichterstatter an die französische Westfront. Die Tagebücher des Oscar A. H. Schmitz sind ein bedeutsames Zeitdokument und zugleich ein provokantes Lesevergnügen.…mehr

Andere Kunden interessierten sich auch für
Produktbeschreibung
Der letzte Band der Tagebücher zeigt den Dandy Oscar A. H. Schmitz als den modernen Menschen par excellence und die Boheme in den Wirren des Ersten Weltkrieges. Von seinen Obsessionen - dem Dämon Sexualität - getrieben, sucht Schmitz Zuflucht in einer psychoanalytischen Behandlung. Er beginnt seine Träume und Erinnerungen zu erforschen, vor den unbequemen Wahrheiten flüchtet er schon bald in Mystik und Astrologie. Im Mai 1915 fährt er als Kriegsberichterstatter an die französische Westfront. Die Tagebücher des Oscar A. H. Schmitz sind ein bedeutsames Zeitdokument und zugleich ein provokantes Lesevergnügen.
Autorenporträt
Oskar A(dolf) H(ermann) Schmitz, 1873 in Bad Homburg geboren, war in jungen Jahren ein Anhänger Stefan Georges im Umkreis der "Blätter für die Kunst" und bald darauf der Schwabinger Boheme um Franziska zu Reventlow und der Kosmiker um Ludwig Klages. Später wandte er sich kulturkritisch Fragen der Politik und Gesellschaft zu, und trat nachhaltig für das Werk von C. G. Jung ein. Mit seinem Schwager Alfred Kubin eng befreundet, lebte Oskar A. H. Schmitz zunächst weitgehend auf Reisen und in Berlin, später überwiegend in Salzburg. Er starb 1931 und hinterließ ein weitgespanntes erzählerisches, dramatisches und vor allem essayistisches Lebenswerk.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 11.02.2008

Wehruntauglich

Ein einziger Buchstabe: "M". "M" wie Militär, "M" wie Musterung. Für den 1873 geborenen Erzähler, Dramatiker und Essayist Oscar A. H. Schmitz kulminiert in diesen beiden Begriffen die permanente Angst der direkten Konfrontation mit dem Krieg. Anfänglich Kriegsanhänger, ändert er seine Meinung nach den ersten Fronterlebnissen 1915. Viel ist von seinen Kampferlebnissen auf französischem Boden in seinen Tagebüchern nicht zu lesen. Schmitz bleibt, was die Beschreibung äußerer Gegebenheiten angeht, immer auf einer sachlich distanzierten Ebene. Doch die Angst, die in den Tagebüchern mit dem ständig wiederkehrenden "M" aufblitzt, wirkt erschütternd. Sieben Musterungen musste Schmitz über sich ergehen lassen, um schließlich als kriegsuntauglich aussortiert zu werden. In dieser Zeit entfernt er sich immer weiter von der äußeren Welt und unterzieht sich mit Hilfe der Psychoanalyse einer Aufarbeitung seines Seelenlebens. In elliptischen Satzkonstrukten, Abkürzungen und Sinnsprüngen schreibt sich Schmitz seine Leiden von der Seele: das obsessive Sexualverlangen, das Verhältnis zur Familie, das Unvermögen, in der Welt Fuß zu fassen. Ein eindrucksvoll offenes Zeugnis der Haltlosigkeit einer bourgeoisen Gesellschaft während der ersten großen Katastrophe des zwanzigsten Jahrhunderts. (Oscar A. H. Schmitz: "Durch das Land der Dämonen. Tagebücher 1912 - 1918". Hrsg. von Wolfgang Martynkewicz. Aufbau-Verlag, Berlin 2007. 384 S., geb., 58,- [Euro].) kito

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
…mehr

Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension

Nicht wirklich erwärmen kann sich Oliver Pfohlmann für den Abschlussband der Tagebücher des Lebemanns Oscar A. H. Schmitz. Als "literarisches Ereignis" will er die Bände generell nicht gelten lassen, immerhin aber als instruktives "kultur- und mentalitätsgeschichtliches Dokument". Während in den vorangegangenen Bänden die Außenwelt und die zahlreichen Reisen des ebenso sexsüchtigen wie egomanen Literaten für Abwechslung sorgten, sieht Pfolmann im letzten Band eine eher dröge Reise ins Innere im Vordergrund. Er spricht von einer "forcierten Nabelschau", die die Lektüre für ihn oft genug zur Qual gemacht hat. Neben Berichten über eine Psychoanalyse beim Freud-Schüler Karl Abraham in Berlin hebt Pfohlmann insbesondere Schmitz? Kampf gegen seine Einberufung zum Militärdienst sowie seine Beschäftigung mit der Astrologie hervor. Ein großes Lob zollt der Rezensent dem ausgezeichneten Kommentar des Herausgebers Wolfgang Martynkewicz.

© Perlentaucher Medien GmbH