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Westbesuch - ein Wort, das Erinnerung in sich trägt, an Willkommen und Abschied, Umarmung und Entfremdung. In ihrem brillant geschriebenen, ironischen und hellsichtigen Text stellt Jutta Voigt fest: Ost- und Westdeutsche kannten sich viel besser, als nach 1989 gemutmaßt wurde - und sie profitierten voneinander. Die einen freuten sich auf schöne Geschenke, die anderen genossen die Bewunderung ihres dicken Audis, ihres Lebensstandards, vor allem aber die Dankbarkeit für die mitmenschlichen Dienste an den Brüdern und Schwestern. Zwanzig Jahre nach dem Mauerfall ist die Besuchszeit vorbei. Dennoch…mehr

Produktbeschreibung
Westbesuch - ein Wort, das Erinnerung in sich trägt, an Willkommen und Abschied, Umarmung und Entfremdung. In ihrem brillant geschriebenen, ironischen und hellsichtigen Text stellt Jutta Voigt fest: Ost- und Westdeutsche kannten sich viel besser, als nach 1989 gemutmaßt wurde - und sie profitierten voneinander. Die einen freuten sich auf schöne Geschenke, die anderen genossen die Bewunderung ihres dicken Audis, ihres Lebensstandards, vor allem aber die Dankbarkeit für die mitmenschlichen Dienste an den Brüdern und Schwestern. Zwanzig Jahre nach dem Mauerfall ist die Besuchszeit vorbei. Dennoch fühlen sich viele Ostdeutsche immer noch zu Besuch im Westen und viele Westdeutsche als generöse Gastgeber. Das Glück ist nicht mehr da, wo wir nicht sind. Es hat da zu sein, wo wir sind.
Autorenporträt
Jutta Voigt, geboren in Berlin, studierte Philosophie und arbeitet als Reporterin, Essayistin und Kolumnistin für die Wochenpost, Sonntag, Freitag, Woche und ZEIT. 2000 erhielt sie den Theodor-Wolff-Preis.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension

Mit Hochgenuss hat Rezensentin Evelyn Finger dieses Buch vom Leben in den Zeiten der Sehnsucht, also den Zeiten der deutschen Teilung gelesen, dem sie als "bissige deutsch-deutsche Mentalitätsgeschichte" und historisch getreu poetisierter Darstellung der Wirklichkeit viele Kränze windet. Die Berliner Journalistin Jutta Voigt erzählt die deutsch-deutsche Beziehung bis zum Mauerfall als Geschichte einer "Amour Fou", was die Rezensentin äußerst zutreffend findet. Sowohl die Parade der prominenten wie weniger prominenten Westbesucher (womit Besucher AUS und IM Westen gemeint sind) vom "dicken Max" über DDR-Zollkontrolleure bis zu Wolf Biermann und Erich Honecker, als auch die dazugehörigen Requisiten (Lux-Seife, konfiszierte Pornohefte und Jacobs Kaffee) sind laut Finger kurzweilig und melancholisch beschrieben - wie sie überhaupt die Hervorhebung des Sehnsuchtsmotivs mutig findet. Auch dass sich die Autorin selbst zum Gegenstand ihrer Beobachtungen macht und nie moralisiert, begeistert die Rezensentin sehr, für die Voigts Schilderung eines Parisbesuchs als DDR-Teenager zu den schönsten Geschichten des Buches zählt.

© Perlentaucher Medien GmbH