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Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension

Eine dünkelhafte, herablassende und bornierte Studie, die ihre Vorurteile durch den Schein der Wissenschaftlichkeit kaschieren möchte - so das vernichtende Urteil des Rezensenten Martin Ahrends. Er urteile zwar als Laie über die psychoanalytischen Erklärungsansätze, schränkt der Rezensent ein, aber dennoch lasse die Auswahl der durchweg "unsympathischen" Personen, die als Fallbeispiele einer nicht näher erklärten empirischen Studie vorgestellt werden, ebenso wie die diffamierende Wiedergabe der Gesprächprotokolle, die pseudoempirisch auch die kleinsten nonverbalen Äußerungen wiedergeben, auf die Absicht dieser Studie schließen: Bereits im Vorfeld ausgemachte mögliche psychosoziale osttypische Deformationen sollen belegt werden. Die vorgestellten Protokolle sind für den Rezensenten einzig für zukünftige Romanautoren von Interesse, denen es dann gelingen sollte, den Mythos psychoanalytischer Empirie in epischer Breite aufzulösen. Somit biete Manfred Clemenz nicht mehr als Vorarbeiten, die einer erzählerischen Bearbeitung noch harren; den wissenschaftlichen Versuch erklärt der Rezensent zumindest für völlig gescheitert.

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