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Maja, ein Mädchen aus einer wohlhabenden Osloer Familie, kommt neu in die Klasse und gibt gleich den Ton an. Gerds beste Freundin Kajsa folgt ihr prompt und bedingungslos. Als wäre das nicht ärgerlich genug, macht Gerds ältere Schwester Siv auch noch mit Robin Andre, Majas umschwärmtem Bruder herum. Solche Konflikte können vorkommen zwischen Freundinnen und Geschwistern. Doch da ist auch noch die Erinnerung an eine Familientragödie, über die Gerd und Siv längst hätten reden sollen. Bisher konnten sie das nicht. Der große Streit in der Clique führt erst zur Explosion und dann zur Versöhnung.

Produktbeschreibung
Maja, ein Mädchen aus einer wohlhabenden Osloer Familie, kommt neu in die Klasse und gibt gleich den Ton an. Gerds beste Freundin Kajsa folgt ihr prompt und bedingungslos. Als wäre das nicht ärgerlich genug, macht Gerds ältere Schwester Siv auch noch mit Robin Andre, Majas umschwärmtem Bruder herum. Solche Konflikte können vorkommen zwischen Freundinnen und Geschwistern. Doch da ist auch noch die Erinnerung an eine Familientragödie, über die Gerd und Siv längst hätten reden sollen. Bisher konnten sie das nicht. Der große Streit in der Clique führt erst zur Explosion und dann zur Versöhnung.
Autorenporträt
Hilde Hagerup, 1976 geboren, studierte Geschichte der Dritten Welt in London und lebt und arbeitet heute in Oxford, England. Sie ist eine erfolgreiche Newcomerin und Tochter des bekannten norwegischen Jugendbuchautors Klaus Hagerup.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Was für ein tolles Buch! Antje Weber lässt keinen Zweifel daran, dass der jungen Norwegerin Hilde Hagerup etwas wirklich Ungewöhnliches und Wertvolles geglückt ist: Sie macht ein unsympathisches, unausstehliches und manchmal wirklich gemeines Mädchen zur Heldin und ergründet ihr "widerborstiges Wesen". Denn keiner mag Gerd Anette - kein Wunder, so wie die lügt und so bösartig, wie die ist. Doch wer weiß schon, dass der Tod des Vaters ein paar Jahre zuvor ihre Familie in tiefes Unglück gestürzt hat? Die Schwester ist seitdem "nicht mehr ganz normal", und für nichts ist Geld da, auch wenn die Mutter sich kaputt macht auf Arbeit. Gerd Anette trägt den Schmerz mit sich rum und kommt außerdem noch in die Pubertät, erzählt Weber. Eigentlich ist das Mädchen total verzweifelt, aber nach außen wirkt sie nur doof und gemein. Doch die Autorin gibt der Geschichte eine gute Wendung, mit der sie zeigt, "dass bestimmte Krisen wieder vorbei gehen und sich Knoten lösen können." Das alle wird "unaufdringlich, aber anschaulich" erzählt, lobt die Rezensentin, und wie die Gegenwart von den Erinnerungen der Ich-Erzählerin durchdrungen wird - das hat für Weber beachtliche literarische Qualitäten. Also: "Ein Mutmach-Buch für übellaunige Rotzgören. Und den wenigen gutgelaunten wird es auch nicht schaden."

© Perlentaucher Medien GmbH
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Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 01.10.2004

Eine peinliche Rotzgöre
Hilde Hagerups „Löwenzahnlied”
Dieses Mädchen ist wirklich peinlich. Sie sagt unpassende Sachen, sie tut unmögliche Dinge - kein Wunder, dass sie keiner leiden mag und der Klassenlehrer sie zum Strafaufsatz zitiert. „Eine Tat, die ich bereue” soll sie beschreiben. Doch Gerd Anette bereut nichts.
Es ist ja auch selten alles so einfach, wie es auf den ersten Blick scheinen mag. Gerd nämlich muss nicht nur mit den ersten Launen der Pubertät fertigwerden, sondern mit jeder Menge sehr realer Probleme. Deren Auslöser wird in Hilde Hagerups widerspenstigem Jugendroman Löwenzahnlied schnell klar: Gerds Vater ist vor einigen Jahren bei einem Bootsunfall ums Leben gekommen. Die ältere Schwester, die ihn begleitet hatte, hat überlebt - um den Preis, dass sie nicht mehr ganz normal ist und ständig zwanghaft vor sich hin singt. Außerdem ist die Familie seit dem Tod des Vaters verarmt; nicht mal für eine neue Trainingshose reicht das Geld, auch wenn die Mutter sich im Seniorenheim müde schuftet.
Das ist die düstere Folie, vor der sich Gerd als „übellaunige, ewig saure Rotzgöre” aufspielt. So überredet sie zum Beispiel ihre Freundin Kasja zu wilden Aktionen - und wenn sie dann beide mit zusammengebundenen Rollschuhen in ein Auto rasen, schiebt sie die Schuld auf die andere. Ja, Gerd lügt, sie klaut sogar mitunter, und wenn jemand das Tabu bricht und das Unglück ihrer Familie erwähnt, muss er es bitter büßen: Kasja muss dafür Prügel einstecken und Eis mit Ameisen essen. Also sucht sich Kasja eine andere Freundin, die Gerd ihr mit allen Tricks auszuspannen versucht. Und so verstrickt sich allmählich ein im Grunde seines Herzens tief verzweifeltes Mädchen immer stärker in einem Gespinst aus Lügen, Kränkungen, Gemeinheiten. Ein aussichtsloser Fall?
Natürlich nicht, aber ein besonders aufregender, denn die junge norwegische Autorin Hilde Hagerup schafft es, sich einer ziemlich unsympathischen Figur zu nähern und allmählich ihr widerborstiges Wesen zu ergründen und zu erklären. Wobei sie nicht zu beschreiben vergisst, dass auch andere Menschen bis hin zum Klassenlehrer nicht perfekt und insbesondere Mädchen in der Vorpubertät allesamt schwer erträglich und mitunter richtig boshaft sind. Aber Hagerup zeigt auch, dass bestimmte Krisen wieder vorbei gehen und sich Knoten lösen können.
Unaufdringlich, aber anschaulich beschreibt die Autorin die enge Welt eines norwegischen Dorfes, in der ein Todesfall eine Familie für viele Jahre aus dem Gleichgewicht bringt. Literarisch anspruchsvoll sind dabei Gegenwart und Erinnerungen der Ich-Erzählerin ineinander verwoben. Dem Sog dieser Geschichte kann man sich im Verlauf der Handlung immer weniger entziehen, und geradezu kathartisch wirkt das Ende, an dem Gerd stellvertretend für alle peinlichen Teenies dieser Welt die allerschlimmste Phase gemeistert hat. Ein Mutmach-Buch also für übellaunige Rotzgören. Und den wenigen gutgelaunten wird es auch nicht schaden. (ab zwölf Jahre.)
ANTJE WEBER
HILDE HAGERUP: Löwenzahnlied. Aus dem Norwegischen von Gabriele Haefs. Nagel & Kimche 2004. 237 Seiten, 15,90 Euro.
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"'Löwenzahnlied' ist eine stille, hervorragend geschriebene Geschichte über Freundschaft und Solidarität." (Kölner Stadt-Anzeiger)